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Untitled

Untitled

Titel: Untitled
Autoren: nanu
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sagte Molly mit Panik in der Stimme. »Großer Gott, Gina. Was hat Max mit ihm g e macht?«
     
    Max hatte die Mitte erreicht.
    Er hatte sich einen Punkt auf dem Platz gemerkt, der fast genau gleich weit von dem hinter ihm liegenden Haus und der vor ihm liegenden Barrikade aus Jeeps, Lastwagen und diesem gewaltigen Panzer entfernt war.
    Die Tatsache, dass er es überhaupt so weit geschafft hatte, ohne mit Blei vollgepumpt worden zu sein, war zu allermindest ein kleiner Erfolg.
    Zumal er außer Jones auch noch eine kompakte, kleine Pistole Kaliber zweiundzwanzig gut sichtbar in der rechten Hand hielt.
    Das kleine Ding hatte natürlich nicht mehr Reichweite als eine Spielzeugpistole.
    Er ging weiter.
    Durch die Schussverletzung fiel ihm das Gehen schon ohne die 90-Kilo-Last auf den Schultern schwer genug.
    Aber er ging weiter. Machte seine Arbeit.
    Allerdings, Jackett und Krawatte waren jetzt bereits durc h geschwitzt. Und Jones, der Drecksack, hatte sein Blut überall darauf verteilt.
    Die Morgensonne erzeugte schon jetzt eine Mörderhitze. Es hatte letzte Nacht geregnet, aber die Feuchtigkeit war bereits vor Stunden verdampft.
    Max sah Oberst Subandrio hinter dem Panzer hervo r spähen. Er entsprach ganz Jones’ Beschreibung: klein und untersetzt, dazu einer dieser Köpfe, die ohne Hals ausz u kommen schienen, und dicke Backen, die bis auf die Schultern hinunterreichten.
    Max ging weiter, schmerzvollen Schritt um schmerzvollen Schritt.
     
    Gina betrat hinter Molly die Küche.
    »Das war Blut«, sagte Molly. »Max hat Grady e r schossen!«
    »Nein, hat er nicht«, widersprach Gina, auch wenn sie selbst nicht hundertprozentig überzeugt war. War es das g e wesen, was die beiden Männer so leise und ernsthaft b e sprochen hatten, während Molly und Gina den Waffenstapel nach Gewehren durchsuchen sollten, die angenehm in der Hand lagen?
    Und wenn es nun zwei Pläne gegeben hatte – einen für Gina und Molly und einen, der besagte, dass Max Grady Morant tatsächlich dem Oberst ausliefern würde?
    »Oh du lieber Gott«, keuchte Molly. Da war doch ei n deutig Blut auf dem Küchenfußboden, auf dem Tisch, an einem der Schrankgriffe.
    Sogar in einer Wasserschüssel neben der Spüle waren Blutspuren zu entdecken.
    Als hätte sich jemand nach einem grässlichen Mord die Hände darin gewaschen.
    »Grady hat gesagt, dass es echt aussehen muss«, sagte Gina, um Molly und auch sich selbst daran zu erinnern.
    So etwas würde Max niemals tun. Oder doch?
    Molly brach in Tränen aus. »Ich bring ihn um«, schluchzte sie. »Ich bring ihn um!«
    »Molly, warte. Was hast du vor?«, rief Gina, als Molly sich umdrehte und zur Treppe rannte.
     
    »Stehen bleiben.«
    Als dieser Befehl schließlich kam, war Max noch nicht a n nähernd nahe genug. Aber er blieb stehen, weil er den Oberst unter gar keinen Umständen verärgern wollte.
    Dieser spähte immer noch aus etwa zwanzig Metern En t fernung hinter dem Panzer hervor, umringt von etlichen anderen Offizieren.
    »Waffe fallen lassen.« Der Befehl kam aus dem Mund des Mannes, der, mit Hilfe seines Dolmetschers, vor Oberst Subandrios Ankunft das Kommando über diese Katastrophe hier gehabt hatte.
    »Wir stehen doch auf derselben Seite«, erinnerte sie Max. »Morant war nicht scharf auf eine Wiedervereinigung mit Ihnen, Herr Oberst. Er hat Widerstand geleistet und … Nun ja, da man mir gesagt hat, tot oder lebendig, habe ich b e schlossen, es für alle einfacher zu machen.«
    Gina jagte hinter Molly die Treppe hinauf. »Oh-haa«, sagte sie und duckte sich, als sie das Zimmer betrat. »Warte mal, du weißt doch gar nicht …«
    Aber durch das Fenster konnte sie sehen, wie Max da draußen Jones auf den staubigen Boden warf.
    Ohne die geringste Körperspannung schlug er auf, vol l kommen leblos.
    Lieber Gott …
    »Das ist nur gespielt«, sagte Gina zu ihrer Freundin, zu sich selbst. »Er ist nicht tot. Sie wollen nur, dass der Oberst das glaubt. Mol, schau mal, da unten hat ein Messer gelegen. Ich glaube, damit hat er sich in die Hand geschnitten – siehst du, er hat etwas um sein Handgelenk gewickelt. Und wenn Max ihn tatsächlich erschossen hätte, dann hätte es überall, du weißt schon, Blutspritzer gegeben. An der Wand oder … sonst wo …«
    Max redete. Das erkannte sie an seiner Haltung.
    Sie konnte auch den hässlichen kleinen Oberst sehen, der sich nicht aus der Deckung des Panzers wagte, wahrschei n lich, weil Max eine Pistole in der Hand hatte.
    Und dann sah sie, wie Max sich
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