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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City
Autoren: Alan E. Nourse
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schwarze Tür vor ihnen zugingen.
    Der Ort und ihre eigenartigen Menschen waren mysteriös und verwirrend, manchmal unerklärlich und eigenartig gewesen, aber nicht wirklich fremd. Die Dinge, die sie in der Stadt gesehen hatten, hatten wenigstens einen Schatten menschlichen Denkens gezeigt.
    Aber das hier hatte keines Menschen Hand gebaut. Lars wußte das. Es saß auf einer großen, kreisförmigen Plattform. Ein Gebäude, wenn man es das nennen konnte, wie eine auf Hochglanz polierte Halbkugel mit einer ovalen schwarzen Tür auf einer Seite. Lars sah Peter hilflos an. „Hast du so etwas jemals gesehen?“
    „Nein“, meinte Peter. „Und es gefällt mir auch nicht.“
    „Hier sind die Meister“, sagte Lars. „Hier finden wir unsere Antwort.“
    „Ich glaube, daß du verrückt bist“, meinte Peter plötzlich. „Wir haben doch, seit wir hier sind, überhaupt nichts in Erfahrung gebracht, was einen Sinn ergibt.“
    „Aber wir können vermuten“, erklärte Lars. „Das Schiff in den Bergen zum Beispiel. Es ist vor langer Zeit hierhergekommen und abgestürzt. Jetzt wissen wir, daß es ein Schiff von der Erde war, die alte Argonaut, und sie hatte Erdmenschen an Bord. Nicht diejenigen, die an Bord waren, als es die Erde verließ natürlich, aber jene, die unterwegs zur Welt kamen. Stimmt das?“
    „Ja. Und?“
    „Das Schiff kam und stürzte ab, und jetzt, nach Jahrhunderten, kommt ein anderes Schiff von der Erde und findet eine Stadt auf diesem Planeten, in der Menschen wohnen. Sehr eigenartige Menschen, eine fremdartige Stadt, aber Menschen. Das ist kein Zufall, Peter. Das kann es nicht sein. Diese Stadtbewohner sind Erdmenschen. Ihre Vorfahren wurden auf der Erde geboren, ebenso wie du und ich. Ihre Väter und Großväter kamen auf der Argonaut hierher und haben irgendwie den Absturz überlebt.“
    „Aber die Leute verhalten sich nicht wie Erdmenschen!“ widersprach Peter. „Eine solche Stadt zu bauen …“
    „Warum nicht?“ fragte Lars. „Wir kennen diese Kräfte auch auf der Erde. Bei uns sind sie noch nicht so weit entwickelt, aber niemand bestreitet, daß sie existieren: Telepathie, Telekinese, Teleportation. Wir haben schon im zwanzigsten Jahrhundert um diese Dinge gewußt. Manche Wissenschaftler behaupten sogar, daß jeder Mensch diese Kräfte in sehr schwachem Maß besitzt.“
    Peter kaute auf seiner Unterlippe. „Und du glaubst, daß die Meister diejenigen waren, die sie im Gebrauch dieser Kräfte unterrichtet haben?“
    „Genau das. Ebenso wie die Stadtbewohner uns ausgebildet haben!“
    „Warum aber uns? Warum nicht den Rest der Mannschaft?“
    „Ich weiß nicht“, sagte Lars, „aber ich glaube, das werden wir hier bald herausfinden.“
    Das klang sehr sicher und selbstbewußt, aber das Gefühl, das er dabei empfand, war ganz anders.
    Die Stadtbewohner blieben am Rande der Plattform stehen und musterten sie erwartungsvoll, als sie sich der großen Halbkugel näherten. Aus der Ferne wirkte das schwarze Oval wie ein gähnendes Loch in der Seite des „Dings“, das darauf wartete, sie aufzunehmen. Erst jetzt sahen sie, daß es eine massive Tür war, die so dicht geschlossen war, daß sich ihr Umriß nur als haarfeine Linie abzeichnete. Es gab weder einen Knopf noch eine Klinke, polierte schwarze Oberfläche.
    Lars und Peter blieben stehen und sahen einander an. Sie spürten, wie die Spannung unter den Zuschauern anstieg.
    „Was tun wir jetzt?“ zischte Peter. „Das Ding sieht massiv aus.“
    Lars drückte gegen die Tür. Sie bewegte sich nicht. „Es ist auch massiv“, murmelte er.
    „Ich glaube, das werden wir auch können“, sagte Lars. „Denke an das, was die Stadtmenschen uns beibringen wollten. Vielleicht ist das der Schlüssel, den wir brauchen. Vielleicht sollen wir diese Tür erst durchschreiten, wenn unsere Ausbildung abgeschlossen ist.“
    „Du meinst Teleportation“, sagte Peter.
    „Sie können es auch“, sagte Lars. Er starrte die schwarze Fläche an und stellte sich vor, auf den Bildschirm vor ihrem Zimmer zu starren. Er stellte sich vor, die Frau aus der Stadt stünde an seiner Seite und lenkte ihn. Er versuchte, alle anderen Gedanken von sich zu schieben und jede Faser seiner geistigen Kraft auf ein Ziel zu konzentrieren:
    Ich muß auf die andere Seite dieser Tür.
    Er spürte ein schwindelndes Gefühl im Magen und dann einen Ruck. Er hatte keinen Muskel bewegt, aber er war durch die Tür gelangt. Im nächsten Augenblick tauchte Peter neben ihm auf – aus dem
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