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TS 39: Bürger der Galaxis

TS 39: Bürger der Galaxis

Titel: TS 39: Bürger der Galaxis
Autoren: John Brunner
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Käfig. Die anderen Androiden gingen ruhelos auf und ab, sprachen leise und starrten hinter ihm her.
    „Hier“, sagte Dize und trat vor, um Horn am Ärmel zu packen. „Sie sehen übel aus! Wo sind Sie gewesen? Wie kommt es, daß dieser Kerl versucht hat, Sie als Androiden auszugeben. Wußte er, daß Sie ein Mensch sind?“
    „Es gibt überhaupt keine Androiden! Es sind alles Menschen. Alle! Ich bin dort gewesen, wo man sie präpariert. Sie werden in großen Mengen auf anderen Planeten entführt, dann konditioniert und gefärbt. Schließlich schickt man sie zur Erde als Fabrikation. Ich habe alles gesehen. Das hat auch Lars Talibrand herausgefunden, nehme ich an. Deshalb wurde er ermordet.“
    „Was?“
    „Wahrscheinlich hat er sehr viel durchgemacht, und dadurch ist er etwas verschroben geworden“, sagte der Flughafenbeamte. „Seine Behauptung ist doch lächerlich! Das hätte doch nicht all die Jahre unbemerkt bleiben können.“
    „Nein?“ Horn richtete die Augen auf das Gesicht des Mannes und funkelte ihn an. „Welche Provision erhalten Sie denn für jede Fracht von Androiden, die hier durch Newholme kommt? Dize, bringen Sie mich so schnell wie möglich zu den Regierungsbehörden. Ich muß nach Creew’n Dith und mit dem Mann abrechnen, der mich an die Amdroidenhändler verkauft hat!“
    Dize blickte auf die Leiche Kyers und entschloß sich dann auf der Stelle.
    „Kapitän Larrow wartet darauf, daß ich die Fracht zum Schiff hinüberbringe, aber ich werde Sie nicht einfach hier stehenlassen. Sie brauchen mich, um für Ihre Identität zu bürgen. Warten Sie einen Augenblick, während ich dem Alten Bescheid sage, daß er auf dieser Fahrt auf mich verzichten muß. Ich kehre sofort zurück.“
     
    Die ruhigen, wohlhabend aussehenden Beamten tauschten Blicke aus. Dann sah der in der Mitte sitzende Horn an.
    „Sie wurden also von diesem Mann auf Creew’n Dith entführt und in eine Androidenfabrik geschickt, Mr. Horn? Hier gab man Ihnen das Aussehen eines künstlichen –“
    „Hören Sie endlich mit den ,künstlichen’ auf“, tobte Horn. „Ich habe Ihnen doch gesagt, daß es menschliche Kinder sind. Ich weiß nicht genau, woher sie sie bekommen, aber selbst in der Nähe von Creew’n Dith haben sie ihre Raubzüge durchgeführt!“
    Erneut wurden bedeutungsvolle Blicke ausgetauscht, und der Mann in der Mitte beugte sich über den Tisch vor. „Mr. Dize“, sagte er leise, „Ihr Freund hier hat offensichtlich Schweres durchgemacht. Wie wäre es, wenn Sie ihn zu einem Psychiater bringen würden, den wir Ihnen empfehlen und ihn sich dort bei geeigneter Pflege erholen ließen.“
    „Aber dieser Sache muß doch ein Ende gesetzt werden!“ brüllte Horn. „Ich kann mich erholen, wenn den Androidenhändlern das Handwerk gelegt worden ist!“
    Sein Kampfgeist verließ ihn jedoch unter dem kalten Blick der Beamten. Er streckte hoffnungslos die Hände aus und wandte sich ab.
    „Mr. Dize“, sagte einer der Männer hinter dem Tisch, „als Mann, der, wie ich erfahren habe, im Laufe langer Zeit am Androidenhandel teilgehabt hat, werden Sie wohl eher verstehen, was man hier von uns verlangt. Dieser … dieser Mann namens Horn verlangt, daß wir unsere lebenswichtige wirtschaftliche Verbindung mit der Erde abbrechen, nicht wahr?“
    „Ach, ihr!“ sagte Horn heftig. „Ihr würdet wahrscheinlich euren eigenen Sohn als Androiden verkaufen. Dize, wir wollen hier weggehen.“
    Dize schwieg, als sie das Handelsministerium verließen. Auf der Straße sagte er nachdenklich: „Es klingt phantastisch, nicht wahr? Wie zum Teufel konnte etwas Derartiges unbemerkt bleiben?“
    „Ganz einfach.“ Horn sprach müde, denn er hatte während der langen, einsamen Tage, die er mit der Fracht von Androiden zusammengepfercht gewesen war, die ganze Organisation der Androidenhändler überdacht.
    „Ein Teil der Lieferungen von Androiden kommt von ziemlich nahegelegenen Welten – Creew’n Dith, Arthworld, Lygos, Vernier. Heute ist das nicht mehr so oft der Fall, obwohl wahrscheinlich bis zur Entdeckung durch Lars Talibrand auch von dort eine große Anzahl kamen.“
    Seine Augen bemerkten kaum die stumpfen, grauen, vom Regen glatt gespülten Straßen, während er sich in Gedanken die Ereignisse vorstellte, die er beschrieb.
    „Die Menschheit ist jetzt weit in das All vorgedrungen, wie Siewissen. Zuerst muß die Erde natürlich großes Interesse am Schicksal der Kolonien gehabt haben. Dann waren diese nicht mehr neu, und die Flut
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