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Untitled

Untitled

Titel: Untitled
Autoren: nanu
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abwandte. Er richtete seine Waffe auf Jones und …
    Bumm!
    Während der Schuss verhallte, kauerten Gina und Molly an ihrem Platz, gelähmt vor Schreck.
    Und dann rastete Molly vollkommen aus.
     
    Allmächtiger!
    Max, dieser gottverfluchte Irre, hatte tatsächlich auf ihn geschossen.
    Direkt in sein verdammtes Bein.
    Jones musste seine ganze Selbstbeherrschung aufbieten – und noch ein bisschen mehr –, um nicht laut loszubrüllen. Er gab keinen Muckser von sich, zuckte nicht einmal.
    Der Schmerz durchschlug ihn wie eine Stichflamme, und er konzentrierte sich darauf, flach und langsam zu atmen. Oberst Subandrio würde es garantiert auffallen, wenn der Tote plötzlich anfing, nach Luft zu schnappen.
    »Er ist tot«, hörte er Max zu Subandrio sagen. Und er hörte auch das Geräusch des Klettverschlusses, als Max die Zwe i undzwanziger ins Halfter steckte und sich bei dem Kerl ei n schleimte. »Schön, dass wir uns endlich kennen lernen, Herr Oberst. Ich habe schon viel von Ihnen gehört. Präsident Bryant ist jedenfalls definitiv auf Sie aufmerksam geworden. Er hat etwas von einer Begegnung in Jakarta gesagt.«
    »Wir sind uns nie begegnet«, sagte der Mann mit genau der öligen Stimme, die Jones immer noch bis in seine Albträume verfolgte.
    »Dann muss ich ihn wohl falsch verstanden haben«, wand sich Max mühelos aus der Situation heraus. »Er hat eine Reise nach Jakarta erwähnt – dann steckt sie wohl noch im Planungsstadium. Er hat Ihren Namen genannt – also will er sich wahrscheinlich mit Ihnen treffen. Entschuldigen Sie bitte, dass ich so durcheinander bin. Ich habe ein paar äußerst harte Tage hinter mir, ich war immer auf der Suche nach Morant und …« Er lachte. »Ich bin mir sicher, Sie wissen genau, was …«
    »Max! Du Dreckschwein!«
    Was, zum Teufel? Jones entdeckte zusätzliche, bisher u n bekannte Selbstbeherrschungskräfte und blieb vollkommen regungslos liegen. Das war doch Mollys Stimme. Dünn und weit weg, aber vollkommen klar verständlich.
    »Ich bring dich um!«, brüllte sie. »Ich bring dich um! Du hast mir versprochen, dass du ihm nichts tust! Du hast es ve r sprochen!«
    Dachte Molly denn …?
    »Molly, jetzt komm schon. Hör auf damit! Weg vom Fenster!«
    Doch dann war es Gina, die einen Schritt zurück machte, als Molly unkontrolliert schluchzend eines der Maschine n gewehre packte, deren Bedienung Jones ihnen beigebracht hatte.
    »Okay«, sagte Gina zu der friedliebendsten Person, die sie in ihrem ganzen Leben kennen gelernt hatte, »das reicht. Leg das Gewehr wieder hin. Sofort. Molly, sieh mich an. Sieh mich an. Hab Vertrauen zu Max, okay? Du musst ihm ve r trauen!«
     
    »Das war seine Frau«, sagte Max zum Oberst. »Ich musste sie erst bewusstlos schlagen, bevor ich Morant zu fassen g e kriegt habe. Anscheinend ist sie wieder zu sich gekommen.«
    Oberst Subandrio kaufte es ihm ab.
    Max wusste nicht, wessen Idee es gewesen war, aber sie war großartig.
    Weil der Oberst jetzt hinter dem Panzer hervorkam.
    Direkt hinter ihm folgte der rückgratlose Einsatzleiter, der unbedingt beweisen wollte, dass er doch ein Rückgrat hatte. Und hinter ihm, das Walkie-Talkie fest umklammert, kam der Dolmetscher.
    Max stupste Jones mit dem Fuß an. »Jetzt macht Grady Morant gar keinen gefährlichen Eindruck mehr, was?«
    »Er hat ein paar schreckliche Verbrechen begangen«, sagte der Oberst. »Niemand wird ihn vermissen.« Er kam näher und warf einen Blick auf das Haus am anderen Ende des Platzes. »Na ja, mit Ausnahme seiner … Frau, haben Sie gesagt?«
    Ah, Scheiße. Bei diesem Spiel gab man niemals Informationen freiwillig preis, und er hatte Subandrio gerade einen gewaltigen Knochen zum Fraß vorgeworfen.
    Jones rührte sich nicht, aber Max konnte seinen Ärger regelrecht spüren.
    In der Zwischenzeit war der Oberst näher gekommen. »Für gewöhnlich heiratet er sie nicht. Für gewöhnlich bringt er sie einfach um, wenn er mit ihnen fertig ist. Das hat er zumindest mit meiner Schwester gemacht. Ihre Leiche wurde nie g e funden.«
     
    Dieser dreckige, verlogene Scheißkerl.
    Jones rührte sich nicht. Er sprang nicht auf und brüllte auch nichts über Scheiße fressende Lügenbolde und dass er die tote Schwester dieses Arschgesichtes als Erstes in dessen eigenem Blumengarten suchen würde, im Rosenbeet.
    Doch dann schlich sich ein düsterer Gedanke ein: Womöglich glaubte Max ja Subandrio. Ein Oberst mit einer schmucken Uniform gegen einen geständigen ehemaligen Mitarbeiter eines
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