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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt
Autoren: Murray Leinster
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Leuchtkraft der Farben und Harmonie ihrer Verteilung war dieser Planet kaum zu überbieten. Calhoun mußte sich einen Ruck geben, um sich auf die notwendigen Messungen konzentrieren zu können. Schließlich nickte er zufrieden und gab Murgatroyd die umfassende Erklärung:
    „Alles in Ordnung, wir sind da.“
    „Tschie!“ piepste Murgatroyd und wickelte seinen Schwanz bedächtig von dem Handgriff ab, um den er ihn geschlungen hatte. Dann hüpfte er herbei, um einen Blick auf den Bildschirm zu werfen. Selbstverständlich konnte er mit dem Bild, das er sah, in Wirklichkeit nichts anfangen. Aber wie Papageien die menschliche Sprache nachahmen, so macht jeder Tormal alles das nach, was er ein menschliches Wesen tun sieht. Deshalb blinzelte er auch jetzt mit verständigern Gesichtsausdruck auf die Sichtscheibe und guckte dann Calhoun erwartungsvoll an.
    „Das ist Maris III“, erklärte ihm Calhoun, „und zwar aus ziemlich naher Entfernung. Die Leute von Dettra Zwei kolonisieren ihn. Es wurde gemeldet, daß sie vor zwei Erdjahren angefangen haben, eine Stadt zu bauen. Jetzt sollten sie eigentlich ungefähr mit der Besiedlung schon fast fertig sein.“
    „Tschie-tschie!“ zwitscherte Murgatroyd.
    „So, mein Lieber, jetzt paß auf, daß du mir nicht im Weg herumstehst“, befahl Calhoun. „Wir werden jetzt den Planeten anfliegen, und dann werde ich den Leuten sagen, wir seien da.“
    Er machte die üblichen Annäherungsmanöver mit interplanetarischem Antrieb. Das bedeutete einige Stunden ziemlich konzentrierter, sorgfältiger Arbeit. Aber schließlich war es soweit. Er knipste den Rufschalter ein und gab mit den üblichen Worten sein Erkennungssignal und die Landeanforderung durch.
    „Boot des Gesundheitsdienstes, Aesclipus zwanzig, bittet um Landeerlaubnis“, sprach er in das Aufnahmemikrophon des Bordsenders. „Geben sie mir Landekoordinaten. Unsere Masse ist fünfzig Tonnen. Ich wiederhole, fünf null Tonnen. Zweck der Landung: Planetarische Gesundheitsinspektion.“
    Er machte es sich bequem und wartete. Seine Gedanken beschäftigten sich mit der Aufgabe, die vor ihm lag. Es war nicht anzunehmen, daß sie auf irgendeine Weise aus dem Rahmen des Üblichen und Gewohnten fallen würde. Da war die Stadt auf Maris III. An ihrem Rande lag der Raumhafen. Dort stand das Landegerüst. Bald würde ihm der Kontrollturm die genauen Koordinaten für einen Punkt geben, der etwa fünf Planetendurchmesser von der Oberfläche dieser Kolonialwelt entfernt war. Calhoun würde sein Schiff zu diesem Punkt steuern. Das gigantische Landegerüst würde sein Kraftfeld ebenfalls dorthin dirigieren, sich um das Schiff schließen und es sanft, aber unwiderstehlich zu Boden tragen. Dann würde Calhoun als Bevollmächtigter des ärztlichen Dienstes mit den planetarischen Behörden ernsthaft und umständlich über Probleme der öffentlichen Gesundheitspflege auf Maris III verhandeln.
    Es gab keinen Grund zu erwarten, daß dabei irgend etwas umwälzend Neues zur Sprache käme. Calhoun würde sämtliche neueren Ergebnisse und Fortschritte der medizinischen Wissenschaft seinen Zuhörern in Wort, Schrift und Bild vermitteln. Möglicherweise hatte man auf Maris III auf dem üblichen Weg über die Handelslinien schon davon gehört, aber er würde auf jeden Fall prüfen, inwieweit das zutraf. Vielleicht auch – aber das war nicht sehr wahrscheinlich – hatte man hier draußen in der Provinz etwas Neues entdeckt oder entwickelt. Wenn ja, dann um so besser: Er würde dafür sorgen, daß ein solcher Zuwachs zum Schatze menschlicher Erkenntnis den Bewohnern einer ganzen Galaxis zugute käme. Auf jeden Fall würde er in einigen Tagen in seine kleine Kabine zurückkehren. Dann würde das Kraftfeld des Landegerüstes das Schiffchen packen und es himmelwärts heben. In einer Entfernung von fünf Planetendurchmessern würde sich der Griff des Feldes lockern. Calhoun, Murgatroyd und das Schiff würden auf einen Schalterdruck hin in die Dimension des Überantriebes verschwinden und mit unvorstellbarer Geschwindigkeit zum Hauptquartier zurückkehren.
    Im Augenblick aber mußte Calhoun noch warten, denn niemand antwortete auf seine Bitte um Landeerlaubnis. Müßig betrachtete er die riesige Scheibe des nahen Planeten.
    „Nach der Karte“, sagte er zu Murgatroyd, „müßte die Stadt irgendwo da drüben an der Küste liegen. Siehst du, dort, ziemlich nahe an der Dämmerungslinie, etwas links von der Mündung des großen Flusses.“
    Endlich schien jemand
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