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Verfuehrerisch doch unerreichbar

Verfuehrerisch doch unerreichbar

Titel: Verfuehrerisch doch unerreichbar
Autoren: Cait London
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- alles auf Firmenkosten. Einen ihrer schlimmsten Streiche hatte Ellie sich bei der Eröffnung des „Amoteh Resort” geleistet, als sie eine Privatparty in ihrer Suite veranstaltete. Mikhail war gerufen worden, um die Rauferei zweier reicher Playboys zu beenden, die es beide auf Ellie abgesehen hatten. Daraufhin hatte sie ihm einen Haufen verwöhnter Frauen auf den Hals gehetzt. Ellie hatte ihnen einfach erzählt, er sei frisch geschieden und auf der Suche nach einer Frau.
    Eine Frau von der Sorte, zu der Ellie gehörte, hatte Mikhail gereicht. Jetzt, mit neununddreißig, hatte er nur noch eine Liebe - das Hotel.
    Er drehte sich zu Ellie um und beobachtete finster, wie sie ihre schwarze Lederjacke auszog, unter der sie einen weißen Pullover trug, der ihre Kurven perfekt betonte. Sie bog den Rücken durch, streckte sich und sah ihn schläfrig an.
    Mikhail sog scharf die Luft ein und schob die Hände in die Taschen, da er sich unwillkürlich ausmalte, ihre Brüste zu umfassen. „Probier diesen Trick bei jemand anderem”, erklärte er brüsk. „Ich bin immun dagegen.”
    Sie gähnte und streckte sich erneut. „Ich spiele keine Spielchen mit dir, Mikhail. Dazu bin ich viel zu müde. Trotzdem danke für die Einladung.”
    „Das war keine Einladung”, entgegnete er. „Du bist im ,Amoteh’ nicht willkommen.” Dass es sich bei seinen Eltern anders verhielt, ärgerte ihn gewaltig.
    Mit einem entschlossenen Funkeln in den Augen erwiderte sie: „Denk lieber noch mal drüber nach.”
    „Auf keinen Fall. Jedes Mal, wenn du in der Nähe bist, passiert irgendetwas.”
    Ellie lächelte und zeigte dabei ihre strahlend weißen, makellosen Zähne. „Ich verspreche auch, ganz brav zu sein.”
    Mikhail ging gar nicht darauf ein; er hatte Ellie schon oft genug in Aktion gesehen. Paul Lathrops Tochter war eine erfahrene Kämpferin, die sich behaupten konnte. Sie verstand es ausgezeichnet, ihre Weiblichkeit mit knallharter Entschlossenheit zu paaren und Hiebe auszuteilen. Sie selbst landete stets auf den Füßen. Vielleicht war es ihr nicht klar, aber insgeheim respektierte Paul sie. Mikhail hatte erlebt, wie Paul und Ellie sich verbal attackierten, und dabei hatte er gelernt, dass sie sehr gut darin war, das zu bekommen, was sie wollte. Aber diesmal würde sie ihren Willen nicht durchsetzen.
    Mit leicht gerunzelter Stirn begann sie Fakten aufzuzählen, als hätte sie sorgsam über alles nachgedacht. „Jeder weiß, dass dir nur eines am Herzen liegt, und das ist, das ‚Amoteh’ zu perfektionieren. Du hast meinen Vater dazu gedrängt, eines seiner „Mignon International Resorts” an einen einsamen Strand zu setzen, der nichts zu bieten hat und abseits des Highways liegt. Du bist entschlossen, das Hotel zum Erfolg zu führen, die Wirtschaft in dieser Stadt anzukurbeln und die Zimmer mit Stepanov-Möbeln auszustatten, die deine Eltern herstellen. Mein Vater benutzt dieses Hotel als Vorzeigemodell für •seine übrigen Projekte. In seinen Augen bist du jemand, der es zu etwas gebracht hat, ein Mann, den er respektiert.”
    Mikhail entgegnete darauf nichts. Paul Lathrops moralische Ansichten stimmten nicht mit seinen überein, aber der Besitzer der weltweiten Hotelkette war ein guter Geschäftsmann, den man zum Zuhören bringen konnte. Als Waise, der von der Straße kam, hatte Paul Lathrop sein Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut. „Was immer du auch willst - die Antwort lautet nein.”
    „Hör zu”, sagte Ellie und stand langsam auf, „ich bin todmüde und nicht in der Stimmung, mein Problem vernünftig darzulegen. Ich brauche deine Hilfe. Du bist der Einzige, der mir helfen kann. Ich habe schon alles versucht, und du bist meine letzte Zuflucht. Glaubst du wirklich, ich würde mich vor dir so erniedrigen, wenn mir noch eine andere Wahl bliebe?” Sie lächelte schwach, als wollte sie sich geschlagen geben, und zum ersten Mal registrierte Mikhail die Zeichen der Anspannung in ihrem Gesicht und die dunklen Ringe unter ihren Augen. „Wir sehen uns morgen. Und versuche, zu meiner Tochter ein bisschen freundlicher zu sein, ja? Tanya trägt keine Schuld an diesem ganzen Durcheinander.”
    Tochter? Wer auch immer dieses Mädchen zur Welt gebracht hatte, Ellie konnte es nicht gewesen sein. Mikhail erinnerte sich noch genau daran, wie sie sich damals in ihrem eleganten schwarzen Designerkostüm an ihn gedrängt hatte, um ihn zu provozieren. Nein, damals vor über vier Jahren war sie nicht schwanger gewesen. Während Mikhail
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