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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust
Autoren: Tiffany Reisz
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1. KAPITEL
    „Süßkram.“
    Nora hing kopfüber vom Bett und sah, dass die Sonne in bedrohlich steilem Winkel durchs Fenster fiel. Søren stieß so tief in sie, dass sie vor Lust zusammenzuckte.
    „Eleanor, denkst du etwa jetzt ans Essen?“
    Noch einmal stieß Søren zu und kam mit einem unterdrückten Seufzer.
    Nora lachte laut auf. Einerseits, weil sie gerade ebenfalls gekommen war, andererseits, weil es so absurd war, in dieser Position dieses Gespräch zu führen. „Du hast doch gesagt, dass ich an Sonntagen nicht fluchen darf. Also: Süßkram, ich komme zu spät zum Gottesdienst, Meister.“
    Søren neigte den Kopf und gab ihr einen sanften Kuss in den Nacken.
    „Ich weiß aus sicherer Quelle, dass dein Priester sehr ungehalten wäre, wenn du dich verspäten würdest“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    „Dann muss mein Priester aber meine Beine von den Bettpfosten losbinden.“
    Søren erhob sich und schaute auf sie herunter. Unschuldig klimperte sie mit den Wimpern.
    „Bettel darum!“, sagte er, und Nora knurrte. Arroganter Hurensohn .
    Er hatte nichts davon gesagt, dass sie auch in Gedanken nicht fluchen durfte. Nur dass sie es nie laut aussprechen sollte.
    Søren legte einen Finger über ihre Lippen.
    „Nicht knurren. Betteln.“
    Sie biss die Zähne zusammen und atmete tief durch.
    „Bitte, Meister, würdet Ihr mich losbinden, damit ich meinen Allerwertesten nach Hause schwingen, eine Dusche nehmen, zum ersten Mal in dieser Woche etwas frühstücken, mir etwas überwerfen und zurück zur Kirche fahren kann … Um dort geschniegelt und gestriegelt in meiner Bank zu sitzen undmir dich nackt vorzustellen, während du eine Predigt über die Sünde hältst und wie sehr – oh Schreck – sie Gott missfällt? Bitte, bitte, bitte?“
    Søren schlug ihr so hart auf die Rückseite ihres Oberschenkels, dass sie aufschrie. Trotzdem streckte er dann die Hände aus und löste die schwarzen Seidenbänder von ihren Knöcheln. Widerwillig zog er sich zurück und rollte sich auf die Seite.
    Kaum hatte er sie befreit, kletterte Nora aus seinem Bett.
    Søren streckte sich genüsslich auf den weißen Laken aus. Sie würde ihn nicht anschauen. Wenn sie es täte, würde sie sofort wieder zu ihm zurückkriechen …
    „Bist du ein wenig in Eile, meine Kleine?“
    „In Eile, dich zu verlassen? Nein. In Eile, nicht zu spät zur Messe zu kommen und mir damit eine weitere Tracht Prügel für diese Woche einzuhandeln? Ja.“ Søren griff nach ihrer Wade, und Nora drehte sich zu ihm um, um ihn mit ihren Blicken zu erdolchen. „Möchten Sie, dass ich zu spät komme, Meister?“
    Seufzend zog Søren seine Hand zurück.
    Es war aber auch wirklich nicht fair: Das Pfarrhaus war zu Fuß keine zwei Minuten von der Kirche entfernt, und da er sich keine Gedanken darüber machen musste, was er anziehen sollte, konnte Søren innerhalb von zehn Minuten fertig sein.
    „Was für eine gemeine Anschuldigung, Eleanor. Natürlich würde ich nicht absichtlich etwas tun, damit du zu spät kommst. Immerhin bist du für die jungen Leute in der Kirche ein Vorbild.“
    Mit einem schnaubenden Lachen fing Nora an, ihre Kleidung zusammenzusuchen. Sie zog ihr T-Shirt von der Spitze des Bettpfostens, an den sie letzte Nacht gefesselt gewesen war, während Søren sie besinnungslos gepeitscht hatte. Ihr Rock lag in einem Knäuel auf dem Boden, wo er gelandet war, nachdem Søren den Reißverschluss geöffnet und ihn hatte fallen lassen, bevor er sie über sein Bett gebeugt und ihre Knöchel an einem Spreizbalken festgebunden hatte. Irgendwo unter seinem Bett fand sie ihren BH. Ihre restliche Unterwäsche war zu Hause in der Schublade. In Sørens Gegenwart Slips zu tragen wäre eher kontraproduktiv.
    „Ein Vorbild? Nora Sutherlin – Erotikautorin und Exdomina. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.“ Sie streckte Søren ihre Hand hin, doch der schaute sie nur an und hob eine Augenbraue.
    „Für Michael bist du definitiv ein Vorbild. Er himmelt dich an.“
    „Aber Michael ist einer von uns, Meister.“ Sie lächelte bei dem Gedanken an das Geschenk zum Jahrestag, das Søren ihr letztes Jahr gemacht hatte: die Jungfräulichkeit des vermutlich hübschesten Teenagers der ganzen Welt. Hübsch, versaut und unglücklicherweise zutiefst verstört. „Natürlich habe ich einen Platz in seinem Herzen. Oder besser: in seiner Hose. Aber wie auch immer, keiner der Vanilla-Idioten in der Kirche muss zu mir aufschauen.“
    Nora zog sich die Schuhe an, während Søren aus
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