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Verfuehrerisch doch unerreichbar

Verfuehrerisch doch unerreichbar

Titel: Verfuehrerisch doch unerreichbar
Autoren: Cait London
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kündigte, nachdem mich der Kindergarten anrief, um sich bestätigen zu lassen, dass Tanya ohne schriftliche Einwilligung gehen dürfe. In dieser Nacht brachen wir auf. Tanya erinnert sich noch immer an diese schreckliche Szene … wenn Hillary wütend ist, kann sie sehr ausfallend werden.” Ellie stand langsam auf, als könne sie nicht mehr. „Mikhail, du bist der einzige Mann, der uns helfen kann. Wirst du es tun?”
    Da er die Beteiligten kannte, verstand er die Problematik sehr gut. Ellie kämpfte für etwas, woran sie fest glaubte. Außerdem kannte er Hillarys Selbstbezogenheit und Pauls Entschlossenheit, seinen Willen durchzusetzen, ganz gleich, auf wessen Kosten. Jetzt war ein Kind in Gefahr, falls Mikhail Ellies Schilderung Glauben schenken konnte.
    „Welche Rolle soll ich deiner Meinung nach bei der ganzen Sache spielen? Wieso bin ich der einzige Mensch, der dir helfen kann?”
    Sie lächelte traurig. „Weil du der Mann bist, der es mit meinem Vater aufnehmen kann. Er respektiert dich. Ich brauche einen Verbündeten, der ihn aufhält, bis ich wieder auf die Füße gekommen bin.”
    Mikhail versuchte nicht auf die dunklen Knospen zu achten, die sich unter seinem weißen Hemd abzeichneten, das sie trug. Er stand abrupt auf, schob die Hände in die Taschen und ging zum Fenster, wo er den Schneeregen beobachtete. „Du bittest mich also, dich und das Kind zu beschützen?”
    Ellies Stimme war fast leiser als das Knistern der Flammen im Kamin, das Heulen des Windes und des Regens, der an die Fensterscheiben prasselte. Trotzdem hörte er sie sehr gut.
    „Nur meine Tochter. Tu es für sie.”
    „Ist dir klar, worum du mich bittest? Dein Vater ist kein einfacher Mensch.”
    „Das bist du auch nicht. Deshalb könnt ihr ja auch so gut zusammenarbeiten. Du bist keiner von seinen Speichelleckern, und dafür respektiert er dich. Er braucht Tanya, um für Hillarys neuen Mann den glücklichen Großvater zu spielen und damit Hillary in der Rolle der liebevollen Mutter glänzen kann. Eine Weile wird sie die Rolle vielleicht ausfüllen, aber wenn sie genug davon hat, wird sie Tanya beiseite schieben, das weiß ich; Das darfst du nicht zulassen.”
    Mikhail dachte an seine letzte Auseinandersetzung mit Paul. Der Mann war rücksichtslos und in mancher Hinsicht unmoralisch. Zugleich war er ein gerissener Geschäftsmann und nicht nachtragend, wenn Mikhail ihm bewies, dass er sich irrte. Aber ein Kampf mit Paul war immer hart.
    Ellie trat hinter Mikhail und hielt ihn am Hosenbund fest, als fürchte sie, er könnte ihr entkommen. „Mir ist sehr wohl klar, um was ich dich bitte. Dieses Hotel bedeutet dir so viel.
    Du willst den Menschen in dieser Stadt Arbeit geben. Sie sind vom Erfolg des ,Amoteh’
    abhängig. Ein Streit mit meinem Vater könnte alles gefährden, wofür du gearbeitet hast.”
    Mikhail nickte; Ellies Einschätzung war richtig. „Ich würde dein Kind gern kennen lernen, aber mit deinen familiären Auseinandersetzungen möchte ich lieber nichts zu tun haben.”
    „Ich weiß. Ich habe Tanya von dir erzählt … dass du Kinder liebst und wundervolle Geschichten kennst. Ich habe ihr das erzählt, weil ich dich mit Kindern im Hotel und bei Werbeaktionen erlebt habe. Lass nicht zu, dass mein Vater und Hillary der Kleinen wehtun.”
    Er spürte ihre Körperwärme und atmete ihren Duft ein, der ihn in seiner Entscheidung, sich aus ihren Problemen herauszuhalten, ins Wanken brachte. „Du bist noch immer müde. Geh wieder ins Bett. Wir unterhalten uns morgen weiter.”
    Ellie ließ seinen Hosenbund los und umfasste stattdessen seinen Arm. „Wirst du darüber nachdenken, Tanya zu helfen?”
    „Ein Schritt nach dem anderen.”
    „Ja, natürlich. Das habe ich bei dir nicht anders erwartet. Du wägst sehr sorgfältig ab, ehe du eine Entscheidung fällst.”
    „Selbstverständlich. Das war’s vorerst, Ellie. Mach das Beste draus und geh schlafen.”
    Mit einem langen, müden Seufzer wandte sie sich ab, und sofort vermisste er ihre Wärme.
    Das Rascheln des Bettzeugs verriet ihm, dass sie wieder ins Bett geschlüpft war. Doch er spürte, wie sie ihn beobachtete und stumm anflehte, ihr zu helfen.

3. KAPITEL
    Ellie erwachte zum zweiten Mal vom Klicken der schweren Tür. Sie lag still da und versuchte aus dem Schlaf in die Realität zurückzugelangen, zu der Mikhail Stepanov gehörte und die Zurückweisung, die sie durch ihn höchstwahrscheinlich erfahren würde. Die Erholung durch den Schlaf hatte es ihr klar gemacht
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