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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Sicherheit. Sie wissen ja bereits aufgrund der bisherigen Einsätze unserer ›Sea-Lords‹: Ein Delphin ist schneller als das schnellste U-Boot und kann es abfangen, bevor es uns gefährlich wird. Unsere Delphine melden uns den Feind, lange bevor er in unseren Sicherheitsbereich kommt. Was wir hier auf Wake praktizieren, ist mehr als ein Versuch. Wir erbringen den Beweis, daß der Einsatz von Delphinen in bestimmten Bereichen und Situationen dem menschlichen Handeln weit überlegen ist.« Rawlings blickte hinüber zu Admiral Crown, der unter seinen Offizieren in der ersten Reihe saß. »Beten wir zu Gott«, sagte er fast feierlich, »daß wir nicht gezwungen sein werden, unsere Kampf-Delphine einzusetzen. Dennoch – wir sind bereit!«
    Rawlings' Worten folgte ein kurzer Film über den Einsatz von Ronny und Henry, aufgenommen vor der Küste San Diegos, in der Nähe der San-Clemente-Insel. Als die Zielschiffe in einer riesigen Explosionsfontäne zerplatzten, klatschten alle Offiziere. Nur Crown sagte in die dann folgende Stille hinein:
    »Im Ernstfall wären das 467 Tote. Meine Herren, da applaudiert man nicht …«
    Am nächsten Morgen schon kreuzte die Flottille von Wake unter Kriegsbedingungen an der Grenze des Sperrgebietes. Das ›Delphin-Mutterschiff‹ unter Captain Yenkins, äußerlich von einem normalen Kriegsschiff nicht zu unterscheiden, schwamm träge in der Dünung vor dem internationalen Seegebiet, in dem man die sowjetischen U-Boote vermutete.
    Sämtliche Delphin-Kompanien waren unterwegs. Im Bassin an Deck blieben nur Ronny, Henry, Robby und Bobby zurück. Bei ihnen saß Finley am Beckenrand; er hatte mit ihnen immer wieder das Ankleben von Minen und das Scharfdrücken des Zünders geübt. Dies ging so vor sich, daß eine Stahlplatte im Wasser hing. Die vier Kampf-Delphine schossen aus der Tiefe heraus, hefteten die Magnetmine an den Stahl, tippten mit der spitzen Schnauze an den Zündknopf und tauchten sofort wieder blitzschnell weg. Es hatte bei sämtlichen ›Manövern‹ nicht einen einzigen Versager gegeben.
    Fünf Meilen außerhalb des Sperringes hing Ted Farrow mit seiner Elektronikkugel 300 Meter tief im Pazifik. Seine feinen Instrumente zeigten nichts Außergewöhnliches an: Fischschwärme; die drei Delphine, die ihn versorgen sollten und ihn im weiten Umkreis auch absicherten; zweimal ein großer Hai, der aber sehr schnell verschwand, als die Delphine geschlossen gegen ihn anrückten. Ted hatte Zeit, an seine schöne Yumahana zu denken und an das tolle Ding mit Nuki-na-mu, das er ja ins Rollen gebracht hatte. Vom Oberkommando war deshalb eine Belobigung gekommen und ein Hinweis zur Master-Sergeant-Beförderung. Farrow kam das gerade recht – ein paar Dollar mehr gaben seiner geplanten Ehe mit Yumahana eine sicherere Grundlage.
    Vielleicht in einem halben Jahr, dachte Ted. In einem halben Jahr sollten alle Experimente auf Wake abgeschlossen sein. Dann waren die ›Kugeln‹ verankert, vier Unterwasserbunker montiert. Drei Kompanien Delphine würden auf der Wake-Station bleiben. Die neuen Einsatzgebiete waren noch top secret. Man wollte erst einmal Erfahrungen sammeln darüber, wie sich die neuen Warnkugeln bewährten. Nur eines wußte man schon: In San Diego, in Biscayne Bay und an noch vier anderen Stellen würden neue Delphin-Kompanien trainiert werden. Nach den gelungenen Experimenten der Forschungsgruppe Rawlings würde das jetzt einfacher sein und schneller gehen.
    Noch ein halbes Jahr. Auch das kriegen wir rum, Yumahana! Und dann heiraten wir – du im weißen langen Kleid und ich in der Galauniform des Master Sergeant. Und am Delphinbassin bauen wir die Tischreihen auf und feiern, und sie sollen alle mitmachen, meine Kameraden von den ›Sea-Lords‹.
    Es war schön, solchen Gedanken nachzuhängen, tief unten, 300 Meter tief im Pazifik.
    Bis plötzlich die Instrumente ausschlugen, der Empfänger für die Delphinimpulse die Signale aufnahm und oben, auf dem Mutterschiff, Admiral Crown mit ernster Stimme sagte:
    »Sie kommen!«
    Alle Uhren zeigten genau 2 Uhr 15 nachts.
    Was war auf sowjetischer Seite passiert? Jakowlew hatte die letzte Einsatzbesprechung mit den Worten beendet: »Die Amerikaner haben uns lächerlich gemacht – jetzt machen wir sie zu Clowns!«
    Delta II und Charlie erhielten Befehl, mit deutlichen Motorengeräuschen die Strecke hinaufzufahren, die damals der arme Loginow genommen hatte bei seinem Versuch, auf die Insel zu gelangen. Daß dabei alle amerikanischen
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