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TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten
Autoren: Andre Norton
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er ihn rasch wieder fallen ließ und die Augen schloß, um den kreisenden Himmel und den sich drehenden Boden nicht mehr zu sehen.
    Etwas später gab es einigen Lärm, der ihn die Augen wieder öffnen ließ. Die Tierwesen schleppten einen zweiten Gefangenen herbei, einen Präriebewohner, wie seine Haartracht verriet. Auch er wurde mit einem Fausthieb zu Boden geworfen und genau wie Fors an vier Pfähle gefesselt.
    Fors war unfähig, die Gedanken zusammenzuhalten. Es war besser, ganz still zu liegen und die Schmerzen im Arm so gut wie möglich zu ertragen.
    Ein schrilles Quieken riß ihn aus seiner Agonie. Er wandte den Kopf und sah in der Nähe den Korb mit den Ratten stehen. Der Träger hatte ihn mit einem erleichterten Seufzer dort abgesetzt und sich zu seinen Kumpanen gesellt, die faul im Schatten eines Baumes ruhten.
    Fors betrachtete den Käfig. Er glaubte durch die Stäbe hindurch rötliche Augen blitzen zu sehen, die ihn mit grausiger Intelligenz beobachteten.
    Nach einer Weile entzündeten die Tierwesen ein Feuer und brieten riesige Fleischstücke. Als der Duft zu den Ratten herüberzog, wurden sie wild, rannten im Käfig herum, bis er fast umfiel, und stießen schrille, quiekende Schreie aus. Doch ihre Herren machten keinerlei Anstalten, sie zu füttern.
    Nur einer kam, nahm den Käfig, schüttelte ihn und schrie etwas. Jetzt wurden die Ratten still. Wieder glänzten ihre Augen durch die Stäbe zu den Gefangenen herüber – rote Augen, böse, hungrige Augen.
    Fors sagte sich, daß sein Verdacht völlig grundlos sei, daß er in seiner Qual an übersteigerter Phantasie litt. Das Tierwesen konnte ihnen doch kein Versprechen gemacht haben! Nein, er glaubte es nicht, denn sonst hätte er den Verstand verloren.
    Doch die roten Augen wichen nicht von ihm. Zwischen den Weidenstäben sah er die scharfen Krallen und die spitzen Zähne. Und immer, immer die hungrigen Augen ...
    Als die Schatten länger wurden, kam die dritte und letzte Gruppe der Tierwesen an, und mit ihnen der Anführer.
    Er war nicht größer als die anderen Mitglieder des Stammes, doch eine gewisse arrogante Sicherheit in seinem Verhalten und seinen Bewegungen hob ihn aus der Menge heraus. Sein kahler Schädel war schmal, er hatte die gleiche geschlitzte Nase und die gleiche vorspringende Kieferpartie mit den scharfen Zähnen, aber seine Stirn war höher, viel höher als die der anderen. In seinen Augen stand verschlagene Intelligenz, und er sah seine Umwelt offensichtlich ganz anders. Dieses Tierwesen war kein Mensch, es war aber auch nicht so tierisch wie das Rudel.
    Jetzt stand er zwischen den beiden Gefangenen. Fors sah ihm offen ins Gesicht, war aber nicht fähig, in den seltsamen Augen eine Empfindung zu entdecken, die als menschlich angesprochen werden konnte. Mit einem Blick, der sowohl triumphierend, wütend oder einfach neugierig sein konnte, starrte er die beiden am Boden liegenden Gefangenen an, doch war es ganz sicher Neugier, die ihn bewog, sich mit gekreuzten Beinen zwischen ihnen niederzulassen und die ersten richtigen Worte zu sprechen, die Fors von diesen Monstren zu hören bekam.
    »Du – wo?« fragte er den Präriemann, der nicht antworten konnte oder nicht wollte.
    Der Anführer beugte sich vor und schlug den Gefangenen quer über den Mund. Dann wandte er sich an Fors und wiederholte seine Frage.
    »Aus dem Süden ...«, krächzte Fors.
    »Süden«, wiederholte der Anführer mit eigenartigem Akzent. »Was in Süden?«
    »Männer ... Viele, viele Männer. Zehnmal zehnmal zehn ...«
    Doch entweder überstieg diese Zahl das Begriffsvermögen des Wesens, oder es glaubte ihm nicht, denn es brach in grausiges Gelächter aus und stieß ihm dann die Faust mit aller Macht in den verwundeten Arm. Fors wurde bewußtlos.
    Ein Schrei brachte ihn wieder zu sich. Das Echo dieses Schreis gellte ihm noch in den Ohren, als ein zweiter Schrei Schmerz und Entsetzen in die Welt hinausbrüllte. Er zwang sich, die Augen zu öffnen und klar zu sehen.
    Der Anführer der Tierwesen kauerte immer noch zwischen den Gefangenen und hielt in der ausgestreckten Hand den zappelnden Körper einer hungrigen Ratte. Sie wehrte sich wild gegen den Griff, der sie von ihrer Beute fernhielt.
    Die klaffenden Wunden an Brustkorb und Arm des Präriemannes sagten genug. Sein verzerrtes Gesicht war eine Maske verzweifelten Entsetzens. Er schrie auf, als der Anführer die Ratte näher an ihn heranbrachte.
    Doch dann gellte ein Wutschrei auf. Er kam vom Anführer selbst. Die
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