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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition)
Autoren: Shanna Swendson
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Du hast dir einfach den falschen Freund ausgesucht. Zu schade. Wenn du mehr Make-up tragen würdest, wärst du nämlich eigentlich ganz ansehnlich.«
    Wenn ich kein Messer am Hals gehabt hätte, wäre das mein Stichwort gewesen, um mich auf ihn zu stürzen. Aber so musste ich mich damit begnügen, ihn wütend anzustarren. Doch ich war nicht die Einzige, die wütend schaute. Merlin fixierte Owen mit einem strengen Blick, der klar und deutlich besagte, dass er derjenige war, der mit diesem Problem fertigwerden musste. Wenn wir diese Sache gut überstanden, würde Owen nie mehr gegen seinen Boss rebellieren, da war ich sicher. Der Preis war viel zu hoch. Dann sandte Owen mir einen Blick, der mir den Atem stocken ließ. Ich vergaß sogar fast, dass mir jemand ein Messer an den Hals hielt. Er schaute, als wäre er derjenige, der in Lebensgefahr schwebte, solche Qualen litt er. Das sollte wohl der Abschied sein. Ich hatte das Gefühl, etwas Bedeutungsvolles sagen zu müssen. Wie war das noch am Ende von Eine Geschichte aus zwei Städten gewesen? Irgendwas von wegen, dass es so einfach viel besser sei? Oder sollte ich doch lieber den Klassiker »Uns bleibt immer noch Paris« wählen? Das passte sogar irgendwie, wo Casablanca doch Owens Lieblingsfilm war.
    Aber stattdessen kam etwas ganz anderes aus meinem Mund: »Grüß die Drachen von mir!« Eigentlich hätte ich mir diesen Satz nicht unbedingt als meine letzten Worte ausgewählt, doch das Funkeln, das ich plötzlich in Owens Augen sah, ließ mich ahnen, dass dies vielleicht doch gar nicht meine letzten Worte gewesen waren.
    Owen murmelte leise eine Formel, und sofort fühlte ich, wie das Messer von meinem Hals verschwand. Dann spürte ich, wie sich zwei Arme um mich legten, aber nicht auf eine bedrohliche Art, sondern eher wie bei einer Umarmung. »Oh, du bist so weich und kuschelig«, sagte McCreary in einem Tonfall, als wollte er mich jeden Moment streicheln und an sich drücken und mir Koseworte ins Ohr flüstern. Wenn die Drachen, die Owen mit Hilfe von Magie gezähmt hatte, hätten sprechen können, hätten sie wohl genauso geklungen. Im gleichen Moment, als das Messer meinen Hals verließ, knöpfte Owen sich Idris wieder vor.
    Dann wurde ich von irgendetwas getroffen; ich spürte die Anwesenheit magischer Kräfte und ein Kribbeln am ganzen Körper. Auf meinen Kidnapper schien es eine andere Wirkung zu haben; er lockerte seinen Griff. Ich wandte meinen Blick von Owen ab und erspähte Dean, der dabei war, einen Feuerball zu bilden. »Lass die Finger von meiner Schwester, du Widerling!«, rief er. Darum musste er nicht zweimal bitten. Ich taumelte, als der Kerl mich losließ, doch Dean trat vor, um mich aufzufangen. »Alles in Ordnung?«, fragte er. Und als ich nickte, sagte er: »Gut, dass Owen mir die Kette gegeben hat. Sonst hätte ich das nie geschafft.«
    Owen und Idris befanden sich wieder mitten im Gefecht. Merlin stand in ihrer Nähe, aber seine Aufmerksamkeit galt nicht dem Kampf. Stattdessen streckte er seine Arme aus und murmelte etwas. Die verbliebenen Zauberlehrlinge, inklusive der Gefangenen, blieben wie angewurzelt dort stehen, wo sie gerade waren, und sanken dann einer nach dem anderen zu Boden. Wie es aussah, wollte Merlin verhindern, dass sich noch mal jemand mit Magie oder anderen Hilfsmitteln in das Duell einmischte. Was ich sehr begrüßte. Als ich zu den Kämpfenden gehen wollte, hielt Dean mich zurück und legte schützend seine Arme um mich. »Du willst doch nicht riskieren, ihn noch einmal in so eine Klemme zu bringen«, sagte er. Ich wusste, dass er recht hatte, aber gut finden musste ich es ja trotzdem nicht. Ich schwor mir, die fieseste, raffinierteste aller Kampfsportarten zu lernen und mich darin zur Meisterin auszubilden. Auch wenn ich nicht zaubern konnte, würde ich dafür sorgen, dass derjenige, der als Nächstes versuchte, mich als Geisel zu nehmen, es bitter bereuen würde.
    Der Kampf verlief nicht so gut, wie ich es mir erhofft hätte. Idris war aufgrund seines Magieverstärkers weitaus frischer als Owen, wodurch er Owens übliche Überlegenheit in puncto Kraft und Können kompensieren konnte. Owen sah vollkommen erschöpft aus, war aber offenbar entschlossen, nicht aufzugeben. »So kann er nicht weitermachen«, murmelte Dean. Er ließ mich los und zog seine Kette aus. »Owen, fang!«, rief er.
    Die Kette segelte durch die Luft, und Owen schnappte sie mit einer Hand auf. Er schaute sie einen Moment lang nachdenklich an. Und als ich
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