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Verfuehrerisch doch unerreichbar

Verfuehrerisch doch unerreichbar

Titel: Verfuehrerisch doch unerreichbar
Autoren: Cait London
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gefährlich, da sie dabei die Verliererin sein könnte. Oder, noch schlimmer, Tanya.
    Auf dem Hügel über der Kleinstadt Amoteh hielt Ellie kurz an. Der Name der an der Südwestküste des Staates Washington gelegenen Stadt hatte seinen Ursprung in dem Wort der Chinook-lndianer für Erdbeere. Die Lichter der Touristenstadt, jetzt in Regen und Nebel gehüllt, leuchteten in der Ferne.
    Mikhail hatte Paul nach zähem Ringen schließlich dazu überredet, ein Hotel in dieser ruhigen, idyllischen Stadt zu finanzieren. Das war nicht gerade leicht gewesen, doch war es ihm am Ende gelungen, dieses Projekt, das ihm so sehr am Herzen lag, zu verwirklichen.
    Die harten Auseinandersetzungen, die Mikhail mit ihrem Vater geführt hatte, hatten Ellie davon überzeugt, dass er Tanya vor ihrem Großvater und ihrer verantwortungslosen leiblichen Mutter beschützen konnte.
    Ellie erschauerte, obwohl es in dem Kombi warm war. Sie hasste ihre Hilflosigkeit und Verzweiflung, die sie dazu trieb, Kontakt mit Mikhail Stepanov aufzunehmen. Da ihre Mittel allmählich schwanden, hatte sie Mikhail dazu zu bewegen versucht, sie und Tanya im Hotel aufzunehmen; die Lathrops hatten stets freie Unterkunft. Sie hatte ihn angewiesen, eine Suite mit einem Kinderzimmer für sie zu reservieren. Nach dem ersten telefonischen Streit zwischen ihnen hatte er jedoch weder ihre Anrufe noch ihre E-Mails oder Faxe beantwortet.
    Da sie Tanyas Spielzeug nirgendwo anders hinschicken konnte, hatte sie es zum „Amoteh Resort” geschickt.
    Von ihrem Vater hatte Ellie gelernt, wie man einschüchterte und taktierte. Zu betteln würde eine neue und demütigende Erfahrung sein. Mikhails Meinung nach war sie ein Playgirl, ein verantwortungsloses Mitglied des Jetsets, berüchtigt für ihre Launen und Partys.
    Außerdem glaubte er, dass sie ein wichtiges Projekt für die Mignon-Hotelkette vermasselt hatte.
    Dabei hatte sie überhaupt nichts vermasselt, sondern bloß die Schuld für Hillary auf sich genommen, und ein Playgirl war sie auch nicht mehr. Von ihrem Reichtum war nichts mehr geblieben, und ihr ging es nur noch darum, ihr Kind zu beschützen. Ellie umklammerte das Lenkrad fester. Sie hatte genug davon, sich mit Mikhail zu streiten. Wenn sie betteln musste, würde sie eben betteln …
    Regen prasselte auf die Windschutzscheibe, so kalt und angenehm, wie Mikhail sein würde. Ellie wischte sich eine Träne von der Wange. Sie hasste es, zu weinen. Aber da ihre finanziellen Mittel erschöpft waren und Gefahr für Tanya drohte, brauchte sie den einzigen Mann, der ihr helfen konnte, ihr Kind zu behalten.
    Sie dachte über ihre Ankunft beim „Amoteh Resort” und ihre Begegnung mit Mikhail nach. Tanya sollte diese erste Auseinandersetzung nicht miterleben, denn zum Streit würde es kommen. Das tat es jedes Mal. Sie hatte immer auf Schwachstellen bei ihm gelauert und keine gefunden.
    Ellie beschloss, erst zu seinen Eltern zu fahren und dann zum Hotel. Sie hatte Mikhails Eltern, Fadey und Mary Jo Stepanov, bei einem feierlichen Dinner zur Eröffnung des Hotels kennen gelernt und sie auf Anhieb gemocht.
    Mit dem Instinkt einer Mutter, die ihr Kind zu beschützen suchte, fuhr sie zum Haus der Stepanovs, einer kühnen Holzkonstruktion mit Blick auf den Pazifik.
    Mikhail Stepanov hätte Ellie Lathrop, die in ihrer schwarzen Designerjeans auf der Kante seines Schreibtisches saß, am liebsten aus seinem Büro geworfen. Als Hotelmanager wusste er schließlich, wie er Nervensägen loswurde. Und dass Ellie eine war, stand für ihn fest. Er brauchte nur daran zu denken, wie sie ihm einmal bei einer Geschäftsbesprechung einen Krug Eiswasser über den Kopf gegossen hatte, weil er ihrem Vater zugestimmt hatte. Oder wie sie ihn einmal bei einem festlichen Essen mit Gänseleberpastete beworfen hatte.
    Es war neun Uhr abends, und der Wind trieb Regen gegen das Fenster. In dem großen, imposanten Hotel herrschte eine unheimliche Stille. Die wenigen Touristen, die außerhalb der Saison gekommen waren, hatten sich schon auf ihre Zimmer zurückgezogen, und die minimale Belegschaft war nach Hause gegangen.
    Da der Wetterbericht Schneeregen angekündigt hatte, wäre Mikhail normalerweise zum Haus seiner Eltern gefahren, um den dort wohnenden Gast zu treffen. Nur war Ellie nicht irgendein Gast, und er wollte nicht, dass seine Eltern die Konfrontation mitbekamen.
    Mikhail warf einen demonstrativen Blick auf den sexy Po auf seinem Schreibtisch und erntete dafür ein kühles Lächeln von Ellie. Sie
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