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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen
Autoren: Mary Scott
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niemand scheint Verwendung für sie zu haben. Aber bei Matratzen habe ich nachgegeben, solange sie sauber waren.«
    Wir waren froh über seine Nachgiebigkeit, denn wir fanden einige, die besser als unsere waren. Danach bedankten wir uns bei dem Colonel, der sich seinerseits herzlich bedankte, und fuhren nach Hause, um unseren Männern zu erklären, daß sie nachmittags unsere »Beute«, wie Larry sie nannte, mit zwei großen Anhängern würden abholen müssen.
    »Jedenfalls haben wir einen Haufen Geld gespart«, erklärten wir Anne auf der Heimfahrt, nachdem wir ihr lachend unsere Suche nach brauchbaren Möbelstücken geschildert hatten. »Wenn Evans auch Betten zugelassen hätte, brauchten wir jetzt fast nichts mehr.«
    Anne fand unser Vorhaben wunderbar und wollte bald vorbeikommen, um zu sehen, was wir mit »Daddys abgelegten Möbeln« anfangen konnten. Sie versprach uns auch, sie werde uns helfen, die lange Zeit praktisch unbewohnten Häuser in behagliche Urlaubsquartiere zu verwandeln. Inzwischen mußten Larry und ich am Freitag zu der Versteigerung, um Betten und ein paar andere Möbel zu kaufen. Davor hatte ich insgeheim Angst, denn Larry ist nicht der richtige Typ für Versteigerungen. Von der letzten ist sie mit einer jungen Katze und zwei defekten Stühlen heimgekommen.
    Daran erinnerte ich sie heute und nahm ihr das Versprechen ab, nichts zu ersteigern, was wir nicht brauchen konnten, und sich nicht einzumischen, während ich etwas ersteigerte, das wir brauchten. Ich dachte dabei an eine andere Versteigerung, bei der Larry und ich uns in der Menge aus den Augen verloren hatten: Sie hatte hartnäckig gegen mich geboten, als ein kleiner Sessel aufgerufen wurde, von dem ich wußte, daß Larry ihn haben wollte. Sie hatte ihn schließlich bekommen, weil mir plötzlich klar geworden war, wer da gegen mich bot — aber sie hatte erheblich mehr gezahlt, als sie hätte ausgeben müssen, wenn sie das Bieten mir überlassen hätte. Die Erinnerung daran war noch so schmerzhaft, daß Larry mir versprach, nur mich bieten zu lassen.
    »Weil du immer klaren Kopf behältst, Susan«, erklärte sie mir. »Aber du mußt mir versprechen, daß du dir nichts wegschnappen läßt, was wir brauchen könnten.« Das war eine völlig ungerechtfertigte Bemerkung, aber ich ging darüber hinweg, weil Larry sich immerhin verpflichtet hatte, diesmal das Bieten mir zu überlassen. Ich war keine Expertin; andererseits hatte ich wenigstens Grips genug, um dem Versteigerer nicht in einem entscheidenden Augenblick freundlich lächelnd zuzunicken, wie Larry es einmal getan hatte. »Weil wir uns kurz zuvor bei gemeinsamen Freunden kennengelernt hatten«, erklärte sie mir danach. »Ich wollte nur höflich sein und ihn begrüßen.« Der Versteigerer hielt ihr Nicken verständlicherweise für ein Gebot, und Larry wurde so Besitzerin eines großen Papageienkäfigs, der zum Glück leer war. »Eigentlich hab’ ich mir schon immer einen Papagei gewünscht«, meinte sie nachdenklich, »und jetzt habe ich einen Käfig dafür. Susan, glaubst du nicht auch, daß das ein Wink des Schicksals ist? Daß ich einen Papagei besitzen sollte?« Aber der Käfig blieb leer, obwohl es bestimmt nur eine Frage der Zeit war, bis jemand Larry einen Papagei schenkte, dessen Flucherei ihm auf die Nerven ging.
    Auf der Fahrt nach Te Rimu erinnerte ich Larry an die junge Katze, die beiden Stühle und den Papageienkäfig. Sie war ausnahmsweise beeindruckt. »Kaum zu glauben, daß man das alles in einem einzigen Versteigerungshaus bekommen kann, nicht wahr, Susan?« fragte sie zufrieden, als habe sie allen Grund, stolz darauf zu sein. Als ich einwandte, daß die meisten Leute aus solchen Reinfällen lernten, antwortete Larry nur: »Es hat keinen Zweck, unsere Expedition durch solches Gezänk zu belasten, Susan. Wir haben bestimmt nur dann Erfolg, wenn wir gelöst und heiter sind.«
    »Ich kann aber nicht vorgeben, heiter zu sein, wenn ich an die Arbeit denke, die in den nächsten zwei Wochen vor uns liegt«, wandte ich ein. Aber Larry lachte nur und erklärte mir, es sei ohnehin höchste Zeit gewesen, etwas für die vernachlässigten Häuser zu tun, denn wer könne schließlich wissen, ob unsere Kinder nicht eines Tages dort einziehen wollen, wenn sie einmal verheiratet seien? Da Christopher erst dreizehn und Christina ein Jahr jünger war, hatte ich das Gefühl, die Sache sei noch keineswegs brandeilig. Aber Larry hatte recht: Wir mußten unser Vorhaben positiv sehen. Ich gab
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