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Untitled

Untitled

Titel: Untitled
Autoren: nanu
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gar zu Ally McBeal. Ich muss nichts weiter tun, als ein gutes Leben führen. Glücklich sein. Und genau das mache ich jetzt«, sagte sie dann und drehte sich um, um ihm direkt in die Augen zu schauen. »Immer, wenn ich mit dir zusammen bin.«
    »Falls es jetzt immer noch darum geht, dass du nicht Jura studieren willst«, meinte Max, »dann brauchst du nicht weiter zu reden. Wenn du nicht willst …«
    »Ich habe gedacht«, sagte Gina, »ich wäre gerne Hausfrau und Mutter.«
    Und mit einem Mal ergab das alles einen Sinn.
    Gina hatte keineswegs den Magen-Darm-Virus ihres Bruders Leo aufgeschnappt.
    Sie war schwanger.
    Heiliger Gott im Himmel. Max spürte plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen. Freier Fall. Chaos. Todesangst.
    »Bist du sicher?«, wollte er wissen.
    »Nein«, sagte sie und nickte gleichzeitig mit dem Kopf. »Ich habe noch keinen Test gemacht, aber … ich weiß es.«
    »Wow«, stammelte er. »Wow.« Er würde Vater werden. »Ich weiß nicht, wie Vater sein geht. Ein guter Vater. Ich meine, miserabler Vater, das würde ich sehr gut hinkriegen …«
    »Machst du Witze? Das mit Ajay, das hast du doch toll gemacht.«
    Ajay war tot. Und Max war noch immer nicht darüber hinweg.
    »Ich weiß, was du jetzt denkst«, sagte Gina und zog ihn zu sich. »Noch jemand, den man liebt, ist noch jemand, den man verlieren kann, stimmt’s? Weißt du noch, was ich gerade eben gesagt habe? Dass wir so vieles nicht in der Hand haben? Ich sehe das so: Eltern tun alles, was in ihrer Macht steht, um ihre Kinder zu schützen, immer in dem Wissen, dass es Dinge gibt, die man einfach nicht kontrollieren kann. Wenn unserem Kind etwas zustoßen sollte, Max, dann nicht, weil wir es nicht richtig beschützt haben, sondern weil das Leben eben so ist, wie es ist.«
    Das Leben ist, wie es ist.
    »Und, kriegst du jetzt schon beim bloßen Gedanken daran Panik?«, fragte sie ihn.
    »Nein«, antwortete Max, machte aber sofort einen Rüc k zieher. »Doch, aber eine angenehme Art von Panik.«
    Gina lachte. »Gute Antwort«, sagte sie und gab ihm einen Kuss.
    Das Leben ist, wie es ist.
    Um ihn herum tobte das Chaos – und so würde es immer sein. Aber Max hielt diese unglaubliche Frau, die Licht und Lachen in sein Leben gebracht hatte, mit beiden Händen fest.
    »Würdest du meiner Mutter vielleicht sagen, dass Dezember 2007 kein geeigneter Hochzeitstermin ist? Ich meine, es sei denn, wir wollen das Baby als Blumenkind dabeihaben …«
    Das Leben war tatsächlich so, wie es war, und es trug den Namen Gina.
     
     
     
     
     
     
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