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Untitled

Untitled

Titel: Untitled
Autoren: nanu
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Ton.
    Jones schüttelte den Kopf. Aber während das Flugzeug langsam ausrollte, mobilisierte er das letzte bisschen Geduld, das ihm noch geblieben war, indem er die Hand auf Mollys Bauch legte und versuchte, den Tanz ihres gemeinsamen Babys zu spüren.
    »Entschuldigen Sie bitte – Mr. und Mrs. Jones?« Der Mann, der den Gang entlangkam, war ein FBI-Agent. Eindeutig. Dunkler Anzug, konservative Krawatte – typische Kleidung, typischer Gang. »Ich heiße George Faulkner. Ich arbeite für Max Bhagat. Er bedauert, dass er nicht selbst kommen konnte. Er wollte nur sicherstellen, dass alles reibungslos abläuft und dass Sie alles haben, was Sie brauchen.«
    »Danke«, sagte Molly an Jones’ Stelle, denn obwohl dieser dem Mann die Hand schüttelte, glaubte er immer noch nicht daran. »Wir haben alles.«
    Niemals würde er dieses Flugzeug unbehelligt verlassen können.
    Aber Faulkner hatte eine Aktentasche dabei, die er jetzt aufklappte und einen Stapel mit – so sah es zumindest aus – verschiedenen Dokumenten herausholte. »Das hier ist für Sie.«
    Reisepässe. Führerscheine. Geburtsurkunden. Sozialve r sicherungsausweise. Militärische Dokumente, die seine ehrenwerte Entlassung beurkundeten, mit dem Datum des heutigen Tages, ausgestellt auf einen gewissen Sergeant …
    Sein neuer Name, der auch auf allen anderen Papieren vermerkt war, lautete William Davis Jones.
    Faulkner sagte etwas, was Jones nicht hören konnte, aber Molly nickte. Sie passte anscheinend auf.
    »Gehaltsnachzahlung«, erklärte sie, als er mit fragendem Blick auf den Umschlag starrte, den Faulkner ihm reichte.
    Jones machte ihn auf und … Scheiße. Das hatte er nicht erwartet.
    Er hatte erwartet, dass ihm das Gesicht in den Asphalt der Landebahn gepresst wurde. Dass ihm die Hände auf dem Rücken gefesselt wurden und man ihn in ein wartendes Polizeifahrzeug schob.
    Er warf noch einmal einen Blick auf die ziemlich hohe Summe auf diesem Scheck und …
    Glaubte immer noch nicht daran.
    Molly hatte mittlerweile ihre Taschen und Bücher ei n gesammelt, und Faulkner holte ihr Handgepäck aus dem Fach über ihren Köpfen. Jones ging hinter ihnen her aus dem Flu g zeug, vorbei an lächelnden Stewardessen, die auf Wiede r sehen sagten.
    Der Weg bis zum Gate kam ihm vor wie aus einem Science-Fiction-Film – er war schon lange nicht mehr auf dem Internationalen Flughafen von Los Angeles gewesen. Das Gate selbst war vom übrigen Flughafen durch Stellwände abgetrennt, die einen Gang bis hinunter zu den Gepäc k bändern bildeten – wie für Vieh, das zur Schlachtbank geführt werden soll.
    Faulkner sagte irgendetwas von einem Wagen, der auf sie wartete, plauderte mit Molly über den voraussichtlichen G e burtstermin und empfahl ihnen irgendwelche Restaurants in der Nähe ihres Hotels.
    Molly nahm Jones an der Hand. »Alles okay?«, fragte sie noch einmal.
    Er nickte, aber es war gelogen, und das wusste sie. Sie ließ ihn nicht los.
    »Außer dem Handgepäck haben wir gar nichts dabei«, sagte sie zu Faulkner.
    »Ich weiß«, erwiderte er, »aber Sie müssen trotzdem mit hier herüberkommen, damit …«
    Jetzt ging es also los. Jones nahm den Briefumschlag mit dieser angeblichen Nachzahlung aus der Tasche und reichte ihn Molly. »Ist wohl besser, wenn du das nimmst«, sagte er, als er um die Ecke bog und sich innerlich bereit machte …
    Eine Militärkapelle?
    Die »Stars and Stripes Forever« spielte …?
    Unter einem riesigen Transparent mit der Aufschrift HERZLICH WILLKOMMEN ZU HAUSE, SGT. JONES.
    »Tut mir leid, dass ich Sie so an der Nase herumgeführt habe«, brüllte Faulkner über den Lärm der Trompeten und Tubas hinweg. »Aber Max wollte, dass seine Botschaft u n missverständlich ankommt.« Er schüttelte erst Jones und dann Molly die Hand. »Der Wagen wartet draußen – wann immer Sie wollen. Und falls Sie sonst noch etwas brauchen, rufen Sie mich einfach an.«
    Und weg war er.
    Während Jones und Molly auf dem Internationalen Flu g hafen von Los Angeles zurückblieben. Umgeben nicht etwa von Militärpolizei mit gezückten Waffen, sondern von anderen Reisenden, die ihnen applaudierten.
    Manche schüttelten ihm sogar die Hand und dankten ihm für seine treuen Dienste.
    Als die Kapelle dann die Anfangstakte von »America the Beautiful« spielte, zog Molly ihn am Arm. Sie gingen durch die Automatiktüren und hinüber zu den wartenden Autos, wo tatsächlich ein Fahrer ein Schild in der Hand hielt, auf dem JONES zu lesen war.
    Die kalifornische
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