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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City
Autoren: Alan E. Nourse
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gewußt, aber keiner hatte sich Gedanken darüber gemacht.
    „Aber es stimmt doch“, sagte Lars, dessen Gesicht sich gerötet hatte. „Wir sind beide gerade achtzehn. Der nächstjüngste Mann in der Mannschaft ist Mangano, und der ist sechsundzwanzig.“
    „Es ergibt einfach keinen Sinn“, sagte Peter.
    „Das möchte ich gerne wissen“, meinte Lars. „Kannst du mir Näheres über diesen Unterricht sagen, den sie dir gegeben haben?“
    „Warum fragst du nicht unsere Lehrer?“ sagte Peter. „Da sind sie ja.“
    Die Frau und einer der Männer, die Lars am Tor begegnet waren, waren plötzlich unter der Tür zu ihrem Zimmer erschienen. Das war das erstemal seit seiner Ankunft, daß Lars sie wiedersah, aber diesmal hatte er ein völlig anderes Gefühl. Diesmal bin ich wenigstens ausgeruht und frisch, dachte er.
    Die Frau schüttelte den Kopf. Wir sind froh, daß du ausgeruht bist, aber du darfst dich nicht gegen uns wehren. Du mußt vieles lernen.
    Was muß ich lernen? fragte Lars zurück.
    Wir müssen dich lehren, was uns die Meister gelehrt haben. Wieder schüttelte sie den Kopf und schnitt ihm damit seine Frage ab.
    Komm.
    Es war der eigenartigste Unterricht, den Lars je mitgemacht hatte. Sie setzten ihn vor einen der grauen Bildschirme, schalteten das Gerät jedoch nicht ein. Im gleichen Augenblick spürte er wieder ihre tastenden ,geistigen Finger’ in seinem Gehirn.
    Zuerst mußt du verstehen, daß das keinen Schmerz verursacht. Wir werden dir nicht weh tun. Die Frau schien die Leitung übernommen zu haben, während der Mann nur Beobachter war.
    Lars fühlte, wie seine Muskeln sich spannten.
    Was werdet ihr tun?
    Wir müssen in dein Bewußtsein eindringen und dich führen. Sonst können wir nichts tun. Du mußt die Arbeit selbst tun. Sie war sanft, aber Lars spürte die Kraft, die hinter dieser Sanftmut steckte.
    Welche Arbeit? Was soll ich denn tun?
    Die Fremden sahen einander hilflos an. Er versteht uns nicht. Wie können wir …
    Aber es muß doch irgendeinen Weg geben.
    Lars empfand einen Schock, als sie die entferntesten Bereiche seines Geistes erforschten. Er hatte ein gespenstisches Gefühl, und dann wurde ihm beinahe übel. Es war gerade wie der Ruck, den es einem in einem Lift gibt oder das Gefühl, das man empfindet, wenn man zum erstenmal im Weltraum den freien Fall empfindet, nicht gerade unangenehm, aber ungewohnt. Und dann bemerkte er plötzlich, daß der Bildschirm vor ihm jetzt zu glühen begonnen hatte. Die Stadtmenschen musterten einander erregt und drängten ihn weiter, aber sein Geist sträubte sich.
    Nein, nein. Das war die Frau. Sie drängte. Du mußt dich gehenlassen.
    Er entspannte sich, fühlte, wie er wieder unter ihre Kontrolle geriet, aber diesmal war er darauf vorbereitet und kämpfte gegen das fremdartige Gefühl an.
    Aber das gefällt mir einfach nicht! Lars spürte seine Hilflosigkeit gegen diese beiden. Was habt ihr mit mir vor? Was hat das alles für einen Zweck?
    Erstaunen von der Frau, gerade als hätte er ihr ins Gesicht geschlagen. Dich lehren natürlich. Wir wollen dir keine Angst machen.
    Mich was lehren? Der Kreis hatte sich wieder geschlossen. Der Mann und die Frau wechselten bedauernde Blicke. Genau wie bei dem anderen. Sträuben sich, kapseln sich ab, versuchen auszuweichen …
    Es macht ihm Angst. Das kam von der Frau. Kommt es vielleicht daher, daß sie es nicht wissen?
    Sie müssen es wissen. Es geht doch gar nicht anders.
    Die beiden „Lehrer“ wandten sich ab.
    Du bist müde. Das reicht für heute. Morgen versuchen wir es wieder.
    Wartet! Lars sprang auf. Ich möchte etwas wissen.
    Die Frau blieb stehen und sah ihn fragend an.
    Die anderen. Wo sind die anderen, die mit mir gekommen sind?
    Eine Welle der Furcht, schwach, aber nicht zu verkennen. Die Augen der Frau verschleierten sich. Sie sind in Sicherheit. Sie schlafen.
    Dann weckt sie auf.
    Nie! Furcht flackerte in ihren Augen. Nein, sie müssen weiterschlafen.
    Ich glaube euch nicht. Ich glaube nicht, daß sie hier sind. Lars musterte ihre Gesichter. Ich glaube, ihr habt sie umgebracht.
    Nein! Das hätten wir nie tun können. Die Meister wären böse.
    Dann führt mich zu ihnen. Zeigt sie mir. Beweist mir, daß sie noch leben.
    In der Tür war ein Geräusch zu hören. Lars blickte auf und sah, daß Peter dort stand und ihn aus geweiteten Augen anstarrte. „Was tust du?“
    „Ich habe ihnen gesagt, daß wir die anderen sehen wollen“, erklärte Lars. Er wandte sich wieder der Frau zu. Nimm uns beide
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