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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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Mutter zum Gehen bewogen? War es Lucian? «
    » Nein, aber Lucian… konnte mich nicht besonders gut leiden. Ich bin Moms Liebeskind, verstehst du? Und er ist einfach Lucian. Was treibt dieser Mistkerl eigentlich inzwischen? «
    Aiden zog die Augenbrauen hoch. » Dieser Mistkerl ist Minister im Rat. «
    Mir fiel die Kinnlade herunter. » Was? Du machst Witze, oder? «
    » Warum sollte ich über so etwas scherzen? Vielleicht verzichtest du also darauf, ihn in aller Öffentlichkeit einen Mistkerl zu nennen. Das könnte sich eher ungünstig für dich auswirken. «
    Bei der Neuigkeit, dass Lucian mittlerweile Minister war, zog sich mein Magen zusammen, besonders bei der Aussicht, dass er in seinem Haushalt einen Platz für mich hatte. Ich schüttelte den Kopf und schob diese Schlussfolgerung weit von mir. Ich hatte genug andere Probleme, um mich mit ihm zu befassen.
    » Du solltest dich ausruhen. Morgen beginnen wir mit dem Training… falls du dich schon fit genug fühlst. «
    » Ich fühle mich topfit. «
    Aidens Blick glitt über mein mit blauen Flecken übersätes Gesicht und dann weiter nach unten, als könne er die vielen Schnittwunden und Prellungen sehen, die ich seit meiner Flucht aus Miami erlitten hatte. » Bist du dir sicher? «
    Ich nickte und bemerkte die Locke, die er sich immer wieder aus der Stirn schob. » Womit fangen wir an? Ich habe noch keine der Offensivtaktiken gehabt– oder Silattraining. «
    Er schüttelte den Kopf. » Ich will dich nicht enttäuschen, aber du erhältst keine Silatausbildung. «
    Und ob das eine Enttäuschung war. Ich liebte Dolche und alles, womit man zustechen konnte, und ich hätte wirklich mit Begeisterung gelernt, sie wirkungsvoll einzusetzen. Ich machte mich auf den Weg zu meinem Wohnheim, aber Aidens Stimme hielt mich zurück.
    » Alex. Ma… mach mir keine Schande! Alles, was du tust, fällt auf mich zurück. Hast du das verstanden? «
    » Ja. Keine Sorge. Ich bin nicht so schlecht, wie Marcus mich darstellt. «
    Er musterte mich zweifelnd. » Fraternisieren im Männerwohnheim? «
    Ich errötete. » Ich habe Freunde besucht. Es war nicht so, als hätte ich mit einem von denen rumgemacht. Da war ich erst vierzehn. Ich bin doch keine Schlampe. «
    » Das ist gut zu wissen. « Er ging davon.
    Seufzend kehrte ich in mein Zimmer zurück. Ich war müde, aber die ganze Aufregung über diese zweite Chance hatte mich aufgeputscht. Nachdem ich eine absurd lange Zeit das Bett angestarrt hatte, verließ ich mein Zimmer und schlenderte durch die leeren Gänge des Mädchenwohnheims. Nur im Covenant wohnten Rein- und Halbblüter im selben Quartier. Sonst lebten wir überall vonei nander getrennt.
    Ich versuchte mich zu erinnern, wie es gewesen war, hier zur Schule zu gehen. Die strengen Trainingspläne, alberner Unterricht, in dem wir sterbenslangweiligen Stoff zu lernen hatten, und die ganzen gesellschaftlichen Spielchen, die die Rein- und Halbblüter getrieben hatten. Nichts geht über einen Haufen zickiger Teenager, die dich entweder mit einem Tritt durch die Gegend befördern oder dich mit bloßen Gedanken anzünden können. Das allein schafft schon eine ganz andere Voraussetzung dafür, mit wem du dich anlegst oder anfreundest. Und alles in allem war es immer eine gute Sache, einen Feueranzünder in der Hosentasche zu haben.
    Jeder spielte seine Rolle. Nach Halbblut-Standards hatte ich als cool gegolten, aber inzwischen hatte ich nicht den blassesten Schimmer, wo ich im Herbst stehen würde.
    Nachdem ich durch die leeren Gemeinschaftsräume gestreift war, verließ ich das Mädchenwohnheim und suchte eins der kleineren Gebäude in der Nähe des Sumpflands auf. Der eingeschossige, eckige Bau beherbergte die Cafeteria und die Pausenräume und war rings um einen farbig gestalteten Innenhof errichtet.
    Als ich mich einem der größeren Räume näherte, wurde ich langsamer. Gelächter und lautes Krachen verrieten mir, dass ein paar Kids während der Sommerferien hiergeblieben waren. In meinem Innern überschlug sich etwas. Würden sie mich wieder akzeptieren? Würden sie mich überhaupt noch kennen? Hey, ob ich ihnen vielleicht vollkommen egal wäre?
    Ich holte tief Luft und stieß die Tür auf. Niemand schien mich zu bemerken. Alle waren damit beschäftigt, eine Reinblütige anzufeuern, die mehrere Möbelstücke in der Luft schweben ließ. Das junge Mädchen war Anfängerin in der Kunst, das Luftelement zu beherrschen, was das Krachen erklärte. Auch Mom hatte Luft eingesetzt.
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