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und das Pergament des Todes

und das Pergament des Todes

Titel: und das Pergament des Todes
Autoren: Brandon Sanderson
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morgens beim Aufwachen unglaublich hässlich aussehen!«
    »O h, wie… schön.« Ich wusste immer noch nicht so genau, wie ich auf die Smedry-Talente reagieren sollte. Gewöhnlich war ich mir nicht einmal sicher, ob derjenige, der mir von seinen Kräften erzählte, es aufregend fand oder enttäuscht darüber war.
    Aber Australia schien so ziemlich alles aufregend zu finden. Sie nickte munter. »I ch weiß. Es ist ein lustiges Talent– nicht zu vergleichen damit, Sachen kaputt zu machen, aber mir reicht es!« Sie sah sich um. »I ch frage mich, wo Kaz hingegangen ist. Er wird dich auch kennenlernen wollen.«
    »N och ein Cousin?«
    »D ein Onkel, um genau zu sein«, erklärte Australia. »E r ist der Bruder deines Vaters. Er war gerade eben noch hier… muss wohl wieder vom Weg abgekommen sein.«
    Ich ahnte ein weiteres Talent. »S eine Smedry-Fähigkeit besteht darin, sich zu verlaufen?«
    Australia grinste. »D u hast also schon von ihm gehört!«
    Ich schüttelte den Kopf. »W ar nur geraten.«
    »E r wird schon irgendwann wieder auftauchen– das schafft er immer. Wie dem auch sei, ich finde es ja so aufregend, dich kennenzulernen!«
    Zögernd nickte ich.
    »L ady Smedry«, mischte sich Bastilles Mutter hinter mir ein. »E s liegt nicht in meiner Absicht, Sie zu verärgern, aber sollten Sie nicht die Dragonaught steuern?«
    »G rmpf!«, keuchte Australia und kletterte wieder in ihren Sitz. Sie legte die Hand auf eine glühende Fläche vor einem Gegenstand, der aussah wie eine gläserne Bedienkonsole.
    Ich stellte mich neben sie und sah durch das Auge des Drachen nach draußen. Wir gewannen immer noch an Höhe; bald würden wir in die Wolken eintauchen.
    »A lso«, begann ich mit einem kurzen Blick zu Bastille, »w o ist Grandpa?«
    Bastille blieb stumm und starrte nur weiter geradeaus, den Rücken steif durchgedrückt.
    »B astille?«
    »S ie sollten sie nicht ansprechen, Lord Smedry«, sagte Bastilles Mutter. »S ie ist nur in ihrer Funktion als mein Knappe hier und demzufolge gegenwärtig nicht würdig, von Ihnen zur Kenntnis genommen zu werden.«
    »D as ist doch Blödsinn! Sie ist meine Freundin.«
    Bastilles Mutter antwortete nicht, doch ich erkannte eine Spur von Missbilligung in ihrem Blick. Sofort richtete sie sich steif auf, als hätte sie bemerkt, dass ich sie musterte.
    »K nappe Bastille wurde der Rang aberkannt, Lord Smedry. Sie sollten sich mit all ihren Fragen an mich wenden, denn von nun an werde ich als ihr Ritter von Crystallia fungieren.«
    Na großartig, dachte ich.
    An dieser Stelle sollte ich anmerken, dass Bastilles Mutter– Draulin– keinesfalls so langweilig und steif ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, es gibt Zeugen dafür, dass sie einmal vor ungefähr zehn Jahren gelacht hat, auch wenn einige immer noch behaupten, er sei nur ein besonders heftiges Niesen gewesen. Außerdem ist bekannt, dass sie hin und wieder blinzelt, allerdings nur in ihrer Mittagspause.
    »K nappe Bastille ist ihren Pflichten nicht entsprechend der Form nachgekommen, die einem Träger des Titels Ritter von Crystallia angemessen wäre«, fuhr Draulin fort. »I hr Verhalten war schlampig und beschämend, und sie hat dadurch nicht nur einen, sondern beide Okulatoren in Gefahr gebracht, die ihrer Obhut unterstanden. Sie hat zugelassen, dass sie gefangen genommen wurde. Sie hat zugelassen, dass ein Mitglied des Königsrats von einem Dunklen Okulator gefoltert wurde. Und als wäre das alles noch nicht schlimm genug, hat sie auch noch das an sie gebundene Crystin-Schwert verloren.«
    Ich sah mich nach Bastille um, die nach wie vor starr geradeaus blickte und sichtbar die Zähne zusammenbiss. Ich spürte, wie Wut in mir aufstieg.
    »N ichts davon war ihre Schuld«, wandte ich mich wieder an Draulin. »D afür könnt ihr sie nicht bestrafen! Ich war es, der ihr Schwert kaputt gemacht hat.«
    »N icht Schuld wird bestraft«, sagte Draulin, »s ondern Scheitern. So lautet der Beschluss der Führer der Crystin, Lord Smedry, und ich wurde geschickt, um ihn zu überbringen. Das Urteil bleibt bestehen. Wie Sie sicher wissen, unterstehen die Crystin nicht der Jurisdiktion eines Königreiches oder einer der königlichen Linien.«
    Eigentlich wusste ich das nicht. Überhaupt wusste ich eine Menge nicht über Crystallia. Ich hatte mich ja noch nicht einmal richtig daran gewöhnt, »L ord Smedry« genannt zu werden. Soweit ich es verstanden hatte, waren Smedrys bei den meisten Freien
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