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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen
Autoren: Mary Scott
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ich wahrheitsgemäß fest. »Aber darüber brauchen wir mit den Männern nicht zu sprechen.«
    »Natürlich nicht«, stimmte Larry zu. »Das wäre ja auch eine absurde Idee! Ehemännern erzählt man immer, wie sparsam man ist und wie man sich abgerackert hat.«
    »Vor allem dürfen sie nicht erfahren, wer bei diesem Kampf gesiegt hat«, fügte ich hinzu. Wir hatten kalten Schweinebraten mit Salat bestellt und bedauerten beide, daß unsere Männer keine Schweine halten wollten.
    »Aber dann muß man sie auch schlachten — und wie soll einem danach jemals wieder Schweinebraten schmecken?« meinte Larry.
    Als wir nach Hause kamen, äußerten unsere Ehemänner sich so, wie wir es erwartet hatten. »Was, noch mehr Gerümpel?« fragte Paul. »Reicht euch der Krempel, der bisher da ist, etwa nicht?« Und Sam meinte, unsere Leidenschaft für anderer Leute Gebrauchtmöbel sei wirklich erstaunlich und er könne nur hoffen, daß wir nicht allzu viel dafür bezahlt hätten.
    »Heutzutage kriegt man nichts mehr umsonst!« fauchte ich, und Paul, der erkannte, daß ich einen anstrengenden Tag hinter mir hatte, mußte unglücklicherweise sagen: »Das Ganze ist überhaupt eine Schnapsidee, mit der ihr euch einen Haufen Arbeit aufgehalst habt, und du siehst wie ein nasser Lappen aus.«
    Ich fragte mich wieder einmal, weshalb Ehemänner sich oft so abscheulich ausdrücken müssen, wenn sie einem ihr Mitgefühl bezeugen wollen, aber ich beherrschte mich und antwortete absichtlich geduldig, um ihn zu ärgern: »Naja, schließlich tun wir das nicht zu unserem Vergnügen, weißt du.«
    Im nächsten Augenblick schämte ich mich. Es ist schlimm genug, wenn man erleben muß, wie steigende Kosten alle Gewinne aufzehren, die man mit Köpfchen und durch harte Arbeit erzielt hat; aber wenn man noch dazu eine Frau hat, die einem das Leben durch ihr Gekeife schwer macht... Ich entschuldigte mich bei Paul dafür.
    Als ich »keifen« sagte, muß Paul an Mrs. Burns gedacht haben. »Übrigens hat Mrs. Burns angerufen«, unterbrach er mich. »Sie hat uns mit den Anhängern vorbeifahren sehen und wollte wissen, ob wir etwa umziehen.«
    »Eine ziemlich schwache Ausrede, da die Anhänger erst auf der Rückfahrt beladen gewesen sind.«
    »Sie hat sich eben darauf verlassen, daß ich das nicht merken würde. Ich hab’ ihr einfach alles erzählt, sonst schnüffelt sie herum, bis sie’s weiß. Außerdem haben wir schließlich nichts zu verbergen.«
    Dazu hatte er sich offenbar überwinden müssen, denn Paul und Sam war es insgeheim nicht ganz recht, daß wir Urlaubsgäste aufnehmen wollten, deshalb stimmte ich hastig zu. »Ja, es ist besser, wenn Mrs. Burns gleich alles erfährt. Ich kann mir vorstellen, wie gern sie gehört hätte, daß wir uns trennen wollen und ich deshalb in das andere Haus umziehe.«
    »Richtig — du und ein halbes Dutzend Betten. Ich habe ihr erzählt, was ihr vorhabt, und sie hat voller Mitgefühl geäußert, manchen Frauen falle es nicht leicht, arbeiten zu müssen, und sie habe Glück, weil ihr Mann nicht von ihr erwarte, daß sie Geld verdiene... Ja, das hat sie wirklich gesagt.«
    »Dumme Gans! Larry und ich haben unseren Spaß dabei, und wer weiß, was für komische Leute wir dabei kennenlernen werden!«
    Sam warf ein, gerade davor fürchte er sich am meisten, weil er bei Larry wenig Hoffnung habe, daß sie halbwegs normale Gäste finden werde. Daraufhin lachten wir gemeinsam und waren uns darüber einig, man werde nicht aus Geldknappheit humorlos, sondern nur, wenn man in Mrs. Burns’ Nähe leben müsse.
    Mrs. Burns war unser Kreuz, wie Paul es ausdrückte, oder eine unserer kleinen Heimsuchungen, wie Larry ebenso phantasielos sagte. So klein Mrs. Burns auch war, so schlimm war sie als Heimsuchung: In den zwei Jahren auf ihrer Farm — und bei unserer gemeinsamen Telefonleitung, was ihr die Möglichkeit gab, unsere Gespräche mitzuhören — hatte sie schon mehr Unheil angerichtet als sechs normale Menschen zusammen. Natürlich nicht bei uns, aber bei anderen Leuten, die sich weniger gut kannten. Sie war schamlos neugierig und legte alles, was sie erfuhr, auf allerschlimmste Weise aus. Sie hatte sogar schon versucht, sich mit Miss Adams anzulegen. Als ein Brief verschwunden war, hatte sie sich bei der Post über die »Unzuverlässigkeit der hiesigen Poststelle« beschwert. Der Brief war natürlich zwischen den Sitzen ihres Wagens aufgetaucht, und Mrs. Burns hatte sich daraufhin nie mehr über Miss Adams geäußert.
    Ihr
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