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Trixie Belden udn das Geheimnis im Wald

Trixie Belden udn das Geheimnis im Wald

Titel: Trixie Belden udn das Geheimnis im Wald
Autoren: Julie Campbell
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aber“, sagte er mit vergnügtem Schmunzeln. „Direkt in der Mitte. Hat ungefähr die Form eines Tortenstücks. Es gehört schon seit über hundert Jahren meiner Familie. Es ist gutes Land, das weiß Herr Willer ebenfalls. Hat mir einen ganz schönen Preis dafür geboten, aber ich hab nur darüber gelacht. Was sind schon fünfzigtausend Mark gegen ein Haus und einen Garten und übergenug Wild und Fische? Ich ziehe mein eigenes Gemüse, wißt ihr. Und schieße mir, was ich an Fleisch brauche. Hab gerade einen wunderbaren Kaninchenbraten im Ofen. Wenn ihr reinkommen wollt, könnt ihr gleich mitessen.“
    In staunendem Schweigen banden Trixie und Brigitte die Zügel ihrer Pferde an einen Baum und folgten Herrn Maipfennig in seine Hütte. Trixie mochte den alten Mann gern, aber sie hatte irgendwie das Gefühl, als hätte er sie um ein Abenteuer betrogen. Schließlich sagte sie: „Aber Sie müssen doch zugeben, daß Sie den Besitz von Herrn Willer jedesmal widerrechtlich betreten, wenn Sie Ihr Grundstück verlassen.“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, da gibt es ein Gesetz, wonach ich durch sein Land gehen darf. Schließlich ist das auch nicht anders möglich, sonst müßte ich ja Flügel haben, nicht wahr?“ Er lachte gutmütig. „Herr Willer hat mir übrigens das gleiche gesagt wie du. Nachdem ich sein erstes Angebot ausgeschlagen habe, drohte er mir damit, daß er die Wege absperren würde, damit ich nicht mehr aus meinem Grundstück heraus könnte. Aber ich habe nur gelacht und ihm geraten, mit seinem Anwalt darüber zu sprechen. Am nächsten Tag kam er ziemlich kleinlaut wieder und hat mir ein zweites Angebot für das Land gemacht.“ Der alte Mann kicherte ununterbrochen vor sich hin und verteilte den Kaninchenbraten auf drei bunte Teller.
    Brigitte kicherte ebenfalls. „Ich wollte, ich wäre dabeigewesen. Mein Vater und kleinlaut! Er ist so daran gewöhnt, daß man mit Geld alles kaufen kann.“ Sie probierte ein Stück Fleisch und seufzte genießerisch: „Mmm! Das schmeckt herrlich. Ich wollte, Sie könnten sich entschließen, bei uns Koch zu werden.“
    Trixie, die ihre Enttäuschung inzwischen etwas überwunden hatte, aß ebenfalls mit großem Appetit. „Schmeckt wunderbar“, sagte sie. „Aber, Herr Maipfennig, eines begreife ich nicht: Sie haben doch Kaninchenfallen aufgestellt. Das ist gesetzlich verboten, sogar auf Ihrem eigenen Besitz!“
    „Nein, Gnädigste“, erwiderte er freundlich, aber bestimmt. „Kaninchen sind kleine Räuber, und sie nehmen schrecklich rasch überhand. Sie würden mir meinen ganzen Gemüsegarten kahlfressen, wenn ich sie nicht rechtzeitig vorher erwischen würde. Ich habe die Genehmigung, sie mit Fallen zu fangen. Außerdem fange ich noch Ottern aus dem Fluß und Füchse, aber nicht mehr, als ich unbedingt brauche. Ihr wißt ja, die Felle bringen Geld ein, und damit kann ich mir das Notwendigste kaufen: Zucker, Salz, Kaffee, Tee, Dosenmilch — alles, was ich nicht selber anbauen kann.“
    Trixie unterbrach ihn plötzlich: „Wissen Sie eigentlich, daß in diesem Wald irgendein Verrückter haust?“
    Brigitte riß die Augen weit auf. „Himmel, das hätte ich fast vergessen! Er ist verrückt, Herr Maipfennig — ein Mensch, der auf einem Einrad in den Wäldern herumfährt. Trixie hat die Spuren gesehen.“
    Der alte Mann schüttelte sich vor Lachen. „Ich bin euer Verrückter, Mädchen“, sagte er, nachdem er sich wieder etwas beruhigt hatte. „Diese Spuren stammen von meinem selbstgebastelten Wagen, mit dem ich das getötete Wild befördere. Ich bin nämlich früher immer ganz erledigt gewesen, wenn ich so einen Hirsch länger als eine Viertelstunde schleppen mußte.“ Er führte sie hinter das Haus, wo ein seltsames Gefährt lehnte. Es sah aus wie ein Supermarkt-Korb, der auf einem Fahrradreifen festgebunden ist.
    „Das ist eine großartige Idee!“ sagte Brigitte bewundernd. „Genauso ein Ding könnte mein Vater brauchen.“
    Herr Maipfennig schnüffelte. „Na ja, das ist überhaupt so eine Sache. Wenn er mit seinem Jagdgebiet nicht zurechtkommt, sollte er es lieber bleibenlassen. Er ist wirklich ein netter Bursche, aber er hat keinen Schimmer, wie man eine Jagd verwaltet.“ Herr Maipfennig runzelte die Stirn. „Dieser Lund! Du willst doch wohl nicht behaupten, daß dein Vater diesem Menschen gutes Geld nachgeworfen hat, Brigitte? Dein Bruder Uli hat mehr Verstand im kleinen Finger als dieser Kerl im ganzen Kopf!“
    Brigitte holte tief Luft. „Kennen Sie
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