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Unterland

Unterland

Titel: Unterland
Autoren: Anne C. Voorhoeve
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stimmte die einigermaßen zermürbte britische Regierung der Rückgabe Helgolands an die Bundesrepublik schließlich zu. Am 1 . März 1952 legten anlässlich der Übergabefeierlichkeiten erstmals wieder Schiffe vom Kai in Cuxhaven ab, um Helgoländer zurück auf ihre Insel zu bringe n – darunter alte Menschen, die kaum noch gehofft hatten, die Heimat wiederzusehen, und kleine Kinder, die keinerlei eigene Erinnerung mehr daran besaßen.
    Der Wiederaufbau begann. Einer der Ersten, der gemeinsam mit den Bauarbeitern auf die Insel zog und unter äußerst provisorischen Umständen ein Behandlungszimmer einrichtete, war Dr . Kropatscheck. Seinen als Buch veröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen verdanken heutige Leser spannende und anrührende Einblicke in das Leben auf Helgoland vom Zeitpunkt des Kriegsausbruchs bis zur Neubesiedlung. Auch zahlreiche Helgoländer, die damals Kinder oder junge Erwachsene waren, erinnern sich noch gut an diese Zeit. Ihre Erlebnisse, in verschiedenen Dokumentationen festgehalten, dienten als Quelle für alles, was die zwölfjährige Alice von der Insel zu berichten weiß.
    Unschätzbar wertvolle Hilfe bei der Entstehung dieses Buches erhielt ich von Erni Rickmers. Mit ihrem Bruder James Krüss organisierte sie viele Jahre lang nicht nur den Vertrieb der Helgoländer Zeitung, sondern vom »Helgoland-Büro« in Pinneberg aus auch den Kontakt, die Wiedersehenstreffen und spätere Rückkehr der versprengten Insulaner. Aufmerksam hat sie das Manuskript auf Fehler und Schwachstellen durchforstet und durch manche eigene Erinnerung ergänzt, wofür ich ihr von Herzen danke.
    Seit mehr als fünfzig Jahren schlendern wieder Besucher über die Hafenpromenade von Helgoland. Vorbei an Landungsbrücke, Hummerbuden und Südstrand geht es durch das neu erbaute Unterland hinauf in die Kraterlandschaft des Mittel- und Oberlandes, die eindrucksvoll davon zeugt, was der Insel zwischen 1945 und 1952 widerfahren ist. Das alte Helgoland ist unwiederbringlich verloren. Doch fast alle Bewohner kehrten zurück und wissen ihre Geschichten zu erzählen von Krieg und Zerstörung, von Hoffnung, Mut und Neubeginn.
    Berlin, im Juni 2011
Anne C. Voorhoeve
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