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Unzaehmbares Verlangen

Titel: Unzaehmbares Verlangen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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lächelte. »Du und das Baby
    - ihr habt ihm ein neues Leben geschenkt. Nach Mutters Tod verwandelte sich mein Vater vor meinen Augen in einen alten Mann. Ich konnte nichts dagegen tun. Durch dich wurde er wieder jung, Steph. Er hat es mir selbst gesagt.«
    Stephanie legte die Gabel auf den Tisch. Ihre Augen schimmerten. »Wirklich?«
    »Aber ja.« Letty lachte leise. »Selbst wenn er es nicht ausgesprochen hätte, wäre es nicht zu übersehen gewesen. Bereits als ich aus dem Flugzeug stieg, bemerkte ich, wie verändert er war. Geben und Nehmen ist in eurer Beziehung keinesfalls unausgewogen.«
    »Ich wünschte, das könnte ich von meiner Ehe auch behaupten«, warf Diana ein. »Ich habe Keith das Leben bisher nur zur Hölle gemacht.«
    »Unsinn.« Letty hob den Deckel vom Suppentopf und rührte wieder das Gemüse um. »Keith ist der geborene Ritter. Er brauchte nur eine Gelegenheit, um ein paar Drachen zu bekämpfen und ein schönes Mädchen retten zu können. Sie haben ihm beides gegeben. Er hat nur auf seine große Chance gewartet - und jetzt ist es soweit.«
    Diana ließ die Hände sinken. »Denken Sie wirklich so über Keith?«
    »Allerdings.«
    »Und Sie sagen das nicht nur, weil er sich mit Joel in der Bar geprügelt hat?«
    Letty lachte. »Nein. Ich dachte auch daran, wie rasch er uns den Fünf-Jahres-Plan zur Rettung von Copeland Marine vorlegte. So detaillierte Unterlagen kann man nicht über Nacht hervorzaubern. Keith hat daran lange Zeit gearbeitet
    - das bedeutet, er hat nur auf seine Chance gewartet.«
    »Ich erinnere mich, wie aufgeregt er war, als er erfuhr, daß die Firma übernommen werden sollte«, sagte Diana nachdenklich.
    »Sie müssen jetzt an ihn glauben und ihn unterstützen. Der Ritter ist ausgezogen, um die Welt zu retten - oder zumindest Echo Cove.« Letty trat einen Schritt zur Seite, während Diana die Klöße in die brodelnde Suppe legte.
    »Ich hoffe so sehr, daß jemand Daddy aufhalten kann, bevor es zu spät ist«, sagte Diana heftig.
    »Sie werden ihn sicher bald finden«, erwiderte Stephanie beruhigend. »Ihr Vater ist sehr krank - er muß dringend behandelt werden.«
    Diana starrte blicklos auf den Topf. »Ich glaube nicht, daß er krank ist - er ist bösartig. Seit Jahren frage ich mich, was damals wirklich mit Joels Vater geschehen ist. Manchmal denke ich, Daddy könnte an Hank Blackstones Tod ganz direkt schuld sein...«
    Letty fröstelte unwillkürlich und warf Stephanie einen besorgten Blick zu, aber beide vermieden es, dieses Thema noch einmal anzuschneiden.
    Um neun Uhr abends klingelte das Telefon. Joel rief aus seinem Büro an, wo er sich mit Morgan gerade auf eine weitere Nachtwache vorbereitete.
    »Es gibt leider noch keine Spur von Copeland«, berichtete er leise. »Die Polizisten in Echo Cove konnten ihn nicht finden. Wir haben keine Ahnung, was er vorhat. Wie steht es bei euch?«
    »Alles in Ordnung.« Letty setzte sich und schlug die Beine übereinander. Nervös wippte sie mit dem Fuß. »Aber du weißt, daß wir nicht bereit sind, ewig hierzubleiben.«
    »Nur noch ein oder zwei Tage - das verspreche ich dir.« Er schwieg einen Moment. »Letty?«
    »Ja?«
    »Ich liebe dich.«
    Letty lächelte glücklich. »Dann wirst du mich sicher bald heiraten, nicht wahr?«
    »Gibt man dir den kleinen Finger, nimmst du gleich die ganze Hand. Männer mögen es nicht, von Frauen bedrängt zu werden.«
    »Ich weiß. Vor kurzem habe ich einen Artikel darüber gelesen. Aber ich bin der Meinung, daß nur Schwächlinge sich vor energischen Frauen fürchten.«
    »Ich verstehe.« Joels Stuhl knarrte. Letty wußte, daß er sich zurücklehnte, und konnte förmlich sehen, wie er amüsiert lächelte. »Das heißt wohl, ich muß mich mit deiner fordernden Art abfinden, wenn ich nicht riskieren will, als Niete dazustehen.«
    »Genau. Joel?«
    »Ja?«
    »Ich liebe dich.«
    »Ich weiß«, sagte er zärtlich. »Jetzt hol bitte Stephanie ans Telefon. Morgan steht neben mir und kann es kaum erwarten, mit ihr zu sprechen.«
    Stephanie legte den Hörer ans Ohr. »Hallo, Morgan. Ja, es geht mir gut. Mein Rücken schmerzt, aber das ist in meinem Zustand normal.« Sie fuhr sich mit der Hand über die Lendenwirbel. »Ja, ich werde früh zu Bett gehen. Gute Nacht, Liebling. Ruf mich morgen wieder an.«
    Wenige Minuten später meldete sich Keith und unterhielt sich ausführlich mit Diana. »Sei vorsichtig, Liebling«, sagte Diana, bevor sie auflegte. »Alles, was in Echo Cove für mich zählt, bist
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