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Verführerische Fesseln (German Edition)

Verführerische Fesseln (German Edition)

Titel: Verführerische Fesseln (German Edition)
Autoren: Natalie Rabengut
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Frage.“
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust und starrte wütend aus dem Fenster. Wenn er mich wirklich so schlecht kannte, dann hatte er es nicht anders verdient.
    „Marie, ich meine es ernst, antworte mir.“
    Ich knirschte vor Wut mit den Backzähnen. Als er an einer roten Ampel hielt, schnallte ich mich kurzerhand ab und stieg aus.
    „Marie, warte. Verdammt!“
    Alex machte Anstalten, auch auszusteigen, doch es wurde grün und sofort hupten die Autofahrer hinter ihm. Ich beschleunigte meinen Schritt, damit ich längst wieder in meinem Auto saß, lange bevor Alex eine Möglichkeit zum Wenden gefunden hatte.

10
     
    In dieser Nacht schlief ich schlecht. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich wie gerädert. Nach dem ersten Blick in den Spiegel fühlte ich mich auch nicht unbedingt besser.
    Ich schaltete mein Handy an, hatte aber weder eine Nachricht noch eine Email oder einen entgangenen Anruf von Alex. Enttäuscht legte ich das Telefon weg. Ich würde mich ganz sicher nicht melden. Mein Herz wurde schwer und ich beschloss, zuerst zu duschen und dann direkt in den Laden zu fahren, um mich abzulenken.
    Gegen nachmittag tauchte Rebecca auf. Ihre Wange war noch ein wenig geschwollen, aber sonst sah sie gut gelaunt aus.
    „Wie geht es dir?“
    Rebecca umarmte mich und sagte: „Gut, gut. Danke. Und dir? Froh, wenn ich morgen wiederkomme?“
    „Auf jeden Fall. Aber ich glaube, ich habe es ganz gut hinbekommen.“ Ich machte Rebecca eine Tasse Kaffee und berichtete ihr, wie der Laden gelaufen war. Als ich ihr die Umsätze zeigte, macht sie einen erleichterten Eindruck. Ich wusste, dass mir ebenfalls mulmig gewesen wäre, meinen Laden jemand anderem zu überlassen.
    „Ist bei dir auch alles okay, Marie?“
    „Wie meinst du das?“
    „Du siehst ziemlich müde aus und hast jetzt zum fünften Mal auf dein Handy geguckt, seit ich hier bin.“
    „Entschuldige, nichts Wichtiges“, murmelte ich ertappt und wechselte das Thema.
    Rebeccas blieb noch knapp eine halbe Stunde und sagte, dass ich morgen früh in aller Ruhe endlich einmal wieder ausschlafen könne und meine freien Tage genießen solle. Ich winkte ihr zum Abschied zu, als sie sich draußen vor dem Laden noch einmal umdrehte.
    Ungefähr eine halbe Stunde vor Ladenschluß waren nur noch ein einzelner Mann und ein kicherndes Pärchen im Laden. Das Pärchen hatte sich den kleinen Einkaufskorb schon ziemlich voll geladen und witzelte gerade in der hinteren Ecke über die amüsanten Titel der Pornofilme.
    Der Mann lächelte mich an, als unsere Blicke sich trafen. Höflich lächelte ich zurück, in diesem Moment kündigte das Glöckchen über der Tür einen weiteren Kunden an. Es war Alex. Er nahm sich einen Korb und begann, seine Runde durch den Laden zu drehen.
    40 Minuten später war meine Geduld mehr als überstrapaziert. Es war bereits zehn Minuten nach der Zeit, zu der ich eigentlich abschloss, aber nicht nur Alex, auch der andere Typ drückten sich noch immer durch den Laden.
    Ich war mir ziemlich sicher, dass ich wusste, was Alex wollte – nämlich sich entschuldigen – aber ich verstand nicht, wofür der andere Mann so lange brauchte. Schließlich hatte ich genug.„Entschuldigen Sie, ich würde jetzt gern schließen.“
    Um meinen Standpunkt deutlich zu machen, tippte ich zusätzlich ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. Der Mann lief rot an und Alex zuckte mit den Schultern.
    Beide kamen in einem unfassbar langsamen Tempo auf die Kasse zu und jeder von beidem wollte dem anderen den Vortritt lassen. War es denn zu fassen?
    Ich beendete das lächerliche Spiel schließlich, indem ich dem Mann den Korb aus der Hand nahm und seinen Einkauf abkassierte. Er druckste ziemlich herum und brauchte beunruhigend lange, um sein Geld wieder einzustecken. Dann nahm er seine Tüte, lächelte mich schüchtern an und sagte: „Na dann–“
    Ich wartete und er sagte wieder: „Na dann–“ Alex stand mit verschränkten Armen hinter dem Typen und lächelte amüsiert. Schließlich drängte er sich an dem Mann vorbei und stellte seinen Korb auf den Kassentresen. Er sah erst mich auffordernd an und dann den Mann, der entsetzt auf Alex’ Korb starrte und noch immer verlegen in der Gegend herumstand.
    Ich wusste zwar nicht, ob Alex die Sachen wirklich alle kaufen wollte, aber mit stoischer Ruhe tippte ich die Preise in die Kasse.
    Es wurde ein ziemlich langes Schweigen. Auf einmal drehte Alex sich zu dem Mann um und sagte: „Sie ist vergeben. Sorry,
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