Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis
Autoren: John Brunner
Vom Netzwerk:
sich herausstellen könnte, daß einer von ihnen von Menschen geboren worden sei und daß sie geduldig arbeiten, sich gut benehmen müßten, dann würde eines Tages Talibrand – ich glaube, den meinen sie damit – zu ihnen kommen und ihnen berichten, daß sie wirklich Menschen seien; sie könnten sich mit einem besonderen Mittel waschen, und die blaue Farbe würde von ihnen abgehen.“ Er zuckte die Achseln. „Wir haben nie viel darauf geachtet. Wir hielten es für eine Geschichte, die irgendein kluger Bursche unter den Androiden ausgestreut hatte, um dafür zu sorgen, daß sie arbeiteten und sich ordentlich yerhielten.“
    „Das stimmt!“ sagte Horn düster. „Das hat Talibrand getan. Er hat einige Kinder wiedergefunden, die als Androiden ausgegeben worden waren. Einige davon hat er ihren Eltern zurückgebracht, aber ich weiß nichts davon, daß die blaue Farbe abgewaschen werden kann. Gibt es etwas, mit dem man sie entfernen kann?“
    Dize schüttelte den Kopf. „Nein.“
    Horn zuckte die Achseln. „Nun, man wird mir hier nicht glauben, nicht wahr?“ sagte er und kehrte wieder zum ursprünglichen Themazurück. „Aber es gibt einen Mann namens Braithwin auf Creew’n Dith, der mir glauben wird. Es ist wohl am besten, wenn ich so schnell wie möglich dorthin zurückkehre.“
    „Wie?“ sagte Dize nüchtern. „Sie gelten als Androide. Selbst wenn ich mitkomme und beschwöre, daß Sie ein Mensch sind, wird man Sie wahrscheinlich nicht von diesem Planeten abreisen lassen! Und wie ich bereits sagte, es gibt keinerlei Möglichkeit, die blaue Farbe abzuwaschen.“
    „Wie?“ fragte Horn, und seine Stimme klang plötzlich hell. „Nun, wenn ich lange genug am Leben bleibe und mich aus den Augen der Androidenhändler halten kann, dann brauche ich nur zu warten, bis Shembo wieder hierher zurückkehrt. Er kennt mich ebensogut wie Sie. Er wird mich nach Creew’n Dith bringen.“
    „Wir können es ja versuchen“, nickte Dize. „Doch da fällt mir gerade ein, haben Sie herausgefunden, wer Talibrand umgebracht hat?“
    „Nein“, sagte Horn, „aber ich weiß, glaube ich, wer seinen Tod veranlaßt hat.“
    „Wer?“
    „Sein Bruder. Sein Bruder Jan hat den Mörder dazu angestiftet.“

 
18. Kapitel
     
    Dize brachte ihn wieder in seine Wohnung, wo seine Frau düster die ganze Geschichte anhörte und dabei an ihre zwei jungen Söhne dachte. Sie überlegte, daß all die Behaglichkeit um sie, all das materielle Wohlergehen, mit dem ihr Mann sie umgeben hatte, auf Kosten der Sklaverei von Kindern anderer Mütter erkauft worden war. Sie strömte über von Lob über Horns Tat.
    „Genug!“ widersprach Horn scharf. „Bis jetzt bin ich lediglich über Dinge gestolpert, die mir vor Augen lagen! Da ist dieses riesige Netzwerk des Androidenhandels, das sich über die Sterne hinzieht wie das Wurzelgeflecht eines Giftpilzes. Was habe ich denn schon getan, um seiner Ausbreitung ein Ende zu setzen?“
    „Sie haben gar nicht wenig getan!“ sagte Dize. „Es hat die Händler drei Agenten auf Newholme gekostet und nach allem, was Sie mir bis jetzt erzählt haben, sind Sie nahe daran zu enthüllen, was Talibrands Bruder auf Creew’n Dith im Sinn gehabt hat.“
    „Wenn“, sagte Horn düster, „wenn ich je dorthin komme.“
    „Ich werde mich sofort zum Flughafen begeben, sobald Shembos Ankunft gemeldet wird und ihn unter allen Umständen sprechen, aber das kann noch eine Weile dauern.“ Dize runzelte die Stirn. „Es ist genau so, wie Sie gesagt haben. Es gibt zwischen den verschiedenen Stationen des Androidenhandels keinerlei Verbindung – abgesehen von den armen Androiden selbst.“
     „Aber es muß doch etwas geben, was wir unternehmen können“, beharrte Dizes Frau. „Würden sich nicht alle empören, wenn man ihnen die Wahrheit erzählte, so daß sie sich weigern würden, weiterhin Androiden über ihre Raumflughäfen verschiffen zu lassen?“
    „Das könnte ein Hindernis sein“, gab Horn zu. „Braithwin auf Creew’n Dith sagte, daß man dort bereits etwas Derartiges beabsichtigt habe und man durch Lars Talibrand davon abgebracht worden sei. Natürlich muß das schon einige Zeit her sein, noch ehe die vollen Tatsachen bekannt waren.“
    „Aber selbst wenn das klappen würde, so würde es doch nicht die Erde treffen“, sagte Dize.
    „Genau das meine ich auch. Androiden sind auf der Erde ein Teil unseres Lebens. Wir betrachten sie als etwas, das sehr hoch über den Robotern steht. Sie haben die schmutzige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher