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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes
Autoren: Brandon Sanderson
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Glasplatte über das Loch im Boden. Überall um mich herum reflektierten die gläsernen Wände schimmernd das Sonnenlicht, und sie waren völlig transparent. Die Aussicht war überwältigend– wir hatten den Nebel hinter uns gelassen, und ich sah, wie sich die Landschaft unter uns in alle Richtungen ausbreitete. Es fühlte sich fast so an, als schwebte ich im Himmel, ganz allein in der wunderschönen Klarheit des…
    »G enug geglotzt?«, fragte Bastille schnippisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Ich warf ihr einen irritierten Blick zu. »E ntschuldige vielmals, aber ich versuche hier einen magischen Moment zu erleben, okay?«
    Sie schnaubte. »U m dann was zu tun? Ein Gedicht zu schreiben? Komm endlich.« Damit wandte sie sich ab und machte sich durch den Glaskorridor im Inneren des Drachen auf den Weg zum Kopf. Ich grinste ironisch. Es war mehr als zwei Monate her, dass ich Bastille gesehen hatte, und damals hatte keiner von uns gewusst, ob wir überhaupt lange genug überleben würden, um uns noch einmal zu begegnen.
    Aber für Bastilles Verhältnisse war das eine wirklich nette Begrüßung. Weder warf sie irgendwelche Gegenstände nach mir noch schlug sie mich damit, und sie hatte mich nicht einmal beschimpft. Wirklich herzerwärmend.
    Ich beeilte mich, sie einzuholen. »W as ist mit deiner Berufskleidung passiert?«
    Sie sah zu Boden. Anstelle ihrer schicken Jacke und der modischen Hose trug sie ein wesentlich steiferes, militaristisch wirkendes Outfit. Schwarz mit silbernen Knöpfen… es erinnerte an die Ausgehuniformen, die beim Militär zu formellen Anlässen getragen werden. Es hatte sogar diese kleinen Metalldinger an den Schultern, von denen ich mir nie merken kann, wie man sie schreibt.
    »W ir sind nicht mehr in den Ländern des Schweigens, Smedry«, sagte sie. »O der zumindest werden wir es bald nicht mehr sein. Warum sollte ich also noch deren Klamotten tragen?«
    »I ch dachte, du magst die Klamotten.«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »J etzt ist es angebracht, dass ich diese Sachen trage. Außerdem trage ich gern Glasfaserjacken, und diese Uniform hat eine.«
    Ich war immer noch nicht dahintergekommen, wie sie aus Glas Kleidung herstellen konnten. Sie ist offenbar sehr teuer, aber ihren Preis wert. Eine Glasfaserjacke konnte einiges an Schlägen einstecken und schützte ihren Träger fast so gut wie eine Rüstung. Während unserer Bibliotheksinfiltration hatte Bastille einen Schlag überlebt, der sie eigentlich hätte umbringen müssen.
    »A lso schön«, lenkte ich ein. »U nd was ist das für ein Ding, in dem wir hier fliegen? Ich gehe mal davon aus, dass es eine Art Fahrzeug ist und kein Lebewesen?«
    Bastille bedachte mich mit einem ihrer »D u bewegst dich an der Grenze des Erträglichen«-Blicke. Ich sage ihr immer wieder, dass sie sich diesen Blick patentieren lassen soll. Dann könnte sie Fotos verkaufen, auf denen sie so schaut, und die Leute könnten sie dazu hernehmen, um kleine Kinder zu erschrecken, Milch zu Butter zu machen oder Terroristen so einzuschüchtern, dass sie aufgeben.
    Sie findet Vorschläge dieser Art nicht besonders lustig.
    »S elbstverständlich ist es kein Lebewesen«, erklärte sie ungeduldig. »W ie man dir, soweit ich weiß, bereits erklärt hat, ist die Belebung von Dingen Dunkle Okularie.«
    »S chon klar, aber warum hat es die Form eines Drachen?«
    »W ie sollten wir es denn sonst machen? Unsere Fluggeräte in der Form von… langen Röhrendingern bauen, oder wie auch immer diese Flugzeuge aussehen? Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie sich in der Luft halten. Sie können ja nicht einmal mit den Flügeln schlagen!«
    »S ie müssen auch gar nicht mit den Flügeln schlagen. Sie haben Triebwerke!«
    »O ja, und warum haben sie dann überhaupt Flügel?«
    Ich zögerte. »D as hat irgendwas mit Auftrieb und Physik und solchen Dingen zu tun.«
    Bastille schnaubte wieder. »P hysik«, murmelte sie. »A lles Bibliothekarsbeschiss.«
    »P hysik ist kein Beschiss, Bastille. Sie ist reine Logik.«
    »B ibliothekarslogik.«
    »T atsachen.«
    »A ch, wirklich? Wenn es Tatsachen sind, warum sind sie dann so kompliziert? Sollten Erklärungen über die Welt in ihrer natürlichen Form nicht einfach sein? Warum also diese ganze unnötige Mathematik und diese Komplexität?« Sie schüttelte den Kopf und wandte sich ab. »D as alles soll die Menschen nur verwirren. Wenn die Mundtoten glauben, Wissenschaft sei zu kompliziert, um sie zu verstehen, sind sie zu
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