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Unzaehmbares Verlangen

Titel: Unzaehmbares Verlangen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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nie körperlich bedroht. Allerdings hat er ihre Mutter geschlagen - das hat sie mir einmal verraten.«
    Joel bemerkte, daß Letty die Arme vor der Brust verschränkt hatte und ihn aufmerksam beobachtete. »Ich werde Letty ins Haus ihres Vaters schicken. Soll sie Diana mitnehmen?«
    »Ja, bitte.« Keiths Stimme klang erleichtert. »Ich würde mich besser fühlen, wenn ich wüßte, daß sie nicht allein ist.«
    »In Ordnung. Ich werde mich darum kümmern.«
    »Blackstone?«
    »Ja?«
    »Wenn es mir gelingt, Copeland davon abzuhalten, das Unternehmen in Brand zu stecken, und wenn ich aus den roten Zahlen herauskomme, dann schulden Sie mir eine faire Vertragsverhandlung.«
    Joel lächelte grimmig. »Einverstanden. Retten Sie Copeland Marine, und ich werde Ihnen die Firma zu einem sehr günstigen Preis verkaufen.«
    Keith lachte leise. »Gut. Ich melde mich, falls sich hier etwas tun sollte.«
    Joel legte auf und wandte sich an Letty. »Komm, mein Schatz. Wir müssen Diana abholen.«
    »Ich werde nicht zulassen, daß du mich irgendwo unterbringst, während du versuchst, dich und Thornquist Gear vor einem Verrückten zu schützen«, erklärte sie bestimmt. »Das ist meine Firma - ich habe ein Recht darauf, sie gemeinsam mit dir zu verteidigen.«
    »Kommt nicht in Frage. Schließlich habe ich Thornquist Gear in diese Situation gebracht, also werde ich auch Sorge dafür tragen, daß alles geregelt wird.« Joel zog sie am Arm aus der verwüsteten Wohnung in den Gang. »Du wirst dich heute nacht auf keinen Fall in der Firma oder in meiner Nähe aufhalten.«
    Letty sah ihn ängstlich an. »Glaubst du denn, Copeland könnte versuchen, dir etwas anzutun?«
    »Er hat in meiner Wohnung randaliert, und wir können nicht vorhersehen, was er als nächstes tut. Ich habe das Gefühl, daß er sich auf dem Weg nach Echo Cove befindet, aber vielleicht täusche ich mich. Wer weiß? Wie Escott bereits sagte - der Mann hat durchgedreht.«
    »Bitte laß mich bei dir bleiben, Joel«, bat Letty.
    »Nein.«
    »Verdammt, ich bin die Besitzerin der Firma. Ich befehle dir, daß du mich mitnimmst.«
    »Meine Antwort lautet nein, Letty.«
    »Aber warum?«
    »Das weißt du doch.« Er schob sie in den Fahrstuhl und drückte auf den Knopf. »Wir befinden uns nur in dieser Situation, weil ich die Übernahme von Copeland Marine in die Wege geleitet habe. Das alles hat nichts mit dir zu tun, und das soll auch so bleiben.«
    Letty legte eine Hand auf seinen Arm. »Es ist nicht deine Schuld, Joel.«
    »O doch.« Er funkelte sie zornig an. »Und deshalb lasse ich nicht zu, daß du in Gefahr gerätst. Escott und ich werden uns um Copeland kümmern, basta.«
    »Aber...«
    »Was ist los mit dir?« stieß er hervor. »Traust du mir nicht zu, daß ich mit der Angelegenheit fertig werde? Du hast Diana gesagt, sie sollte mehr Vertrauen zu Escott haben. Wie steht es mit dir? Glaubst du nicht an mich?«
    Letty schwieg erschrocken. »In Ordnung«, sagte sie schließlich leise. »Ich werde zu Daddy fahren.«
    Joel seufzte erleichtert. Eigentlich mochte er solche Taktiken nicht, aber im Moment ging es ihm nur darum, Letty in Sicherheit zu wissen.
    Sie war immer noch ungewöhnlich schweigsam, als sie das Hotel erreichten, doch als Diana mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck die Tür öffnete, versuchte Letty, sich zusammenzureißen.
    Joel war erleichtert, daß Letty die Sache in die Hand nahm. Er nahm sich vor, sich später bei ihr zu bedanken und sich zu entschuldigen, daß er sie mehr oder weniger erpreßt hatte.
    »Keith rief mich an«, sagte Diana zu Letty. »Er möchte, daß ich die Nacht in dem Haus Ihres Vaters verbringe. Ich wehrte mich zuerst dagegen, aber er bestand darauf. Meine Sachen sind bereits gepackt.«
    Letty lächelte grimmig. »Ich befürchte, wir Frauen werden in ein Versteck abgeschoben, während die Männer sich mit den Bösewichtern herumschlagen.«
    Diana warf Joel einen unsicheren Blick zu. »Ich glaube, meinem Vater geht es psychisch nicht sehr gut. Es tut mir alles so leid - ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll.«
    »Sie tragen daran keine Schuld, Diana«, erklärte Letty mit fester Stimme. »Kommen Sie. Wir sollten jetzt gehen.« Sie legte den Arm um Dianas Schultern und führte sie hinaus.
    Joel nahm den eleganten Lederkoffer in die Hand und folgte den beiden.
    Zwanzig Minuten später befanden sie sich bereits bei Morgan und Stephanie im Wohnzimmer. Joel erklärte rasch die Lage und war erleichtert, als Morgan seine Entscheidung spontan
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