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Unzaehmbares Verlangen

Titel: Unzaehmbares Verlangen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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verkaufen, steht einer Eheschließung nichts mehr im Weg.«
    »Ich verstehe. Dann bin ich ja gespannt, wie sich die Sache entwickelt.« Er beugte sich vor und nahm einen Bauer
    in die Hand. »Ich schlage als Spieleinsatz vor, daß Sie Letty bis spätestens zum Frühjahr heiraten, wenn Sie verlieren.«
    Als Joel eineinhalb Stunden später schachmatt war, tat es ihm kein bißchen leid. Er hatte sowieso vor, Letty so bald wie nur möglich zu heiraten.
    Gegen Mitternacht kroch Morgan in einen der Thornquist Gear Schlafsäcke, die Joel bringen hatte lassen. »Wollen Sie nicht auch ein paar Stunden schlafen?« fragte er Joel, der immer noch an seinem Schreibtisch saß.
    »Vielleicht später. Ich werde noch einen Rundgang machen und mit dem Wachposten sprechen.«
    »Er hat sich erst vor fünfzehn Minuten gemeldet. Alles ist ruhig. Wahrscheinlich wird es auch so bleiben. Sollte wirklich etwas geschehen, wird uns die Alarmanlage wecken.«
    »Ich weiß, aber ich bin noch nicht müde.« Joel stand auf, zog eine Schublade auf und holte einen Revolver heraus. »In ein paar Minuten bin ich wieder da.«
    »Seien Sie bloß vorsichtig mit dem Ding«, empfahl Morgan. »Schießen Sie sich nicht versehentlich in die Zehen.«
    Joel schloß die Tür hinter sich und begann, das Gebäude Stockwerk für Stockwerk abzugehen.
    Während er durch die stillen, verlassenen Büroräume schritt, dachte er darüber nach, wie er dieses Unternehmen aufgebaut hatte. Jeder Quadratmeter in diesem Haus trug seine Handschrift. Er hatte die Entscheidung getroffen, die Waren auch per Katalog anzubieten, und selbst die Anschaffung und Installierung der neuen Computeranlagen überwacht. Immer wenn das Warenspektrum erweitert wurde, hatte er die Pläne der Designer gründlich überprüft. Außerdem hatte er dafür gesorgt, daß eine neue Struktur des Managements Erfolg für die Firma garantierte.
    Und nun stand plötzlich Thornquist Gear wie eine Mauer zwischen ihm und einer Zukunft mit Letty. Er mußte einen Weg finden, dieses Hindernis zu überwinden.
    Um sechs Uhr morgens kam ein Anruf aus Echo Cove. Joel brühte gerade Kaffee auf und beobachtete den Sonnenaufgang über der Stadt, als das Telefon klingelte.
    »Blackstone«, meldete er sich.
    »Hier ist Escott.« Keith klang etwas außer Atem, aber in seiner Stimme lag Triumph. »Dieser Mistkerl hat tatsächlich versucht, auf dem Firmengelände Feuer zu legen. Vor zwanzig Minuten tauchte er hier auf.«
    »Was ist passiert?«
    »Den Wachposten und mir ist es gelungen, ihn aufzuhalten, aber dann ist er uns entwischt. Der Bastard hatte zwei Benzinkanister bei sich. Können Sie sich das vorstellen? Es war ihm völlig egal, was dann aus der Firma und der Stadt wird. Sie hatten recht: Er ist der Meinung, daß Copeland Marine nur ihm und sonst niemandem gehören darf.«
    »Haben Sie die Polizei angerufen?«
    »Natürlich. Die Cops sind schon unterwegs. Blackstone?«
    »Ja?«
    »Ich würde mich nicht darauf verlassen, daß sie ihn lange festhalten. Er ist immer noch der Victor Copeland, und Sie wissen, was das in dieser Stadt bedeutet.«
    »Das ist mir klar.«
    »Noch etwas, Blackstone«, sagte Keith langsam. »Der Kerl ist diesmal wirklich total ausgeflippt. So habe ich ihn noch nie erlebt. Ich habe keine Ahnung, was er jetzt vorhat. Sind Sie absolut sicher, daß Diana und Letty nicht in Gefahr sind?«
    »Ich werde mich darum kümmern, Escott«, erwiderte Joel mit einem Blick auf Morgan, der gerade aus dem Schlafsack kroch.
    »Gut. Sobald es Neuigkeiten gibt, rufe ich Sie wieder an.«
    »In Ordnung.« Joel legte den Hörer auf die Gabel und wandte sich an Morgan. »Copeland hat versucht, die Firma in Brand zu stecken. Escott und die Wachleute konnten ihn davon abhalten, aber er ist entkommen. Keith macht sich Sorgen um Diana.«
    »Und Sie haben Angst um Letty?«
    Joel nickte. »Wir sollten die beiden irgendwo unterbringen, wo Copeland sie nicht suchen wird.«
    »Wie wäre es mit unserem Ferienhaus?« schlug Morgan vor. »Sie könnten es in etwa eineinhalb Stunden erreichen. Und Copeland hat keine Ahnung, wo es liegt.«
    Joel trommelte nervös mit den Fingern auf den Tisch. »Die Frage ist nur, ob Letty bereit sein wird, sich länger dort aufzuhalten.«
    »Sie haben recht. Wir müssen Copeland so schnell wie möglich finden.«

19
    »Vielleicht hättest du doch nicht mit uns kommen sollen, Stephanie.« Letty bog mit dem BMW ihres Vaters in die schmale, gewundene Straße ein, die am Flußbett entlang führte.
    »Es war
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