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144 - Mr. Silvers böses Ich

144 - Mr. Silvers böses Ich

Titel: 144 - Mr. Silvers böses Ich
Autoren: A.F.Morland
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Tom Jagger, der verwahrloste Landstreicher, kratzte sich mit hilfloser Miene hinter dem Ohr, während sein ungläubiger Blick zwischen Roxane, der Hexe aus dem Jenseits, und dem jungen Silberdämon Metal hin und her pendelte.
    »Also nein, ehrlich… Das ist mir alles ein bißchen zu hoch«, stöhnte er.
    Zuviel war in der jüngsten Vergangenheit auf den Mann mit dem struppigen Bart eingestürmt. Werwölfe hatten seinen Freund Dean Courtway umgebracht, und er hatte dabei Zusehen müssen. [1]
    Anschließend wollten sie auch ihn töten, aber ihm war die Flucht geglückt. Er konnte das noch gar nicht richtig fassen. Er hatte sich vor den blutrünstigen Ungeheuern hier im Schloß versteckt.
    Es hatte leer gestanden. Aber dann war ein Hubschrauber im Schloßhof gelandet, und zwei Frauen und vier Männer waren aus der Maschine gestiegen: Tony Ballard, Mr. Silver, Metal, Bruce O’Hara - und Roxane und Virginia Calloway.
    O’Hara hatte den Landstreicher bemerkt, als dieser sich heimlich davonmachen wollte. Er hatte Jagger geschnappt und ins Schloß geholt, wo sich herausstellte, daß der verwahrloste Mann nichts zu befürchten hatte.
    Niemand tat ihm etwas. Niemand nahm es ihm krumm, daß er sich hier versteckt hatte.
    Jetzt raufte sich Jagger die Haare. »Noch mal«, sagte er unsicher. »Sie…« - er wies auf Roxane - »sind eine Hexe…«
    »Ganz recht«, bestätigte das schwarzhaarige Mädchen. »Aber eine weiße Hexe, also eine, die ihre übernatürlichen Kräfte auf der Seite des Guten einsetzt.«
    »Und Sie«, Jagger wies auf Metal - »sind ein Dämon.«
    »Der ebenfalls auf der Seite des Guten steht«, sagte Metal.
    »Ein Silberdämon sind Sie«, sagte Tom Jagger. »Die Heimat der Silberdämonen war die Silberwelt. Es gibt sie nicht mehr. Ein Höllensturm, vom Teufel geschickt, hat sie vernichtet.«
    »Korrekt«, sagte Metal und lächelte.
    Auf Tony Ballards Geheiß hatten sie den Landstreicher zur Seite genommen, um ihm tröpfchenweise einzugeben, was lief und mit wem er es zu tun hatte.
    Sie befanden sich im großen Salon des Schlosses. Mr. Silver saß der 48jährigen Virginia Calloway gegenüber und unterhielt sich mit ihr.
    »Der Hüne dort, Mr. Silver, ist Ihr Vater«, fuhr Tom Jagger mit der Aufarbeitung des Gehörten fort. »Ein Ex-Dämon…«
    »Und derzeit in Gefahr«, sagte Metal, »Weil er sich seiner dämonischen Fähigkeiten nicht bedienen kann«, sagte Jagger.
    »Richtig«, sagte Metal. »Er kann sich nicht wehren.«
    »Dabei sieht er so kraftstrotzend aus.«
    »Oh, bei einem Faustkampf mit einem Menschen würde er sehr gut abschneiden, aber eine Auseinandersetzung mit einem Dämon würde er verlieren.«
    »Und ein Dämon ist hinter ihm her«, sagte Jagger.
    Metal nickte. »Loxagon, der Teufelssohn. Vor ihm verstecken wir uns hier, damit er meinem Vater nichts anhaben kann.«
    »Er möchte ihn zum Höllenstreiter machen«, sagte Jagger.
    »Ja, das hat er vor. Mein Vater ist zur Zeit innerlich leer. Ich habe ihn schon mal als ›aufnahmebereites Gefäß‹ bezeichnet. Was man in ihn hineinschüttet, füllt ihn dann ganz aus - und das darf nicht die Kraft des Bösen sein.«
    »Sonst wäre Ihr Vater der Todfeind aller, die bis dahin seine Freunde gewesen waren.«
    »Was wollen Sie? Sie haben doch alles begriffen«, sagte Metal.
    »Es ist verdammt starker Tobak, das müssen Sie zugeben. Tony Ballard ist ein Dämonenjäger, Bruce O’Hara ein weißer Wolf… Virginia Calloway ist gezwungen, sich ebenfalls vor Loxagon zu verstecken, weil er angekündigt hat, auch sie umzubringen, nachdem er ihren Mann getötet hat…«
    »Tja, und nun ist sie hier, und Loxagon weiß es nicht«, sagte Roxane schadenfroh. »Haben Sie noch Fragen?«
    »Nur eine«, seufzte der Landstreicher. »Wie konnte ich in all das nur hineingeraten? Bisher verlief mein Leben in relativ ruhigen Bahnen, und auf einmal geht es drunter und drüber.«
    ***
    Sie hatten Bruce O’Hara gefangen und ans Wolfskreuz gebunden. Der weiße Wolf war zu einem X ausgespannt, hing an den dicken Pfosten und war den fünf Werwölfen ausgeliefert.
    Hier, im Keller dieses unheimlichen Hauses, töteten sie ihre Opfer. Ringsherum flackerten Fackeln. Bisher hatten immer nur Menschen am Wolfskreuz gehangen - Frauen und Männer.
    Zum erstenmal hatten sie einen weißen Wolf erwischt, und das war für sie etwas Besonderes, deshalb sollte auch seine Todesart eine besondere sein.
    Gerry Blackburn, der Leitwolf, ein großes, kräftiges Monster, fletschte die Zähne. Er
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