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TS 29: Die Zeitbombe

TS 29: Die Zeitbombe

Titel: TS 29: Die Zeitbombe
Autoren: Wilson Tucker
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das können Sie mir glauben.“
    Danforth erhob sich und gab den Geigerzähler dem Kameramann zurück; Sie schritten schweigend gegen die Straße zu, ohne den fallenden Regen zu beachten.
    Jetzt war ein weiterer scheinbar zusammenhangloser und verwirrender Umstand zu den früheren drei beizufügen: die Explosionen erfolgten nur einmal in der Woche, nur nachts, und nur wenn es regnete. Der neue, vierte Faktor war die Tatsache, daß die Trümmerstücke eine schwache radioaktive Strahlung aussandten. Eine schwache Strahlung, nicht einmal stark genug, um eine Gefahr darzustellen, aber doch zu stark, um natürlich zu sein. Die durchschnittliche Strahlung auf der Erde war zwar beträchtlich angestiegen, seit die Nationen begonnen hatten, Atombomben versuche durchzuführen; aber diese Strahlung hier überstieg dennoch die gegenwärtige Norm. Und er war schon lange genug Polizeioffizier, um zu wissen, daß scheinbar unzusammenhängende Tatsachen höchst selten nichts miteinander zu tun hatten. Sie verhüllten möglicherweise äußerst aufregende Zusammenhänge.
    „Nehmen Sie das mit ins Hauptquartier; geben Sie es Mr. Ramsey“, sagte Danforth.
    „Gehen Sie nicht selber hin, Leutnant?“
    „Nicht jetzt, nein. Wenn ich schon morgen ausgeschaltet werden soll, so sind da noch einige Dinge, die ich heute nacht erledigen muß.“
    Er wich den Feuerwehrleuten aus, welche die Schläuche aufrollten, und kehrte zu seinem Wagen zurück. Dann nahm er das Radiophon von der Gabel. Die bekannte Stimme am anderen Ende sagte: „Hier Zentrale.“
    „Danforth. Informieren Sie Mr. Ramsey und geben Sie es an alle Posten durch. Sämtliche kürzlich erfolgten Bombenattentate sind wie folgt auf ein gemeinsames Muster zu überprüfen: Erstens, sie erfolgen nur in regnerischen Nächten; zweitens, die Trümmer senden eine schwache radioaktive Strahlung aus, die immerhin beträchtlich über dem Durchschnitt liegt; drittens, die Explosionen kommen, wie bis jetzt festgestellt, nur einmal in der Woche vor. Weisen Sie alle Posten an, ihre Ergebnisse sofort zu melden, besonders diejenigen über die Strahlung.“
    „In Ordnung, Leutnant.“
    „Teilen Sie Mr. Ramsey außerdem mit, daß nicht ich mit den Bildern zurückkomme; die Kameramannschaft bringt sie. Ich gehe ins Memorial Hospital, um mit den beiden Verwundeten zu reden. Ende.“

 
2. Kapitel
     
    Nur einige wenige Lichter kennzeichneten die dunkle Masse des Spitalgebäudes. Am entfernteren Nordende schimmerte das große Fenster eines Operationsraumes in blauweißer Helligkeit, und einige Lichter waren im obersten Stockwerk in der Frauenabteilung zu sehen. Danforth parkte seinen Wagen auf dem für Ärzte reservierten Platz und schritt den Weg zur Empfangshalle entlang.
    Ein weißgekleidetes Mädchen saß dort auf einem Stuhl und las in einer Zeitschrift für Kinderpflege.
    „Hallo“, sagte der Leutnant.
    Sie lächelte ihn an. „Dritter Stock, Südflügel.“
    „Wie bitte?“
    „Wenn wir Patienten haben, die unter polizeilicher Bewachung stehen, weiß es immer das ganze Spital. Sie finden sie auf dem dritten Stockwerk im Südflügel.“ Sie blickte auf die Pfütze, die sich um seine Füße auf dem Boden bildete.
    „Sie können Ihren Hut und Regenmantel hierlassen, wenn Sie wollen.“ Sie schaute ihm zu, wie er die nassen Kleidungsstücke auszog und aufhängte. „Der Lift befindet sich in diesem Gang, gerade um die Ecke.“
    „Danke“, sagte Danforth und nickte der Schwester zu.
    Dann nahm er den Lift ins dritte Stockwerk. Er verließ ihn und stand einer zweiten Schwester gegenüber, die hinter einem kleinen Schreibtisch saß und eifrig Spitalformulare ausfüllte. Sie blickte zu ihm auf, unterzog seine Uniform und seine nassen Schuhe einer raschen Musterung und wies mit ihrem Federhalter auf den schwachbeleuchteten Südkorridor.
    Ein Polizist der Stadtwache döste in einem Stuhl neben einer halboffenen Tür. Auf der gegenüberliegenden Seite des Korridors, einige Türen weiter, saß eine Polizeibeamtin und blickte ihm entgegen. Danforth nickte ihr zu und berührte den dösenden Mann an der Schulter. Zusammen gingen sie hinein.
    Danforth drehte das Licht an. Der junge Mann, der sich im Bett aufsetzte, war vollkommen wach. Er trug einen Verband um den Kopf und einen weiteren um die linke Wange. Er begrüßte sie alles andere als lächelnd.
    „Ein und aus“, beklagte er sich bitter. „Ein und aus, die ganze Nacht hindurch. Werdet ihr Kerle eigentlich nie müde?“
    „Ach, hören Sie
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