Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition)
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Auseinandersetzungen darüber, wer bereit war, für ihre Überzeugung auch wirklich etwas zu tun.
    Jeff gab keine Antwort, sondern ging auf den MCG zu. Er stemmte beide Hände in die Hüften; seine Haltung verriet Elizabeth, dass er sich ärgerte. Die Plane flatterte im Wind und ließ die Haltetaue ächzen.
    Der Explosionskörper sah aus der Nähe wie ein Torpedo aus. Elizabeth ging um ihn herum und musste dabei über die dicken Kabel steigen, die aus einem Schacht zu dem Gerät führten. Jeff kauerte sich neben der Öffnung nieder und richtete das Licht seiner Taschenlampe hinein.
    »Die Drähte führen unter der Platte durch. Wahrscheinlich zum Bunker.« Aus einem der dicken Schläuche leckte weißer Dampf. Er fuhr mit der Hand über den Schlauch, riss sie dann aber gleich wieder weg. »Das ist ja eiskalt, wie ein Eisberg!«
    »Wahrscheinlich flüssiger Stickstoff.«
    »Ist das gefährlich?«
    Sie machte eine geringschätzige Bemerkung über Leute mit rein humanistischem Studiengang, aber Jeff hörte sie nicht.
    Elizabeth berührte den MCG selbst und hätte sich nicht gewundert, wenn der Zylinder sich aufgerichtet, die Zähne freigelegt und sie verschlungen hätte. Aber nichts dergleichen geschah. Sie sah zu Jeff hinunter. »Komm schon. Die sind anscheinend mit dem Ding hier schon fertig. Pass auf, dass du nicht an die Drähte kommst, und zerschlag einfach soviel, wie du kannst.«
    »Wir hätten Sprengstoff mitbringen sollen.« Er warf einen Blick auf das torpedoförmige Gebilde. »Das hätte einiges erleichtert.«
    »So ist es … persönlicher. Du musst das so sehen, als würdest du ein stehengebliebenes Auto zerdeppern.«
    Elizabeth nahm Hammer und Meißel und ein paar Haken aus ihrem Rucksack. Jeff hatte eine Axt mit Gummigriff und einen Schmiedehammer mitgebracht. Sie ging an dem Schlauch entlang, aus dem Dampf austrat, bis zu einer Stelle, wo ein paar Drähte ausgingen und um den MCG herumführten. Sie wollte das Ding zerstören, aber zugleich trieb sie ihre Neugierde dazu, sich zuerst ein Bild davon zu machen. Sie kannte sich in Physik und den Ingenieurwissenschaften genügend aus, um wenigstens die einzelnen Bestandteile der Anlage identifizieren zu können.
    Ihr Betriebswirtschaftsdiplom hatte sie nach ihrem Ausscheiden bei United Atomics gemacht und nachdem Ted Walblaken an Krebs gestorben war. Vorher hatte sie in Berkeley das Vordiplom in Physik abgelegt. Sie war daher mit den Grundprinzipien des MCG vertraut. Man konnte mit Hilfe von Explosivstoffen Magnetfelder komprimieren und sie dazu benutzen, exotische strategische Waffen mit Energie zu versorgen. Dieses Gerät hier war bloß ein einfacher Testlauf vor den eigentlichen Versuchen, die auf dem Testgelände in Nevada durchgeführt werden sollten. Aber in den gewaltigen Komplex in Nevada hätten sie und Jeff sich niemals Zutritt verschaffen können. Hier hingegen schienen ihr die Sicherheitsvorkehrungen geradezu lächerlich lasch.
    Aber wozu der flüssige Stickstoff? Für den MCG wurde er nicht gebraucht. Es sei denn, der Stickstoff wurde für etwas anderes …
    Sie folgte dem Kabel bis zum vorderen Teil des Geräts. Dort spaltete es sich auf, und die einzelnen Adern führten zu einer Anordnung von Zylinderspulen.
    Jeff trat neben sie. Er wirkte jetzt nicht mehr nervös, hob seinen Hammer. »Tun wir's.« Die Zeltschnüre summten im Wind. Hoch über ihnen grollte der Donner. »Bei dem Sturm wird das wie ein Stück aus einer Wagneroper sein.«
    »Ich würde lieber Rush hören«, sagte Elizabeth. »Ihr Song über das Manhattan-Projekt würde im Augenblick recht gut passen.« Sie deutete auf die Spulenanordnung. »Ich wette, mit diesem Schlauch wird flüssiger Stickstoff zu den Spulen befördert – ein superleitfähiger Magnet. Was auch immer die hier untersuchen – die brauchen das, um es anzutreiben.«
    »Ich fange am anderen Ende an.« Ihn schien nicht zu interessieren, wie die Anlage funktionierte oder wozu sie bestimmt war. Das überraschte sie nicht.
    Elizabeth griff nach ihren Werkzeugen, als aus den Wolken über ihr Donner explodierte. Sie griff nach Meißel und Hammer und nahm sich vor, die Stickstoffleitung nicht zu beschädigen – das sollte das Finale sein – und sich zunächst den Magneten vorzunehmen. Wenn sie den empfindlichen Teil mit dem Magneten beschädigte, würde das den Versuch beeinträchtigen. Und wenn Jeff es schaffte, den MCG selbst zu zerschlagen, würde das Energieministerium wieder Zeit und Geld investieren müssen, um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher