Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verführerische Fesseln (German Edition)

Verführerische Fesseln (German Edition)

Titel: Verführerische Fesseln (German Edition)
Autoren: Natalie Rabengut
Vom Netzwerk:
tut mir so leid, ich wollte dir nicht wehtun. Wirklich nicht, das musst du mir glauben.“
    Für einen Moment war ich unsicher, ob er über die Scheidung oder seinen harten Griff gerade sprach. Ich leckte mir über die Lippen und sagte: „Schon gut.“ Ich überlegte, dass nun eigentlich ein guter Zeitpunkt war, dafür zu sorgen, dass er die Scheidungspapiere unterzeichnete. Da hämmerte es gegen die Tür.
    „Marie!“
    Das war unverkennbar Alex’ Stimme und zwar in der wütenden Variante. Martin zuckte zusammen. Er stand auf und ging zur Tür. Als er sie öffnete, stürmte Alex sofort herein und stieß Martin zur Seite. Er musterte mich eingehend .
    „Was geht hier vor?“
    Ich wollte nicht noch eine weitere Szene provozieren und beschloss, die Wahrheit ein wenig zu strecken. „Ich wollte nach der Arbeit kurz hierher fahren, um über die Scheidung und heute Morgen zu reden.“
    Alex’ Blick glitt zu Martin, der betroffen auf den Boden schaute, und dann wieder zu mir. Er musste deutlich sehen, wie gerötet Martins Augen waren und bestimmt konnte er erkennen, dass mein Puls raste.
    „Und weiter?“, fragte er mit einem Unterton, der besagte, dass ich gerade nicht glaubwürdig wirkte.
    „Nichts weiter. Ich wollte gerade gehen.“ Ich schob mich an Alex vorbei und griff mit klopfendem Herzen nach meiner Jacke. Alex’ Hand legte sich um meinen Unterarm und er sah mich an. Ich bemerkte, dass mein Handgelenk sich bereits bläulich verfärbt hatte und hörte nur noch, wie Alex’ Faust auf Martins Gesicht traf.
    Erschrocken schrie ich auf und schlug mir die Hand vor den Mund. Alex wollte noch einmal ausholen, aber ich legte ihm eine Hand auf den Arm und hielt ihn zurück.
    „Nicht, es reicht.“ Meine Stimme klang schärfer als beabsichtigt, aber wenigstens wirkte es. Alex richtete sich auf und ich konnte seine Muskeln unter meinen Fingern zucken spüren. Er musste sich mit Mühe zurückhalten. Martin stand in der Tür zur Küche und hielt sich die tropfende Nase. Sehr präzise, das musste man Alex lassen.
    Ich reichte Martin ein Küchenhandtuch und räusperte mich. „Wir sollten jetzt gehen.“
    „Nein.“
    Ich sah Alex irritiert an. Dieser hatte mittlerweile die Arme vor der Brust verschränkt und sein Bizeps spannte deutlich unter dem Hemdärmel. „Wo sind die Scheidungspapiere?“
    „Woher soll ich das denn wissen?“, fragte ich zurück.
    „Ich frage ja auch nicht dich. Also, wo sind sie?“
    Martins Augen zuckten nervös und er schluckte. Ihm war klar, dass er seine letzte Chance auf die Fortführung der Ehe verspielt hatte. Doch wenn er nun die Papiere unterzeichnete, war es endgültig vorbei. Mein Herz begann noch schneller zu schlagen.
    Martin schlich gequält in sein Arbeitszimmer. Er kam mit den Papieren zurück und legte sie auf den Küchentisch. Er griff nach einem Kugelschreiber. „Willst du das wirklich?“
    Er sah erbärmlich aus – die Augen gerötet vom Weinen, das blutige Küchentuch unter die Nase gepresst – und bettelte mit seinem Blick, dass ich zu ihm zurückkommen sollte.
    Ich nickte nachdrücklich und er setzte tatsächlich seine Unterschrift auf die vorgegebene Linie. Ich hätte vor Freude jubeln können. Dann endlich reichte er mir die unterschriebenen Papiere.
     
    Als wir im Auto saßen, spürte ich, wie sehr meine Finger zitterten und musste mich für einen Moment beherrschen, nicht zu weinen, weil die ganze Anspannung von mir abfiel. Alex startete den Motor und in diesem Moment erinnerte ich mich: „Warte, mein Auto steht doch da drüben.“
    „Das können wir später abholen.“
    „Aber–“
    „Später.“
    Ich sah ihn überrascht von der Seite an, sein Kiefer war angespannt und seine Fingerknöchel weiß, so fest hielt er das Lenkrad umklammert. Er war wütend – wütender, als ich ihn jemals gesehen hatte. Selbst bei meinen kleinen inszenierten Eifersuchtsspielchen war immer klar gewesen, dass er nicht wirklich sauer war. Und nun? Warum war er so unfassbar wütend?
    „Was ist los?“
    Er schwieg und ich kam mir reichlich albern vor. Was sollte dieser Kindergarten denn?
    „Alex?“
    „Warum bist du zu ihm gefahren?“, fragte er.
    „Damit er dich nicht anzeigt und endlich die Papiere unterzeichnet.“
    „Was er nicht getan hätte.“
    „Das weißt du nicht.“, protestierte ich.
    „Hast du mit ihm geschlafen?“
    „Was?“ Jetzt wurde ich wütend. Das war schon das zweite Mal heute, dass ich das von einem Mann gefragt wurde.
    „Antworte auf meine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher