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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir
Autoren: Eileen Janket
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GEBURTSTAGSPARTY
     
    … Kaum dass meine Füße den Boden berührten, schlang er seine Arme um mich und drückte mich ganz fest an seine Brust. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und schloss die Augen. Der Duft seiner samtigen Haut machte mich noch schummriger, als ich mich ohnehin schon fühlte. Alles schien wie in einem Traum, so unwirklich schön und doch so intensiv und berauschend. Die Geräuschkulisse um uns herum nahm ich nur noch gedämpft wahr, hörte nicht mehr die vielen lachenden Stimmen um uns herum oder die unermüdlich spielende Band, denn alles, woran ich denken konnte, war, dass ich mit Sergio allein sein wollte. Es war ein Sehnen, so überwältigend und einzigartig.
    Wie sehr wünschte ich mir in diesem Augenblick, ihn zu spüren, wie ich noch nie einen Jungen zuvor gespürt hatte. Ich presste mich fester an ihn und hoffte, dass wir möglichst bald die Gelegenheit haben würden, nur für uns zu sein ... Der Gedanke jagte mir ein Prickeln durch den Körper.
    Sergio löste plötzlich seine Umarmung, trat etwas zurück und sah mir tief in die Augen. »Komm«, sagte er, griff nach meiner Hand und lief los. Wir mussten uns durch die tanzenden Paare durchschlängeln, die uns schmunzelnd hinterhersahen. Als ich bemerkte, dass er auf den Ausgang zusteuerte, machte mein Herz vor Freude einen Salto.
    Doch leider lief er an der Ausgangstür einfach vorbei und weiter in einen hinteren Bereich des Restaurants.
    An einem der äußersten Ecktische saßen ein paar junge Kerle, die ich allesamt nicht kannte. Meine Mutter wäre sicher wieder der Ansicht gewesen, dass sie nicht gerade wie »Chorknaben« aussahen.
    »Ich stell dir mal meine Kumpels vor«, sagte Sergio aufgeregt und konnte nicht wissen, wie ich innerlich bang zusammenzuckte. Oh je, die Kumpels! Dass ich bisher keinen von ihnen kennengelernt hatte, zeigte mitunter, wie kurz Sergio und ich uns eigentlich kannten.
    Wie auch immer, da musste ich jetzt möglichst souverän durch.
    Seine Freunde - es waren vier durchweg kernige Typen, die bei mir einen ersten Eindruck erweckten, als wären sie mit allen Wassern gewaschen - schauten sofort auf und lächelten uns aufmerksam zu. Gleichzeitig schienen sie mich auch ziemlich neugierig zu mustern. Sergio machte ein Handzeichen und alle rückten enger zusammen, so dass wir uns ans Ende der Eckbank dazusetzen konnten.
    Ich war unsicher, wie ich mich geben sollte, fand es allerdings auch albern, so nervös zu sein, denn schließlich war Sergio neben mir und hielt meine Hand immer noch ganz fest.
    »Diese hässlichen Typen hier sind Bojan, Malte, Hannes und Sammy«, zählte er grinsend auf, während er mit dem Kopf zu jeweils der besagten Person deutete.
    Ich nickte verhalten.
    »Glückwunsch zum B-Day, Lexi!«, sagte der Typ, der Bojan hieß. Er hatte sehr dunkle, aalglatte Haare, die ihm über die Ohren und bis in den Nacken fielen, seine Haut und auch seine Augenfarbe waren allerdings ziemlich hell. Wenn er lachte, sah man eine witzige Lücke zwischen seinen oberen Schneidezähnen und tiefe Grübchen in den Wangen. Alles in allem war er auffällig gutaussehend, auch wenn er durch die Art, wie er einen ansah, etwas von einem üblen Schelm zu haben schien.
    »Danke«, antwortete ich, ein wenig unbehaglich durch seine direkte Ansprache.
    »Wie alt bist du denn geworden?«, fragte sein Kumpel neben ihm.
    »Hey hey, Malte, Mann, Damen fragt man nicht nach dem Alter«, wies ihn Bojan zurecht und verpasste seinem verdutzten Nachbarn einen leichten Schulterschubser.
    »Schon okay«, warf ich ein, »bin ja erst siebzehn geworden. Und wie alt seid ihr denn?«
    Die Jungs tauschten schnelle Blicke untereinander aus und grinsten. »Bis auf unseren Malle-Boy hier sind wir alle volljährig«, sagte Bojan und wollte offenbar keine genaueren Angaben machen.
    Sergio gab ihm plötzlich ein seltsames Handzeichen.
    »Kannst sie jetzt rausrücken«, nuschelte er augenzwinkernd. Bojan nickte kurz und die übrigen Drei schmunzelten stumm. Ich verstand natürlich überhaupt nicht, worum es auf einmal ging und runzelte nur die Stirn. Dann hielt Bojan Sergio die geschlossene Faust hin, und Sergio nahm das, was auch immer in ihr verborgen war, verdeckt entgegen und ließ seine Hand blitzschnell unter den Tisch verschwinden.
    Anschließend blickte er mit großen Augen in die Runde.
    »Mischt euch mal bisschen unter die Leute, ja! Das ist assig hier so zurückgezogen rumzusitzen, schließlich warten
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