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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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nach einem Ausgang. Der Möchtegern-Adonis versperrte mir den Weg nach draußen, und ich wusste, dass ich nicht lange still stehen konnte. Daimonen herrschten immerhin über die Elemente. Wenn er mich mit Luft oder Feuer angriff, war ich erledigt.
    Er lachte–, ein humorloser, lebloser Laut. » Wenn du mich anflehst– und ich meine, richtig anflehst–, bereite ich dir vielleicht einen raschen Tod. Ehrlich gesagt bringen Halbblütige mir nicht wirklich etwas. Reinblüter dagegen « – er stieß ein verzücktes Seufzen aus– » sind wie ein Dreisternemenü. Aber Halbblüter? Ihr seid praktisch Fast Food. «
    » Ein Schritt näher, und du endest wie dein Kumpel dort oben. « Hoffentlich klang ich bedrohlich genug! Eher unwahrscheinlich. » Probier’s aus! «
    Er hob die Brauen. » Allmählich machst du mich wütend. Du hast schon zwei von uns getötet. «
    » Führst du Buch darüber, oder was? « Der Boden hinter mir knarrte und mir blieb fast das Herz stehen. Als ich herumfuhr, entdeckte ich einen weiblichen Daimon. Sie rückte näher an mich heran und trieb mich auf den anderen zu.
    Sie kesselten mich ein und ließen mir keinen Fluchtweg. Irgendwo in diesem Müllhaufen kreischte noch einer. Angst und Panik schnürten mir die Luft ab. Mein Magen krampfte sich heftig zusammen, und meine Finger zitterten, während sie den Spaten umklammerten. Bei den Göttern, am liebsten hätte ich gekotzt.
    Der Anführer näherte sich mir. » Weißt du, was ich mit dir mache? «
    Ich schluckte und setzte ein selbstgefälliges Lächeln auf. » Blabla. Du wirst mich töten, bla. Ich weiß. «
    Das gierige Kreischen der Frau schnitt ihm die Antwort ab. Offenbar war sie sehr hungrig. Wie ein Geier umkreiste sie mich, um mich auf der Stelle zu zerreißen. Mit zusammengekniffenen Augen musterte ich sie. Die Hungrigen waren immer die Dümmsten– die Schwächsten des Rudels. Die Legenden wussten zu berichten, dass die erste Kostprobe des Äthers– der Lebenskraft, die in unserem Blut fließt– einen Reinblütigen zum Besessenen machte. Ein einziger Schluck davon verwandelte ihn in einen Daimon und machte ihn lebenslang süchtig. Ich rechnete mir gute Chancen aus, an der Frau vorbeizukommen. Der andere allerdings… das würde schwieriger werden.
    Ich täuschte einen Angriff auf die Frau vor. Wie eine Drogensüchtige auf der Suche nach ihrem Schuss steuerte sie geradewegs auf mich zu. Der Mann befahl ihr schreiend, sie solle stehen bleiben, doch es war zu spät. Wie ein Sprinter bei der Olympiade schoss ich in die entgegengesetzte Richtung davon und stürzte zu der Tür, die ich am Abend eingetreten hatte. Draußen hatte ich bessere Chancen. Ein winziger Hoffnungsfunke blitzte auf und trieb mich vorwärts.
    Dann passierte das Schlimmste, das ich mir überhaupt vorstellen konnte. Eine Feuerwand stieg vor mir auf, brannte sich durch Werkbänke und schoss mindestens zweieinhalb Meter hoch in die Luft, und sie war keine Illusion. Die Hitze schwappte auf mich zu, das Feuer knisterte und fraß sich durch die Wände.
    Vor mir kam er direkt durch die Flammen geschritten und sah genauso aus, wie ein Daimonenjäger aussehen sollte. Das Feuer versengte weder seine Hose, noch verschmutzte es sein Hemd. Die Flammen berührten kein einziges seiner dunklen Haare. Diese coolen Augen von der Farbe einer Sturmwolke richteten sich auf mich.
    Er war es– Aiden St. Delphi.
    Seinen Namen oder sein Gesicht werde ich nie vergessen. Als ich zum ersten Mal einen Blick auf ihn erhaschte, wie er vorn in der Trainingsarena stand, war eine alberne Schwärmerei in mir erwacht. Damals war ich vierzehn gewesen und er siebzehn. Bei keiner unserer Begegnungen auf dem Campus hatte es eine Rolle gespielt, dass er ein Reinblütiger war.
    Aidens Anwesenheit konnte nur eines bedeuten: Die Wächter waren gekommen.
    Unsere Blicke trafen sich und dann sah er mir über die Schulter. » Runter! «
    Das musste er mir nicht zweimal sagen. Ich warf mich zu Boden wie ein Profi. Die pulsierende Hitze schoss über mich hinweg und traf ihr Ziel. Der Boden erbebte vom wilden Umsichschlagen des weiblichen Daimons und ihre Schmerzensschreie erfüllten die Luft. Umzubringen war ein Daimon nur mit Titan, und es war bestimmt kein angenehmes Gefühl, bei lebendigem Leib zu brennen.
    Ich stützte mich auf die Ellbogen hoch und spähte durch mein schmutziges Haar, während Aiden den Kopf senkte. Auf die Bewegung folgte ein leises Knallen, und die Flammen verschwanden so rasch, wie sie
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