Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Turrinis Bauch - Kriminalroman

Turrinis Bauch - Kriminalroman

Titel: Turrinis Bauch - Kriminalroman
Autoren: Franz Friedrich Altmann
Vom Netzwerk:
Wort. Weil die Helga seit einem Jahr mit dem Dragan verheiratet ist, der ein gutgehendes Puff in Freistadt hat. Und dann haben die zwei auch noch den kleinen Ivo. Ist das vielleicht ein entzückender Pudel! Herz, was willst du mehr?
    Frisst die Gucki direkt ein bisserl der Neid. Jetzt wird sie in vierzehn Tagen 38 (in Worten: achtunddreißig!) – und noch immer weit und breit kein Mann in Sicht! Wobei der Gucki ein Mann eigentlich weniger abgeht als wie ein Kind.
    Meingott, ist die herzig, die kleine Gucki! Das ist das Kind von der Sybille. Der Jugendfreundin und Schulfreundin und immer noch besten Freundin von der Gucki. Hat ihre Tochter Gudrun getauft. Ist die Gucki natürlich die Taufgodn. Und spielt gemeinsam mit dem Turrini auch öfter den Babysitter, wenn die Sybille ihren Karli ins Kino oder ins Theater schleppt.
    Na, die hat sich vielleicht verändert, die Sybille! Hat als Kind praktisch nur Doktor gespielt, dann ab der Pubertät praktisch nur mehr Männer im Schädel gehabt und schließlich während ihrem Studium die halbe männliche Belegschaft der Medizinischen Fakultät der Universität Wien vernascht – und jetzt ist sie auf einmal die allerbravste Ehefrau und schaut außer ihren Karli keinen Mann mehr an.
    Dafür schaut sich die Gucki heute Abend gleich haufenweis Männer an. Weil Dienstag ist. Ist gleich: Tarockieren in der Meierhansl-Hütte. Mit ihren Nachbarbuben. Nur sind das halt alle miteinander keine Männer zum Kinderkriegen. Der Fuzzi ist militanter Kfz-Mechaniker und pfuscht Tag und Nacht an irgendeinem Motor herum, der Maxi sucht panisch eine tüchtige Bäuerin für seine Nebenerwerbslandwirtschaft, und der Gerri hat nur die Jagd und den damit untrennbar verbundenen Alkohol im Schädel.
    Aber alle drei schauen jetzt wirklich schön blöd, wie die Gucki in ihrer brasilianischen Fußballdress in der Meierhansl-Hütte auftrixt. Noch blöder hätten sie natürlich geschaut, wenn die Gucki auch noch mit dem Fahrrad gekommen wäre. Nur: Das mit dem Radl-Kaufen ist sich an dem Tag beim besten Willen nicht mehr ausgegangen.
    Was aber sagen die Nachbarbuben zum Aufzug von der Gucki? Eigentlich ziemlich sexy. Nur: Kein Einziger macht eine Bemerkung über der Gucki ihre elendslangen Haxen. Weil sich alle halt doch mehr für Fußballer-Haxen interessieren als wie für die schönsten Beine der schönsten Frau. Drum wird jetzt auch gleich Fußball-gefachsimpelt, was das Zeug hält.
    Und außerdem: Gewettet werden muss ja auch. Auf der Stelle! Da heißt es immer: Die Engländer wetten am allermeisten. Dabei gibt es kein einziges Land auf der Welt, wo so viel gewettet wird wie im Mühlviertel. Wegen einem jeden Schas wird da gewettet! Hauptsache, der Wetteinsatz stimmt. Gewettet wird bei uns grundsätzlich um ein Fünfundzwanzig-Liter-Fassl Bier. Das trinken dann der Sieger und der Verlierer miteinander aus. Ich hab sogar den Verdacht, dass es eigentlich wurscht ist, wer gewinnt. Ein Fassl Bier gibt es ja auf jeden Fall!
    Zuerst wettet die Gucki mit dem Maxi und dem Gerri, dass Brasilien Weltmeister wird. Alle zwei setzen auf Deutschland. Kann aber auch passieren, dass weder Brasilien noch Deutschland Weltmeister wird. Dann gibt es leider auch kein Bier. Da ist die Wette mit dem Fuzzi wesentlich gescheiter. Weil es bei der auf jeden Fall was zum Trinken gibt. Sie wetten, wie das erste Spiel von Brasilien ausgeht. Die Gucki natürlich auf einen Sieg von Brasilien, der Fuzzi dagegen. Hat wirklich eine Schneid, der Fuzzi. Das muss man ihm lassen. Weil der erste Gegner von Brasilien Nordkorea heißt. Da ist auch ein Unentschieden nur dann drinnen, wenn sich alle elf Brasilianer in der ersten Halbzeit den Haxen brechen. Aber so oder so – das Fünfundzwanzig-Liter-Fassl wird am Dienstag, den 15. Juni, in der Meierhansl-Hütte angeschlagen. Da spielt Brasilien gegen Nordkorea. Schaut man sich natürlich im Fernseher an. Wird halt ein bisserl später tarockiert. Und der Verlierer zahlt dann das Fassl.
    Voraussichtlich der Fuzzi. Vor drei Wochen hat eh die Gucki gezahlt. Da hat der Fuzzi mit ihr gewettet, dass er an einem Tag zu Fuß von St. Anton nach Linz geht. Immerhin fünfundfünfzig Kilometer. Hätt es eh fast nicht derpackt. Weil er trotz ein paar Mal Einkehren (in Gutau, in Selker, dreimal in Pregarten und einmal in Unterweitersdorf) schon zu Mittag in Gallneukirchen war. Wo er dann fast versumpft wär. Weil es in Gallneukirchen so an die zehn Wirtshäuser gibt. Und in die hat er ja auch unbedingt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher