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Trinity (German Edition)

Trinity (German Edition)

Titel: Trinity (German Edition)
Autoren: Doug Beason , Kevin J. Anderson
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würden. Sie wusste, was jetzt gleich kommen würde.
    Dave rieb sich die Hände. »Also schön, Leute. Wir müssen etwas unternehmen! Wir sollten gleich Verbindung mit den lokalen Radiosendern aufnehmen und mit Albuquerque auch und zusehen, dass die etwas darüber bringen. Tim, wie wär's, wenn du ein paar Leserbriefe schreiben würdest? Marcia, könntest du ein paar Flugblätter vorbereiten und sie drucken lassen? Wir müssen auf die Straße gehen. Ich werde gleich sehen, ob ich am Telefon ein paar Helfer auftreiben kann. Wir sollten das im Keim ersticken – höchste Zeit, dass man spürt, dass es uns gibt!«
    Hurra, hurra, dachte Elizabeth und ging hinaus, ehe Dave ihr auch ein paar langweilige und sinnlose Aufgaben zuteilte. Leserbriefe? Flugblätter? Ja, das würde die Leute zum Zittern bringen und die Welt verändern; diese Typen bildeten sich wirklich ein, dass dies noch die sechziger Jahre waren. Die United Conscience Group hatte außer Reden noch nie etwas zuwege gebracht – und wie hieß es doch so passend – Taten bringen mehr als Worte.
    * * *
     
    An diesem Nachmittag waren sie und Jeff über den drei Meter hohen Zaun geklettert, der die Teststätte sicherte. Das Terrain, das den Canyon umgab, war viel zu unwegsam, als dass die meisten Leute auf die Idee gekommen wären, hier zu Fuß durchzukommen, obwohl die Sperrzone nur ein paar Meilen von der Wildnis des Bandelier National Monuments entfernt war. Niemand hatte Elizabeth und ihrem Begleiter irgendwelche Fragen gestellt, als sie das Besucherzentrum verlassen und sich auf den Weg gemacht hatten.
    Von ihrer Raststätte auf halber Höhe der Canyonwand sah sich Elizabeth in der Umgebung um. Da es anfing, dunkel zu werden, war es unmöglich in den Tiefen des Canyons etwas zu erkennen. »Pass auf, ob irgendwelche Scheinwerfer die Straße heraufkommen. Außer Streifen haben die ja keinerlei Wachen.«
    »Geht in Ordnung.«
    Elizabeth schulterte ihren Rucksack. Die verschiedenen Werkzeuge und Geräte darin klapperten aneinander. Jeff drehte sie herum und ordnete die Meißel, den Hammer und die paar Haken so an, dass sie keinen Lärm mehr machten. Dann aßen die beiden schweigend einen Schokoladenriegel, und anschließend übernahm Jeff die Führung über den anstrengenden Pfad, den er ausgemacht hatte.
    Sie hörte nur seine Atemzüge, als die immer dichter werdende Dunkelheit sie einhüllte. Die Schatten streckten sich jetzt immer länger und machten es ihnen nicht leicht, Stellen zu finden, wo sie sich festhalten konnten. Das Felsgestein fühlte sich an ihrer Haut warm an, würde aber in der Nacht schnell abkühlen. In kleinen Nischen entlang der Klippen fingen die Abendvögel zu schnattern an.
    Die Zeit begann sich für sie zu verkürzen. Sie folgte Jeff, achtete darauf, keine Ungeschicklichkeiten zu begehen, und konzentrierte sich ganz auf die unheilverheißende MCG-Anlage unter der Zeltplane. In ihrer Vorstellung war es ein Drache, der nur darauf wartete, erschlagen zu werden.
    Sie schafften den Abstieg, ohne dass es zu irgendwelchen Zwischenfällen kam. Sie blickte schnell zum Klippenrand hinauf – aber es war bereits so dunkel, dass sie die steile Wand, die sie gerade hinter sich gebracht hatten, gar nicht mehr richtig erkennen konnte.
    Die ersten Vorboten des herannahenden Sturms dröhnten durch den Canyon. Der Vollmond über dem Canyonrand schickte seine Strahlen zu ihnen herunter und hüllte die Felsen in ein gespenstisches Leuchten. Als der Mond dann hinter den Wolken verschwand, mussten sie sich die letzten hundert Meter auf ihren Tastsinn verlassen.
    Dann stand Jeff neben ihr auf der Betonplatte und bemühte sich, wieder zu Atem zu kommen. Die Plane war so hoch gespannt, dass sie aufgerichtet unter dem flatternden Stoff stehen konnten. Er blickte nach links und rechts. »Scheint, als würden wir auf der Bühne stehen. Beeilen wir uns.«
    Elizabeth ließ den Rucksack von der Schulter gleiten. Sie knipste ihre Taschenlampe an und zog den Reißverschluss an der hinteren Tasche des Rucksacks auf und entnahm ihr ein paar Baumwollhandschuhe.
    »Wozu das denn?«, flüsterte Jeff. Sie wusste nicht, weshalb er so darum bemüht war, leise zu bleiben – in ein paar Minuten würden sie schließlich ziemlichen Lärm machen.
    »Die haben meine Fingerabdrücke bei den Akten, seit man mich damals in Livermore verhaftet hat, hast du das vergessen?« Sie merkte, dass sie ärgerlich wurde. Diese Verhaftung hatte zwischen ihnen zu Reibungen geführt,
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