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Verfuehrerisch doch unerreichbar

Verfuehrerisch doch unerreichbar

Titel: Verfuehrerisch doch unerreichbar
Autoren: Cait London
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ist ja völlig außer Kontrolle.”

    „Du bist auf dich allein gestellt”, erwiderte Mikhail kalt.
    Paul seufzte erschöpft. Die Falten in seinem einst attraktiven Gesicht wurden tiefer. Er nahm eine Magentablette aus einer großen Flasche auf seinem Schreibtisch und schluckte sie.
    „Müssen wir das jetzt klären?”
    „Wieso hast du das getan? Wieso hast du mich angelogen?” fuhr Ellie ihn an. Sie stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor seinem Schreibtisch.
    Paul sah sie an und dann an ihr vorbei zu Mikhail, der sich nach wie vor im Hintergrund hielt. „Ihr zwei seid beide Kämpfer, obwohl sie schneller explodiert. Du hast deinen Standpunkt gerade klar gemacht. Ich hätte es schon früher sehen müssen.”
    Ellie schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. „Ich will wissen, wieso du das getan hast.”
    Paul schien in seinem seidenen Bademantel zu schrumpfen. „Ich habe Nora geliebt. Aber sie war nicht das, was ich zu brauchen glaubte. Es ging geschäftlich gerade aufwärts, und sie war meinen Erwartungen nicht gewachsen. Es war weder der erste noch der letzte Fehler, den ich gemacht habe. Aber ich konnte es nicht mehr rückgängig machen. Es gab auch keinen Grund dazu.”
    „Den gab es nicht?” meinte Ellie zornig. „Und was war mit mir? Hatte ich nicht das Recht, die Wahrheit zu erfahren?”
    Er seufzte müde, lehnte sich in seinem Sessel zurück und schloss die Augen. „Du siehst aus wie sie, und du warst ein Teil von ihr. Ich wollte nicht, dass sie dich mir wegnimmt.”
    „Du hast mich belogen! Du hast behauptet, dass sie mich nicht wollte. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie das mein Leben beeinflusst hat? Und was ist mit Hillary? Hast du das Gleiche auch mit ihrer Mutter gemacht?”
    „Nein, Hillarys Mutter wusste, dass ich Nora noch liebe, und sie wollte ihr Kind nicht. Es war leicht, säe abzufinden, wenn nur nicht…” Paul öffnete so langsam die Augen, als läge die Last der jähre auf seinen Lidern. „Ich bin auf der Straße aufgewachsen, Ellie, wo das Recht des Stärkeren herrscht. Es war falsch, aber es prägte mein Verhalten gegenüber Nora. Ich fand eine Frau, die ihr ähnelte und genau das war, was ich brauchte. Auf meine Weise hoffte ich, Nora würde ihr Leben weiterführen und jemand Besseren finden. Dich konnte ich jedoch nicht gehen lassen. Ich musste alles Erforderliche tun, um dich zu behalten.”
    Ellies Stimme zitterte. „Du wirst Tanya nicht bekommen und Hillary auch nicht. Wenn du auch nur daran denkst, Tanya zu nahe zu kommen, werde ich diese Geschichte in sämtlichen Zeitungen verbreiten und genügend Licht auf deine Geschäfte werfen, dass du juristischen Ärger bekommst.”
    Paul sah sie still an. „Tanya sieht auch aus wie Nora - was für ein ironischer Zufall.”
    Mikhail trat an Ellies Seite. Es war ihr deutlich anzusehen, wie hin-und hergerissen sie zwischen ihrer Liebe für ihren Vater und seinen Taten war. Er legte ihr beruhigend die Hand auf den Rücken und fühlte ihre Anspannung. „Sollen wir gehen? Ist es genug fürs Erste?”
    „Nein, es ist noch nicht genug”, erklärte sie bitter.
    „Lass es gut sein”, drängte er sie sanft. „Du kannst die Vergangenheit nicht in wenigen Minuten aufarbeiten.”
    „Das habe ich gerade getan.”
    Sie drehte sich um, verließ Pauls Arbeitszimmer und marschierte schnurstracks zum Wagen. Als Mikhail einstieg und den Motor startete, saß sie starr da. „Für ihn ist die Heirat zwischen uns ein Geschäft. Wie typisch für ihn.”
    Während Mikhail fuhr, sagte Ellie: „Ich war stolz auf dich, wirklich. Ich hatte damit gerechnet, dass du dich einmischst und versuchst, alles in Ordnung zu bringen. Dann hätte ich mit euch beiden fertig werden müssen.”
    „Du hast das ganz gut allein hingekriegt. Ich wurde nicht gebraucht.”
    Sie nahm seine Hand und hob sie an ihre Lippen. „Oh, du wurdest durchaus gebraucht.
    Sehr sogar.”

    Müde von der Auseinandersetzung, schlummerte Ellie schließlich ein, den Kopf an seine Schulter gelehnt und ohne seine Hand loszulassen.
    Die Junisonne schien in die Hütte, während Ellie das neue Sommerkleid für Tanya nähte. Die alte Nähmaschine summte gleichmäßig, und der Stoff glitt unter der Nadel hindurch.
    Dies war Ellies ganz besonderer Platz - vertraut, gemütlich und voller Liebe. Ein Ort zum Nachdenken und um die Vergangenheit hinter sich zu lassen.
    Sich an ihr neues Leben zu gewöhnen brauchte Zeit. Paul und Hillary würden mit ihren eigenen Leben und Fehlern
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