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TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten
Autoren: Andre Norton
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und präzise. Und fair; er hatte es nicht anders erwartet. Was hatten die Sternmänner nun mit ihm vor? Alles hing von Jarl ab. Fors wandte das Gesicht dem hochgewachsenen Hauptmann zu.
    Doch Jarl starrte über ihn hinaus in die tanzenden Flammen. So warteten sie stumm – lange. Und als der Stern-Hauptmann sprach, tat er es nicht, um das Urteil zu verkünden, sondern er richtete das Wort an alle, die hier versammelt waren.
    »Männer des Bergdorfes, wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir zwischen zwei Wegen zu wählen haben. Von dieser Wahl hängt die Zukunft der hier versammelten Klans ab, doch ebenso die aller Menschen in diesem Land, vielleicht auf dieser ganzen Erde. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, heute abend einen feierlichen Eid zu brechen, einen Schwur, den ich in meiner Jugend abgelegt habe und der Männer meiner Art von euch unterscheidet. Hört also die Geschichte unseres Sterns:
    Heute sind die Männer, die ihn tragen, Pfadfinder, Sucher nach neuen Straßen, nach verlorenem Wissen. Einst jedoch hatte er eine andere Bedeutung. Unsere Vorväter wurden in dieses Bergversteck geschickt, weil sie dazu bestimmt waren, wahrhafte Sternmänner zu werden. Hier wurden sie auf ein Leben in anderen Welten vorbereitet. Die alten Berichte bestätigen, daß der Mensch im Begriff war, den Weltraum zu erobern, als ihn der Wahnsinn befiel und er zu den Waffen griff.
    Wir, die wir zu den Sternen fliegen sollten, müssen nun über die verwüstete Erde ziehen. Doch immer noch stehen über uns andere Welten und winken und rufen. Und wenn wir nicht in den Fehler der Alten verfallen, dann sehen wir eines Tages mehr als diese Erde. Dieses Geheimnis soll allen bekannt werden, auf daß alle Menschen wissen, was wir durch den Wahnsinn der Alten verloren haben und auf daß sie danach streben, diesen Fehler nie zu wiederholen.«
    Fors ballte die Fäuste, daß sich die Nägel tief in die Handflächen gruben. Das alles hatte die Menschheit also weggeworfen! Wieder überkam ihn die Sehnsucht, die er beim Anblick des verwüsteten Flugfeldes gespürt hatte. Groß waren sie gewesen in ihren Träumen, die Alten! Nun, die Menschheit mußte wieder zu träumen lernen.
    »Wir stehen am Scheideweg«, wiederholte Jarl betont. »Und diesmal müssen wir unsere Wahl gut treffen. Es ist der Wunsch der Sternmänner, daß Fors vom Puma-Klan, ein Mischling, im Gegensatz zu den Gesetzen unserer Väter, von nun an nicht länger als minderwertig gelten soll. Denn nun ist die Zeit, solche Gesetze zu brechen.
    Von dieser Stunde an soll er sich auf andere Art von euch unterscheiden. Denn er soll derjenige sein, der das Wissen von einem Volk zum anderen trägt und friedlich die Schwerter vereint, die sonst vielleicht im Krieg gegeneinander erhoben würden.
    Ein Mutant kann sehr wohl Fähigkeiten besitzen, die für seinen Stamm wertvoll sind. Und so bringen wir ein neues Gesetz ein, nämlich, daß Mutanten als volle Mitglieder des Stammes gelten sollen, in dem sie geboren sind. Wer unter uns« – Jarls Blick wanderte von einem zum anderen, während sich rings erregtes Gemurmel erhob – »kann beweisen, daß er von derselben Art ist wie die Alten? Wollen wir überhaupt so sein wie die Alten? Unsere Väter warfen die Sterne weg – vergeßt das nicht!«
    Der Medizinmann antwortete ihm. »Nach den Naturgesetzen, wenn auch nicht nach den Gesetzen der Menschen, sprichst du die Wahrheit. Man nimmt an, daß die Menschen heute anders sind, als sie einst waren. Ein Mutant ...« Er hustete hinter der vorgehaltenen Hand. »Gewiß ist jeder hier zu einem gewissen Grad ein Mutant.«
    Horsford hob die Hand, um Ruhe zu gebieten. Seine machtvolle Stimme war weithin zu hören.
    »Heute abend ist hier etwas Bedeutendes geschehen, meine Freunde. Die Sternmänner haben mit der Vergangenheit gebrochen. Sollen wir da zurückstehen? Sie sprechen vom Scheideweg – ich spreche vom Wachstum. Wir haben unsere Wurzeln in steinigen Grund gesenkt. Wir haben hartnäckig daran festgehalten. Doch nun kommt eine Zeit, in der es heißt, wachsen oder sterben. Und im Namen des Rates wähle ich Wachstum. Waren uns einst die Sterne versprochen – wir werden abermals nach ihnen greifen!«
    Jemand stieß einen Hochruf aus – er kam von den äußeren Reihen, dort, wo die Jungen standen. Und immer mehr Stimmen fielen ein. Männer waren aufgesprungen, ihre Stimmen waren begeistert, ihre Augen blitzten. Noch niemals hatte dieses reservierte, viel zu ernste Volk soviel Ähnlichkeit mit
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