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und die verschwundene Seglerin

und die verschwundene Seglerin

Titel: und die verschwundene Seglerin
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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durch eine Glasscheibe hindurch zu beobachten. Besonders eilig schien er es nicht zu haben.
    Â»Tag«, begann Bob. »Ich bin Bob Andrews. Das hier ist mein Freund Justus Jonas. Wir haben gestern telefoniert und ich möchte noch einmal nach dem Namen dieser Frau …«
    Don Jordan war hochgefahren und starrte die beiden jetzt so verblüfft an, dass Bob vergaß, seinen Satz zu Ende zu bringen. Justus bemerkte, dass das gebräunte Gesicht des Reporters sich dunkel verfärbte.
    Nach ein paar Schrecksekunden schien sich Jordan zusammenzureißen. »Hi«, sagte er. Er ging zu einem Aktenschrank und holte eine Mappe heraus. »Ich habe gestern Abend noch nachgesehen. Heute wollte ich dich anrufen.« Diesmal war es Justus, der errötete. So erstaunt war er darüber, wie dreist der Reporter ihnen diese Lüge auftischte.
    Â»Lu Kwan.« Jordan blätterte in seinen Unterlagen. »Wohnt in Santa Monica. Sieht aus, als käme ihre Familie aus China.«
    Sicherheitshalber ließ Bob sich den Namen buchstabieren und schrieb ihn auf. »Prima«, sagte er und streckte Mr Jordan die Hand zum Abschied hin. »Das war’s schon.« Der Griff des Reporters erinnerte ihn an einen Schraubstock. Justus mied den Händedruck. An der Tür zu Jordans Büro drehte er sich noch einmal um. »Ach«, sagte er, »wo Sie gerade Ihre Notizen über diesen traurigen Unfall da haben – wissen Sie, ob die Polizei Zeugen gefunden hat?«
    Â»Hat sie nicht«, erwiderte Jordan wie aus der Pistole geschossen. Erst dann fing er wieder an, in den Papieren zu blättern. »Nein, hat sie nicht.«
    Â»Die Sache ist also zu den Akten gelegt, nicht wahr?«
    Jordan nickte. »Kann man so sagen.«
    Justus beschloss, eine Platzpatrone auszuprobieren. »Haben Sie Mrs Bannister zufällig gekannt?«
    Jordan schüttelte den Kopf. »Wie kommst du denn darauf?«, war seine Gegenfrage und dem Ersten Detektiv kam es so vor, als hätte sein linkes Augenlid dabei gezuckt.
    Â»Hätte ja sein können«, meinte Bob lakonisch. »Also, auf Wiedersehen.«
    Kaum waren sie außer Sichtweite, blieb Justus stehen. »Hast du sein linkes Auge gesehen?«
    Â»Natürlich«, entgegnete Bob, »bin doch nicht blind.«
    Während Justus sich auf einer Bank räkelte und in die warme Vormittagssonne blinzelte, marschierte Bob über die Straße zu einer Telefonzelle und kam kurz darauf mit Adresse und Telefonnummer von Mrs Lu Kwan in Santa Monica zurück. Sie beschlossen, hinzufahren und auch ihr einen Überraschungsbesuch abzustatten.
    Sie nahmen den nächsten Bus und wählten die Hochsitze über der Hinterachse, wo man es genießen konnte, ordentlich durchgeschüttelt zu werden. Als sie in die Küstenstraße einbogen, bot sich ihnen ein atemberaubender Anblick. Die Sonne stand gleißend über dem Meer, das sich wie ein endloser blaugrauer Teppich bis zum Horizont erstreckte. Keine Wolke stand am Himmel.
    Â»Einfach irre«, sagte Bob andächtig. An seinem verträumten Blick erkannte Justus, dass der Freund kurz davor war, sich romantischen Empfindungen hinzugeben. Das musste verhindert werden! Deshalb lenkte er das Gespräch auf den kürzlich geführten Streit. »Am Nachmittag werde ich Peter anrufen. Wir müssen das Kriegsbeil begraben«, sagte er, »so geht das nicht weiter.«
    Â»Sehr richtig.« Bob schenkte ihm nur einen kurzen zerstreuten Blick, der in Justus den Verdacht wachrief, dass Bob geistig schon nicht mehr bei der erhabenen Schönheit der Landschaft war, sondern bei Elizabeth.
    Â»So ein Krach über das Büro lohnt sich doch überhaupt nicht«, teilte Justus seine neueste Erkenntnis mit. Bob seufzte und brach widerwillig die angeregte Unterhaltung, die er im Geiste mit Elizabeth geführt hatte, ab. Und schon servierte der gesprächige Anführer der drei ??? das nächste Thema. »Welchen Eindruck hat dieser Mr Jordan auf dich gemacht?«
    Â»Kreuzung aus Windhund und Schlitzohr. Ich glaube, mein Vater hat ins Schwarze getroffen. Natürlich hat Jordan gelogen. Er hat Irma Bannister gekannt, da verwette ich …« Bob suchte nach einem eindrucksvollen Gegenstand.
    Â»Nicht nötig, ich halte nicht dagegen«, unterbrach ihn Justus. »Der Kerl hat irgendetwas zu verbergen. Wir sollten herauskriegen, was.«
    Â»Werden wir«, versprach Bob. Er war in Gedanken bereits wieder bei
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