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TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten
Autoren: Andre Norton
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vielen Füßen zertrampelt war. Und zwischendurch immer wieder dunkle Flecken – rostrot. Doch das störte die Männer nicht, die dort unten saßen. Sie bildeten zwei Reihen, die sich, die Waffen griffbereit, über das Feuer hinweg mißtrauisch musterten. Zwischen den beiden Reihen saßen die Häuptlinge der Stämme. Alle Männer trugen die Zeichen der Schlacht, und in beiden Reihen gab es Lücken, die sich nie wieder schließen würden.
    Fors vergaß seine eigenen Verletzungen, als er Arskane neben seinen Vater treten sah. Auch Nephata, die den Bergbewohner damals aufgenommen hatte, war da; ihr leuchtendes Gewand setzte dem stumpfen Grau-Braun der Lederwesten und der dunklen Haut der Männer einen farbigen Tupfer auf.
    Gegenüber saßen Marphy und der Medizinmann. Nur Cantrul fehlte.
    »Cantrul ...?« fragte Fors.
    Jarl, der neben ihm saß, beantwortete die Frage. »Cantrul war ein großer Krieger und hat, wie es einem Krieger gebührt, die lange Reise angetreten, indem er eine große Zahl Feinde mitnahm. Noch ist kein neuer Großer Häuptling gewählt worden.«
    Das Gedröhn der Trommeln machte weiteres Sprechen unmöglich. Hart wurde es von den Hügeln zurückgeworfen. Als es verklang, trat Lanard vor, gestützt auf seinen Sohn, denn sein Bein war vom Knie abwärts verbunden.
    »Ho – Krieger!« Seine gewaltige Stimme konnte sich mit den Trommeln messen. »Wir haben unsere Speere zu einem großen Sieg geführt und den Totenvögeln ein Festmahl bereitet, wie es seit den Zeiten unserer Vatersväter nicht mehr geschehen ist! Unsere Pfeile haben ihr Ziel getroffen, und unsere Schwerter haben wir bis ans Heft in Blut getaucht. Ist es nicht so, meine Brüder?«
    Aus den Reihen des Stammes hinter ihm kam zustimmendes Gemurmel. Hier und da rief die Stimme eines Jünglings den Wahlspruch eines Familienklans.
    Doch aus den Reihen der Unterhäuptlinge auf der Seile der Prärieleute erhob sich ebenfalls ein Mann und gab mit stolzen Worten eine Erwiderung:
    »Lanzen sind nicht schlechter als Schwerter, und nie haben die Prärieleute Furcht vor dem Kampf gezeigt. Auch wir haben die Totenvögel nicht hungern lassen. Wir brauchen uns vor keinem Mann zu verstecken!«
    Einer begann den Kampfgesang, den Fors in der Nacht seiner Gefangenschaft gehört hatte. Hände tasteten nach Bogen und Lanzen. Fors stand auf, zwang seinen Körper zum Gehorsam. Er schob die Hand des Stern-Hauptmanns, der ihn zurückhalten wollte, zur Seite.
    »Dort unten bricht ein Feuer aus«, sagte er langsam. »Wenn die Flammen hochschlagen, könnte es uns alle fressen. Laß mich gehen!«
    Doch als er schwerfällig den Abhang hinabstieg, spürte er, daß der Stern-Hauptmann ihm folgte.
    »Ihr habt gekämpft!«
    Kühl und klar folgte die eigene Stimme seinem Willen. In seinem Kopf nahm der Gedanke, den Arskane vor langer Zeit in ihn eingepflanzt hatte, allmählich Form an, so deutlich, daß er von seiner Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit überzeugt war.
    »Ihr habt gekämpft!«
    »Ahhh ...« Die Antwort kam ganz ähnlich wie Luras Stimme, wenn sie an ihre Jagd dachte.
    »Ihr habt gekämpft«, wiederholte er zum drittenmal und wußte, daß er sie jetzt gepackt hatte. »Die Tierwesen sind tot. Diese Tierwesen ...«
    Die Betonung dieses Wortes verschaffte ihm augenblicklich ihre gesamte Aufmerksamkeit.
    »Ihr habt den geschlagenen Feind gesehen, ist es nicht so? Nun, ich war ihr Gefangener, und das Entsetzen, das ihr saht, ist tief in mein Gedächtnis gebrannt. Ich aber sage euch, nicht nur mit Stolz soll euch dieser Sieg erfüllen, sondern auch mit Angst, denn diese Feinde tragen eine fürchterliche Gefahr in sich. Meine Urväter bekämpften sie, als sie noch in ihren Höhlen hausten. Mein Vater starb unter ihren Krallen und Zähnen. Jetzt aber ist in ihnen etwas Neues entstanden, etwas Stärkeres, das uns weitaus gefährlicher werden kann als die alten Höhlenkriecher. Fragt eure Weisen, ihr Krieger. Fragt sie, was sie da oben hinter dem Wall gefunden haben, und was es ist, das vielleicht wiederkommen und uns bedrohen wird! Du, großer Heiler, tritt vor und berichte« – an den Medizinmann gewandt –, »und du, Lady, ebenfalls. Was habt ihr gesehen?«
    Die Frau sprach als erste.
    »Vieles habe ich gesehen und gehört. An dem Gesehenen ist kein Zweifel. Unter den toten Tierwesen lag eines, das anders war. Und wenn das Schicksal gegen uns ist, wird ihnen so eines abermals geboren werden – und wieder – und wieder. Und da sein Wissen größer ist, wird es für
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