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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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Schreibtisch und nahm Platz. Von dort aus sah er mich mit gefalteten Händen an. Unsicher setzte ich mich gerade hin, sodass meine Füße über dem Boden baumelten.
    » Ich weiß wirklich nicht, wo ich anfangen soll bei diesem… diesem Chaos, das Rachelle angerichtet hat. «
    Ich schwieg, war ich mir doch nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte.
    » Erstens hat sie Lucian fast ruiniert. Zweimal. « Er redete, als hätte ich etwas damit zu tun. » Der Skandal, den sie verursachte, als sie deinen Vater kennenlernte, war schon schlimm genug. Und als sie Lucians Bankkonto abräumte und mit dir durchbrannte? Ich bin mir sicher, dass sogar du die langfristigen Auswirkungen einer solch unklugen Entscheidung verstehst. «
    Aha, Lucian. Moms idealer, reinblütiger Ehemann, mein Stiefvater. Seine Reaktion konnte ich mir vorstellen. Wahrscheinlich hatte sie darin bestanden, dass er mit Gegenständen um sich warf und seine schlechte Menschenkenntnis beklagte. Ich ahnte nicht einmal, ob Mom ihn je geliebt hatte– ob sie meinen sterblichen Vater geliebt hatte, mit dem sie eine Affäre gehabt hatte. Aber ich wusste, dass Lucian ein totales Ekel war.
    Marcus beschäftigte sich weiter damit, mir aufzulisten, in welcher Hinsicht ihre Entscheidungen Lucian geschadet hatten. Ich blendete seine Stimme größtenteils aus. Als Letztes erinnerte ich mich daran, dass Lucian daran arbeitete, sich einen Sitz im Rat der Reinblüter zu sichern. Dem Rat, der an den altgriechischen Hof von Olympia erinnerte, standen zwölf Personen vor, die die Herrschaft ausübten, und von diesen zwölf waren zwei Minister.
    Die Minister verfügten über die größte Macht. Sie herrschten über das Leben sowohl der Rein- als auch der Halbblüter, so wie einst Hera und Zeus Olympia regiert hatten. Unnötig zu erwähnen, dass diese Minister furchtbar von sich eingenommen waren.
    An jedem Ort, in dem ein Covenant existierte, gab es auch einen Rat: in North Carolina, Tennessee, New York und an der Universität der Reinblütigen in South Dakota. Die insgesamt acht Minister kontrollierten den Rat.
    » Hörst du mir überhaupt zu, Alexandria? « Stirnrunzelnd musterte mich Marcus.
    Mein Kopf ruckte hoch. » Ja… du redest davon, wie schlimm das alles für Lucian war. Tut mir leid für ihn, wirklich. Aber sicher nicht so schlimm, als käme man gewaltsam ums Leben. «
    Ein merkwürdiger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. » Sprichst du vom Schicksal deiner Mutter? «
    » Du meinst, dem deiner Schwester? « Ich kniff die Augen zusammen und hielt seinem Blick stand.
    Marcus starrte mich an und sein Gesicht wurde ausdruckslos. » Als Rachelle die Sicherheit unserer Gemeinschaft verließ, besiegelte sie ihr Schicksal selbst. Was ihr zustieß, ist wirklich tragisch, aber ich kann nicht allzu tief erschüttert darüber sein. Als sie dich aus dem Covenant nahm, hat sie bewiesen, dass sie keinen Gedanken an Lucians Ruf oder deine Sicherheit verschwendet hat. Sie war egoistisch, unverantwortlich… «
    » Für mich hat sie alles bedeutet! « Ich sprang auf. » Sie hat immer nur an mich gedacht! Was ihr passiert ist, ist grauenvoll. Tragisch passt wohl eher auf Leute, die bei Autounfällen sterben. «
    Seine Miene veränderte sich nicht. » Sie hat nur an dich gedacht? Das finde ich seltsam. Sie hat die Sicherheit des Covenant verlassen und euch beide in Gefahr gebracht. «
    Ich biss mir von innen in die Wange.
    » Genau. « Sein Blick wurde eisig. » Setz dich hin, Alexandria! «
    Wütend zwang ich mich, Platz zu nehmen und den Mund zu halten.
    » Hat sie dir erzählt, warum du den Covenant verlassen musstest? Dir einen Grund dafür genannt, warum sie etwas so Leichtfertiges getan hat? «
    Ich warf einen Blick zu den Reinblütigen hinüber. Aiden hatte sich zurückgezogen und stand neben den beiden. Zu dritt verfolgten sie mit Pokermiene diese Seifenoper. Sie waren echt eine große Hilfe.
    » Ich habe dich etwas gefragt, Alexandria. «
    Ich umklammerte die Stuhllehnen so fest, dass sich das harte Holz in meine Handflächen grub. » Ich habe dich verstanden. Nein. Sie hat es mir nicht gesagt. «
    Ein Muskel an Marcus’ Kiefer zuckte, während er mich schweigend anstarrte. » Das ist schade. «
    Da ich mir nicht sicher war, wie ich darauf reagieren sollte, sah ich zu, wie er eine Akte auf seinem Schreibtisch aufschlug und die linierten Seiten vor sich ausbreitete. Ich beugte mich vor und versuchte zu erkennen, worum es sich handelte.
    Er räusperte sich und nahm
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