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Verfuehrerisch doch unerreichbar

Verfuehrerisch doch unerreichbar

Titel: Verfuehrerisch doch unerreichbar
Autoren: Cait London
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adoptierte Tanya, als sie zwei war. Genauer gesagt, ich kaufte sie von Hillary regelrecht ab mit allem, was ich besaß, und dann adoptierte ich Tanya legal.
    Tanya ist rechtlich gesehen mein Kind.” Ellie ballte die Fäuste, bis die Knöchel weiß hervortraten.
    Für Mikhail war es unvorstellbar, dass eine Frau ihr eigenes Kind weggab - aber für ihn war es auch unvorstellbar gewesen, dass seine Exfrau lieber eine Abtreibung vornehmen ließ, als ihr gemeinsames Kind zu bekommen. Erneut stieg Bitterkeit in ihm auf. Er erinnerte sich an die Worte seiner Exfrau: „Du hast dich für das ,Amoteh’ und diesen abgelegenen Strand entschieden. Unter diesen Umständen habe ich beschlossen, nicht Mutter zu werden. Ich habe keine Lust, in diesem Nest zu versauern. Als wir hierher zogen, dachte ich, es sei nur für kurze Zeit, damit du dir einen Namen in der Branche machen kannst und wir anschließend in die Zivilisation zurückkehren. Ich habe meine Meinung geändert, was Kinder angeht, und damit basta.”
    Mikhail verdrängte diese aufwühlenden Gedanken und jenes Gefühl der Niederlage, das das Scheitern seiner Ehe hervorgerufen hatte. Vielleicht war er tatsächlich so kalt, wie JoAnna behauptet hatte. Vielleicht hatte er ihr einfach nicht das gegeben, was eine Frau brauchte. Und vielleicht hatte es sie deshalb kalt gelassen, wenn er mit ihr schlief. Aber auch er hatte sich danach leer und frustriert gefühlt.
    In den Jahren nach Ellies Hochzeit waren ihm keine weiteren Eskapaden von ihr zu Ohren gekommen, und so hatte er geglaubt, in der Ehe habe sie zur Ruhe gefunden. Paul hatte aufgehört, von seinen Töchtern zu erzählen. In der Zwischenzeit war Ellie also geschieden worden und hatte ihre Nichte adoptiert.
    „Wo liegt das Problem? Wieso glaubst du, mich zu brauchen?”, fragte Mikhail.
    In Ellies Augen glänzten Tränen. Ihre Hand zitterte, als sie sie wegwischen wollte. „Für Hillary ist Tanya nur wie eine Sache, die man nach Belieben benutzen kann. Zuerst hasste Hillary sie, weil sie Schwangerschaftsstreifen bekommen hatte und glaubte, die Schwangerschaft hätte ihre Figur ruiniert. Als Tanya fünf Monate alt war, fand ich sie einmal allein in ihrem Bettchen vor. Die Nanny hatte die Tür abgeschlossen, bevor sie mit ihren Freunden ausging. Ich schwor mir, dass das nicht noch einmal passieren würde. Hillary trieb sich mit einem neuen Kerl herum und machte sich überhaupt keine Sorgen. Ich nahm Tanya zu mir, und Hillary vermisste sie nicht einmal.”
    Mikhail erinnerte sich an Hillary. Sie war reich, verwöhnt und starrsinnig wie Ellie. Doch es gab einen grundsätzlichen Unterschied. Hillary benahm sich billig und sah auch so aus.
    Paul Lathrop gab ihr tatsächlich Geld dafür, dass sie sich vom Unternehmen und gesellschaftlichen Anlässen fern hielt. Ellie hingegen wollte er an seiner Seite haben, damit sie die Wogen glättete, die er mit seiner aggressiven Art erzeugte.
    Mit Ausnahme des verpatzten Grundstücksgeschäfts war Ellie diejenige, die alles für ihn in Ordnung brachte - wenn sie es wollte. Gerieten Ellie und Paul jedoch aneinander, zog Paul nicht selten den Kürzeren.
    Dieses Schicksal wollte Mikhail sich ersparen. Er hatte genug von scharfzüngigen, starrsinnigen Frauen.
    „Vor einem Jahr erklärte Hillary, sie wolle Tanya zurückhaben, um ihren neuen Freund zu beeindrucken”, fuhr Ellie fort. „Er glaubt, sie habe nur diese eine Affäre gehabt und entschuldigt es damit, dass sie zu jung gewesen sei, um mit einem Romeo fertig zu werden. Er ist reich und familienorientiert, und Paul ist begeistert. Er will diese Heirat. Er ist besessen von der Vorstellung, einen Wall-Street-Broker in die Familie zu bekommen. Die erste Frau dieses Mannes war unfruchtbar, und er will Kinder. Er ist bereit zu behaupten, Tanya sei sein Wunschkind. Hillary und Paul werden ihn unterstützen.”
    Ellie erschauerte und sprach leise weiter: „Ich habe alles versucht, um mich gegen sie zu wehren, und habe alles verkauft, was ich habe - Schmuck, Aktien, Hochzeitsgeschenke, Kleidung. Vor sechs Monaten dann begab ich mich auf die Flucht. Mein Vater ist ein mächtiger Mann. Er hat Leute mit Hillary losgeschickt, um Tanya aus dem Kindergarten abzuholen deshalb hat sie jetzt Albträume von den .großen, unheimlichen Männern’, die versuchen, sie zu holen. Hillary war bei ihnen und hat sich als Tanyas Tante ausgegeben. Und da wusste ich, dass wir nicht mehr sicher sind. Ich habe in einem Versicherungsbüro gearbeitet und
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