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Verfuehrerisch doch unerreichbar

Verfuehrerisch doch unerreichbar

Titel: Verfuehrerisch doch unerreichbar
Autoren: Cait London
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Kind kümmern. Wir müssen diese Diskussion zu Ende führen”, erklärte er und war über sich selbst erstaunt, als er die lila Tagesdecke zurückschlug. Er schaltete die Lampe aus, doch der Regen an den Fensterscheiben reflektierte Licht, so dass ein sanfter Schein hereindrang.
    Ellie rührte sich nicht.
    „Ellie?” sagte er leise und drehte sie zu sich um.
    Ihre Augen waren jetzt offen, aber sie sah nichts. Er kannte diesen Blick; sie war dabei, im Stehen einzuschlafen. Mikhail half ihr aus der Jacke.
    „Setz dich”, forderte er sie auf und führte sie zum Bett. Dann kniete er sich vor sie, um ihr die Schuhe auszuziehen.
    Die abgenutzten Schuhbänder waren mehrfach zusammengeknotet, die Schuhspitzen zerschrammt. Ellie kippte mit geschlossenen Augen zur Seite und schlief, noch bevor ihr Kopf das Kissen berührte. Mikhail streifte ihr die Schuhe ab und dann die abgetragenen Verschiedenfarben Socken. Schließlich hob er ihre Beine aufs Bett und deckte Ellie zu.
    Sie kuschelte sich seufzend unter das dicke Federbett. Plötzlich setzte sie sich auf und sah ihn flehend an. „Mikhail? Du kümmerst dich doch um Tanya, oder? Sie wacht nachts auf und muss wissen, dass ich bei ihr bin.” Sie warf die Decke zurück, von Angst getrieben. „Ich muss gehen. Sie braucht mich.”
    Welche Furcht saß ihr nur so im Nacken? Mikhail sah eine erschöpfte Mutter, die ihr Letztes für ihr Kind geben würde. Das passte nicht zu dem Bild, das er bisher von Ellie gehabt hatte. „Wenn sie dich braucht, wird meine Mutter anrufen. Du bleibst hier.”

    „Versprichst du mir, dass sie anruft?” Sie klang leise und zerbrechlich, gar nicht wie die eigensinnige Ellie, die er kannte.
    „Natürlich”, erwiderte er mit der typischen Arroganz der Stepanov-Männer. „Das habe ich doch gesagt, oder?”
    „Natürlich. Wenn du es sagt, weiß ich …” Mit einem schwachen Lächeln ließ sie sich wieder zudecken. Innerhalb weniger Minuten schlief sie tief und fest. Mikhail betrachtete sie und hatte das unbehagliche Gefühl, für ihre Reize nicht unempfänglich zu sein.

2. KAPITEL
    Ellie wachte langsam auf, streckte sich und genoss es, die saubere Bettwäsche an ihrer nackten Haut zu fühlen. Schlief sie in ihrem Wagen und träumte? Oder war sie wach, und das warme Bett und das knisternde Feuer waren echt?
    Eine Bö, die Schneeregen gegen das Fenster trieb, weckte sie endgültig aus dem Schlaf.
    Sie setzte sich auf und hatte bereits Angst um Tanya, die nicht bei ihr war. Seit sechs Monaten war sie auf der Flucht, um ihre Tochter zu beschützen, und jetzt…
    Mikhail Stepanov war stattdessen da. Er schlief neben ihr auf der Decke und hatte einen Arm über ihren Bauch gelegt.
    Erschrocken zog Ellie die Decke bis zum Kinn und sagte sich, dass sie aufwachen musste.
    Doch Mikhail lag weiterhin neben ihr. Sein Hemd war bis zur Brust aufgeknöpft, seine Füße waren nackt. Auf seinen Wangen zeigten sich frische Bartstoppeln. Im Feuerschein des Kamins sah er gar nicht mehr so zivilisiert aus.
    Ellie versuchte eine Erklärung dafür zu finden, weshalb sie mit Mikhail in einem Bett lag.
    Und sie war nackt bis auf ihren Slip. Ihre übrige Unterwäsche lag auf dem Nachtschrank.
    Rasch fasste sie zusammen: Sie lag mit Mikhail im Bett, hatte kaum noch etwas an und war hellwach.
    Im nächsten Moment durchströmte sie Erleichterung; Tanya war bei den Stepanovs und somit in Sicherheit.
    Die Hand auf ihrer Hüfte streichelte sie, und Ellie beobachtete fasziniert, wie die Finger sich leicht in ihre Haut pressten. In diesem Augenblick wusste sie, was immer Mikhail wollte, er würde es bekommen und behalten.
    Er atmete einmal tief ein, und ein warnendes Prickeln überlief ihre Haut. Mikhail elegant und unnahbar im Anzug war eine Sache; dieser Mann hier war eine ganz andere. Dieser erregte Mann, verbesserte sie sich im Stillen, während sie den Blick über ihn gleiten ließ.
    All ihre Sinne erwachten, und sie wandte sofort den Blick ab. Schläfrig sah er sie an, doch es waren die Augen eines Raubtiers. Seine Stimme war tief und sinnlich wie die eines verschlafenen Liebhabers. „Es ist drei Uhr morgens. Ich habe meine Eltern angerufen. Sie wissen, dass du heute Nacht nicht kommst. Schlaf weiter. Wir reden morgen.”
    „Ich schlafe nicht in einem Bett mit dir, und du hattest kein Recht, mich auszuziehen.”
    Er seufzte, nahm die Hand von ihrer Hüfte und legte sie hinter seinen Kopf. Er wirkte müde und amüsiert zugleich. „Du bist ja nicht vollkommen ausgezogen.
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