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TS 29: Die Zeitbombe

TS 29: Die Zeitbombe

Titel: TS 29: Die Zeitbombe
Autoren: Wilson Tucker
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Augenblick und sagte schließlich: „Gute Nacht.“
    „Gute Nacht, Leutnant.“
    Danforth fuhr mit dem Lift hinunter und holte sich seinen Hut und Regenmantel in der Empfangshalle. Während er zu seinem Wagen ging, hielt er plötzlich auf halbem Wege an und schaute in den Himmel.
    „Rauschen!“ sagte er laut. „Jetzt ist es ein Rauschen. Aber ich will verdammt sein, wenn ich das durchgebe!“
     
    *
     
    Danforth grübelte weiter über das Problem nach, als er zum See hinunterfuhr. Der Betonbelag der Straße glitzerte vor Nässe und reflektierte die Lichter entgegenkommender Wagen. Danforth blinzelte und behielt seine Geschwindigkeit bei.
    Die Anwesenheit der Polizeiwache im Spital verriet deutlich, daß die Stadtbehörden das junge Paar noch immer verdächtigten, aber Danforth war anderer Meinung. Er wußte in dieser Sekunde viel mehr über den Anschlag als die Stadtpolizei, und es gab nichts, weshalb man Boggs und das Mädchen für das Verbrechen hätte verantwortlich machen können.
    Das Mädchen hatte ein Geräusch in der Regennacht vernommen ein Rauschen, das an die Bewegung eines Schiffes im Wasser erinnerte Er bedauerte, daß sie bei dem Unglück verletzt worden war, aber er war froh, daß sie dabei gewesen war, denn jetzt vermochte er dei anwachsenden Liste einen weiteren Umstand beizufügen. Ausbildung und Erfahrung erforderten, daß alles fein säuberlich zusammengefügt wurde, und sein Fingerspitzengefühl verriet ihm, daß die Dinge die er bis jetzt kannte, miteinander verknüpft waren.
    Während er im Regen dahinfuhr, versuchte er die Ereignisse zu ordnen, sie in eine richtige zeitliche Aufeinanderfolge zu bringen.
    Ganz am Anfang stand ein Oppositionist namens Ben.
    Vor etwa zehn Jahren hatte er seine eigene Partei gegründet: die Söhne Amerikas. Seine Anhänger erhielten eine rasch steigernde Stimmenzahl, indem sie aktive Parteipropaganda betrieben und falsche Wahlurnen aufstellten an einigen Orten sogar unter Gewaltanwendung. Ben zog als Senator triumphierend in Washington ein. Und war immer noch dort.
    Jetzt im kommenden November war der nächste große Schritt in der bewegten Karriere dieses Mannes. Am ersten Dienstag im nächsten November würden die Wähler von fünfzig vereinigten Staaten an die Urnen gehen und unter sechs politischen Parteien eine Wahl treffen: Republikanern, Demokraten, Söhnen Amerikas, Prohibitionisten, Vegetariern und Sozialisten, Ein Niemand namens Smith, der von Hawaii abgeordnet war, bewarb sich um die Präsidentschaft Amerikas, während sich Ben bescheiden mit dem Amt des Vizepräsidenten begnügte. Doch dadurch ließ sich keiner beirren; alle wußten, daß Ben dann nicht nur den Senat anführen würde, sondern Smith und das Weiße Haus dazu. Nichts schien ihn aufhalten zu können.
    An zweiter Stelle, und vielleicht gleichzeitig mit dem Erscheinen Bens auf der Bühne der Öffentlichkeit, kamen die Telepathen. Die Armee hatte einen von ihnen während des Zweiten Weltkrieges entdeckt und danach krampfhaft immer nach weiteren Ausschau gehalten; eine geheime Sicherheitsorganisation entdeckte auch kurz darauf wieder zwei bei Oak Ridge. Jetzt befanden sich etliche Telepathen in öffentlichen Diensten, meistens bei dar Polizei, dem Militär oder in diplomatischen Ämtern; es wunde jedoch vermutet, daß andere im Privatleben verborgen lebten und es auch zu bleiben beabsichtigten.
    Als Drittes im Ablauf der Dinge kam die Erfindung der Chrono-Kamera vor einigen Jahren, aber es erwies sich, daß sie der eigentliche Urheber von manchen der heutigen Schwierigkeiten war – Danforths persönliche Bürde eingerechnet. Die Kamera war als bedeutender Schritt vorwärts im Fortschritt der Wissenschaft begrüßt worden, und ihre Erfinder waren die Helden des Tages.
    Irgendein Theoretiker brachte aber dann den schönen Plan in Verwirrung, als er die Idee der Zeitmaschine in den Vordergrund schob und erklärte, daß man sie aus dem Gebiet der Science Fiction in die Wirklichkeit herübernehmen und praktisch auswerten könne, wie schon manche andere Erfindung zuvor.
    Der Theoretiker hielt an seinem Gedanken fest, und auf einmal nahmen ihn die Zeitungen und Fernsehkomiker auf. Und so war der Wettstreit um den Bau der ersten Zeitmaschine in vollem Gange, mit all den Komplikationen, die dieser Wettstreit den Polizei-, Militär- und politischen Organisationen auf der Welt bereitete. Sie und ihre Telepathen schauten zu, während die breite Masse wartete.
    Dann, vor sechs Wochen, war eine Reihe
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