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Verbotener Kuss

Verbotener Kuss

Titel: Verbotener Kuss
Autoren: Jennifer L. Armentrout
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makelloser Körper verunstaltet worden war.
    Mein Bild in dem beschlagenen Spiegel erwiderte meinen durchdringenden Blick. Dieses Mal war schwer zu verstecken, aber es hätte schlimmer kommen können. Der Daimon hätte mir ein Stück aus dem Gesicht herausbeißen können– Daimonen konnten grausam sein.
    Halbblütige ließen sich nicht umdrehen– deshalb gaben wir so ausgezeichnete Kämpfer gegen die Daimonen ab. Das Schlimmste, was uns passieren konnte, war der Tod. Und wem machte es schon etwas aus, wenn ein Halbblut im Kampf starb? Für die Reinblütigen waren wir nichts als Kanonenfutter.
    Seufzend warf ich mein Haar über die Schulter und löste mich vom Spiegel, als es leise klopfte. Eine Sekunde später öffnete Aiden meine Zimmertür. In dem Moment, als er mich sah, hielt er mit seiner Länge von einsachtundneunzig unvermittelt inne. Ein verblüffter Ausdruck huschte über sein Gesicht, als er die frische Version meiner Person zu Gesicht bekam.
    Was soll ich sagen? Nachdem ich geduscht hatte, sah ich wieder anständig aus.
    Nachdem der ganze Dreck und Schmuddel verschwunden war, sah ich genau aus wie meine Mom. Langes dunkles Haar fiel mir über den Rücken und ich besaß die hohen Wangen und vollen Lippen der meisten Reinblütigen. Ich hatte etwas mehr Rundungen als Mom mit ihrer gertenschlanken Gestalt, und mir fehlten ihre faszinierenden Augen. Meine waren braun– ein unscheinbares, gewöhnliches Braun.
    Ich legte den Kopf zurück und sah Aiden zum ersten Mal unverwandt in die Augen. » Was ist? «
    Er riss sich in Rekordzeit zusammen. » Nichts. Bist du fertig? «
    » Sieht so aus. « Als er vor mir mein Zimmer verließ, erhaschte ich noch einen Blick auf ihn.
    Sein welliges dunkelbraunes Haar fiel ihm in die Stirn und streifte die ebenso dunklen Augenbrauen. Seine Züge waren nahezu vollkommen und er hatte einen kräftigen Kiefer und die ausdrucksvollsten Lippen, die ich je gesehen hatte. Aber was ich wunderschön fand, waren diese Augen wie Gewitterwolken. Keiner hatte solche Augen.
    Nach der kurzen Zeit, die er mich im Einsatz niedergehalten hatte, war ich mir vollkommen sicher gewesen, dass sein Körper genauso umwerfend aussah. Zu schade, dass er ein Reinblut war! Das hieß, dass er für mich und jedes Halbblut da draußen tabu war. Angeblich hatten die Götter vor Äonen Begegnungen der angenehmen Art zwischen Halb- und Reinblütigen verboten. Es hatte etwas damit zu tun, dass das Blut eines Reinblüters nicht besudelt werden sollte– und mit der Angst, das Kind aus einer solchen Verbindung könnte… Hinter Aidens Rücken runzelte ich die Stirn.
    …was werden? Ein Zyklop?
    Ich hatte keine Ahnung, was möglicherweise passieren konnte, aber ich wusste, dass man eine solche Verbindung als sehr, sehr übel betrachtete. Die Götter hätten sich beleidigt gefühlt und das wäre nicht gut gewesen. Daher lernten wir Halbblüter– sobald wir alt genug waren und begriffen, woher die Babys kamen–, einem Reinblütigen nie anders als mit Respekt und Bewunderung zu begegnen. Den Reinblütigen brachte man bei, niemals ihre Abstammung zu besudeln, indem sie sich mit einem Halbblut vermischten, aber es passierte durchaus, dass Halb- und Reinblütige zusammenkamen. Das ging nie gut aus, und für gewöhnlich kriegte das Halbblut den größten Teil der Strafe ab.
    Das war ungerecht, aber so war diese Welt schon immer gewesen. Die Reinblüter standen an der Spitze der Hierarchie. Sie stellten die Regeln auf, kontrollierten den Rat und hatten sogar im Covenant das Sagen.
    Aiden warf mir einen Blick über die Schulter zu. » Wie viele Daimonen hast du getötet? «
    » Bloß zwei. « Ich ging schneller, um mit seinen langen Beinen Schritt zu halten.
    » Bloß zwei? « Er klang beeindruckt. » Findest du es nicht erstaunlich, dass ein unvollkommen ausgebildetes Halbblut einen Daimon tötet, ganz zu schweigen von zweien? «
    » Kann schon sein… « Ich unterbrach mich und spürte, wie mein Zorn überzukochen drohte. Als der Daimon mich im Türrahmen von Moms Zimmer hatte stehen sehen, da hatte er sich auf mich gestürzt… und direkt auf den Spaten, den ich in der Hand hielt. So ein Blödmann! Der andere Daimon war nicht so unvorsichtig gewesen. » Den anderen in Miami hätte ich getötet… aber es war nur… Keine Ahnung. Ich habe nicht nachgedacht. Ich weiß, ich hätte ihn verfolgen sollen, aber ich bin in Panik geraten. «
    Aiden blieb stehen und sah mich an. » Alex, der Umstand, dass du ohne Ausbildung einen
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