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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis
Autoren: John Brunner
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Arbeit zu verrichten, die die anderen Menschen nicht mehr übernehmen wollen. Ihre blaue Haut beruhigt unser Gewissen. Zumindest wäre das der Fall, wenn die meisten Leute darüber nachdenken würden. Dann ist da ja auch noch der wirtschaftliche Faktor zu berücksichtigen, den man uns im Handelsministerium zu verstehen gegeben hat.“
    „Nun, nehmen wir einmal an, Sie würden die Leute zu diesem Ort bringen, wo die armen Kinder blau gefärbt werden?“ beharrte Dizes Frau eigensinnig.
    „Wo liegt dieser Ort? Ich weiß es nicht. Ich war dort, aber ich habe noch nicht einmal die Sternenbilder am Himmel gesehen. Wie könnte ich angeben, um welche der vielen hundert Sonnen sich diese Welt dreht? Ich sah vielleicht zwei Quadratmeilen ihrer Oberfläche.“
    „Wie wäre es, wenn Sie den Androiden die Wahrheit sagen würden?“
    Horn schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, das brächte uns nicht weiter. Sie glauben die Geschichte ihrer Herkunft unbedenklich. Das kann ich Ihnen versichern.“ Ruhelos ging er auf und ab.
    „Die einzig mögliche Lösung, soweit ich bis jetzt sehen kann, besteht darin, die Androidenhändler auf die Dauer zurückzutreiben, sie noch weiter hinauszutreiben, als sie je gekommen sind. Die Verbindung mit den Welten, die kolonisiert worden sind und von denen man später nie mehr etwas gehört hat, müßte wieder hergestellt werden. Ich bin sicher, daß von dort die sogenannten Androiden kommen. Wir können Leute wie Jan Talibrand, Kyer, Udd, Cavelgrune fangen, aber die meisten werden uns durch Zufall in die Hände laufen, denn irgendwann werden sie einen Fehler begehen, und von jetzt an achten wir darauf. Aber das bedeutet nur, daß wir die Blume vom Stengel schneiden. Die Wurzel wird dadurch nicht vernichtet.“
    Damit hatte Horn recht. Zwei Tage später wurde ein Anschlag auf sein Leben verübt. Das wies darauf hin, daß die Organisation der Androidenhändler auf Newholme durch den Verlust von Kyer und dessen Mitarbeiter nur geringfügig getroffen worden war. Eine kleine Bombe wurde aus einem vorbeifahrenden Grundwagen in das vordere Zimmer von Dizes Haus geworfen. Wie durch ein Wunder fiel sie in den Schacht der Beheizungsleitung, die von den Heißlufterzeugern im Kellergeschoß heraufführte und explodierte unter ihren Füßen. Das ganze Haus wurde durch die Detonation erschüttert.
    Sie riefen die Polizei herbei, aber Horn machte über die möglichen Erfolge einer Untersuchung nur pessimistische Bemerkungen. „Auf der Erde“, erzählte er, „war es ein Mitglied der Polizei, das sich als erster Agent der Androidenhändler herausstellte, mit dem ich in Berührung kam. Erwarten Sie nicht zuviel.“ Aber er nutzte das Ereignis zum Vorteil aus, indem er Dize, seine Frau und seine Söhne dazu überredete, in der Öffentlichkeit mit dicken Verbänden und Pflastern zu erscheinen und zu sagen, daß er, Horn, ernstlich verletzt worden sei. Er machte dies dadurch noch glaubwürdiger, daß er im Verborgenen blieb.
    Wütend erwartete er die nächste Aktion von seiten der Händler. Nichts geschah. In gewisser Hinsicht befriedigt, nahm er an, daß sie zunächst Befehle von Jan Talibrand abwarteten, was sie als Nächstes unternehmen sollten.
    Horn hatte keinerlei Zweifel daran, wer der Urheber des Angriffes gewesen war. Talibrand würde inzwischen von der wunderbaren Flucht erfahren haben, die ihm aus dem Androidenlager hier auf Newholme gelungen war. Gewiß schwitzte Talibrand jetzt vor Furcht, Horn könnte nach Creew’n Dith zurückkehren und ihn denunzieren.
    Das war genau das, was Horn im Sinn hatte.
    Wie er es vorhergesagt hatte, war es der Polizei noch immer nicht gelungen, den Bombenwerfer festzustellen, als Dize jubelnd ankündigte, daß Shembos Schiff in allernächster Zeit eintreffen würde und davonlief, um den creewndithianischen Kapitän im Raumhafen abzuholen.
    Es war ein ungewöhnlich nüchterner und ruhiger Shembo, der Horns Bericht aufmerksam lauschte.
    „Das machen viele seltsame Dinge klar“, sagte Shembo schließlich.
    „Was zum Beispiel?“ Horn beugte sich vor.
    „Wie … nun, Sie kennen größten Hafen auf Creew’n Dith, meinen eigenen Hafen, gehören der Familie Talibrand. Viel Geheimnis auf Creew’n Dith, wohin Sie gehen, Mr. Horn. Jan Talibrand sagen, Sie haben ihn beleidigt, seine Freundschaft mißbraucht, aberniemand glauben. Sagen, Sie sind weggegangen, um nach verschwundenem Jungen zu suchen, der von Händlern entführt wurde. Auch das niemand glauben. Dennoch niemand
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