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Untitled

Untitled

Titel: Untitled
Autoren: nanu
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keine Tränen mehr hatten.
    Max’ deutlich vernehmbare Stimme aus dem Walkie-Talkie war das Schönste, was Gina jemals gehört hatte.
    Molly hatte sofort danach gegriffen und sich dafür en t schuldigt, dass sie ihn mit dem Tod bedroht hatte, aber hatte er denn dort auf dem Platz wirklich auf Grady geschossen?
    Jones hatte Max das Walkie-Talkie aus der Hand gerissen und ihr versichert, dass Max zwar, ja, schon, auf ihn g e schossen hatte, dass die Wunde aber wirklich nur ein winziger Kratzer sei. Max war ein sehr guter Schütze. Sämtliche lebensnotwendigen Körperfunktionen waren voll intakt.
    Teil eins des Plans war ein durchschlagender Erfolg g e wesen. Max und Jones hatten die völlige Kontrolle über den Panzer erlangt. Teil zwei stellte ein kleines Problem dar, da er auf der Voraussetzung basierte, dass sich im Panzer ein Fun k gerät befand.
    Was aber nicht der Fall war.
    Abgesehen von einem Walkie-Talkie, wie sie sowieso schon eines hatten.
    Also hatten sie einen neuen Plan gemacht und wollten den Panzer wie einen gewaltigen Wachhund vor das Haus stellen.
    Früher oder später würde Hilfe kommen.
    Und bis dahin waren sie im Besitz der größten Kanone auf der gesamten Insel.
    Trotzdem hatte Max Gina gesagt, dass er jede Wette ei n ging, dass sie schon bald Unterstützung bekommen würden. Besonders angesichts der Tatsache, dass sie den Einsatzleiter und seinen Dolmetscher als Geiseln genommen hatten.
    Aber jetzt wollte Max, dass Gina aus dem Fenster sah.
    »Die Kavallerie ist da«, sagte er.
    Irgendjemand stand direkt vor dem Panzer. Wer immer das sein mochte – ein junger Mann in Surferklamotten und auf Krücken –, er hatte eine Hand ausgestreckt, wie ein Verkehr s polizist, der Stopp signalisiert.
    Der Panzer war natürlich stehen geblieben.
    Und Gina erkannte, dass es sich nicht um einen x-beliebigen Surfer handelte, sondern um Jules Cassidy.
    Jules lebte!
    Und sie hatte gedacht, sie hätte keine Tränen mehr.
     
    Max spähte durch den Schlitz, der sozusagen die Windschut z scheibe des Panzers darstellte, und lachte. »Er hat keine Ahnung, dass wir hier drin sind«, sagte er.
    Verdammt, Jules sah aus, als hätte ihn ein Bus gerammt.
    »Mein Gott, der traut sich was.« Jones wandte sich an den Dolmetscher, der immer noch nicht so recht glauben konnte, dass sie nicht vorhatten, ihn zu töten. »Mach die Luke auf.«
    »Ja, Sir.« Er streckte den Kopf zu der Öffnung hinaus.
    »Sprechen Sie englisch?«, hörte Max Jules sagen.
    »Ja, Sir.«
    »Sagen Sie Ihrem Einsatzleiter, er soll die Aktion a b brechen. Sagen Sie ihm, er soll seine Truppen abziehen. Ich übernehme ab sofort die Verantwortung für den gesamten Bereich. Mein Name ist Jules Cassidy. Ich bin Amerikaner und arbeite für das FBI. Kanonenboote sind bereits unterwegs und können jede Minute hier sein. Sie verfügen über panze r brechende Waffen, die Sie in tausend Stücke reißen würden, also räumen Sie das Feld.«
    »Sag ihm, Jones will wissen, ob es die Kanonenboote wir k lich gibt oder ob er das aus dem FBI-Lehrgang ›Lügen und Betrügen ioi ‹ hat.«
    Der Dolmetscher gab es weiter.
    Max sah, wie sich Überraschung und Erleichterung auf Jules’ Gesicht abzeichneten.
    »Ist Max auch da drin?«, wollte Jules wissen.
    »Ja, Sir«, antwortete der Dolmetscher.
    »Tja, Scheiße.« Jules grinste. »Da wäre ich wohl besser im Krankenhaus geblieben.«
    »Ich höre Hubschrauber!« Das war Gina aus dem Walkie-Talkie. »Jetzt kann ich sie auch sehen! Eindeutig amerikanische.«
    Max holte tief Luft und drückte auf die Sprechtaste. Und sang: »Love me tender, love me sweet, never let me go …«
     
    Jones saß in Emilios Küche, die Arme um Molly g e schlungen.
    Sie hatte ihm bei der Säuberung seiner diversen Wunden geholfen und sich davon überzeugt, dass er keine Kugel aus Max’ Zweiundzwanziger im Bein sitzen hatte.
    »Hast du gewusst, was er vorhat?«, wollte sie wissen. »Dass er auf dich schießt?«
    »Nein«, sagte er. »Aber es war eine geniale Idee.«
    »Ich habe wirklich gedacht, er hätte dich umgebracht«, sagte Molly. »Es ist schon sehr lange her, dass ich so wütend war wie vorhin. So wütend, dass ich jemandem etwas hätte antun können.«
    »Willkommen in meiner Welt«, erwiderte er. »Das müssen die Hormone sein.«
    Molly lachte, aber es klang nicht besonders fröhlich. »Das war das letzte Mal, dass du das gesagt hast. Das allerletzte Mal.« Sie blickte sich um. »Du weißt, dass wir alleine sind.«
    »Ja.« Jones wusste,
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