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0058 - Horror-Disco

0058 - Horror-Disco

Titel: 0058 - Horror-Disco
Autoren: Jason Dark
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»Nicht, Mike, ich bitte dich, doch nicht hier. Das ist nun wirklich nicht der richtige Ort für…«
    Mike lachte. »Ja, sprich’s schon aus!«
    Cindy schüttelte den Kopf.
    Mike blieb stehen. »Hast du Angst, Darling?«
    »Ja, Mike, ich habe Angst.«
    »Und wovor? Vor den Toten? Die tun dir nichts.« Zur Bestätigung seiner Worte stampfte er auf ein Grab. »Sie werden uns nicht stören.«
    »Trotzdem.« Fröstelnd hob Cindy die Schultern. Sie fror in ihrem dünnen Leinenkleid. Aber es war nicht nur die Kühle der Nacht, die dieses Gefühl hervorrief, sondern auch die ganze Umgebung, in der sie sich befanden. Mike und sie standen auf einem Friedhof! Es war ein uralter Gottesacker, der schon längst nicht mehr benutzt wurde. Schief standen die Grabsteine zwischen den Bäumen. Das Gras wuchs kniehoch, und über dem gesamten Totenacker lag eine Stille, die schon gespenstisch wirkte. Ganz im Gegensatz zur Disco-Hölle, die Mike und Cindy besucht hatten. Sie lag nicht weit vom Friedhof entfernt. Dort wurde Abend für Abend das Leben in vollen Zügen genossen. Und nur einige hundert Yards weiter die absolute Stille des Todes.
    Welch ein Gegensatz…
    Mike drehte sich im Kreis und klatschte dabei in die Hände. »Kommt schon, wenn ihr was wollt. Worauf wartet ihr noch?«
    »Mike!« Die vorwurfsvolle Stimme des achtzehnjährigen Mädchens ließ den Zweiundzwanzigjährigen verstummen. Er grinste schief.
    »Sorry, aber ich wollte dir nur zeigen, daß du keine Angst zu haben brauchst.«
    Cindy lächelte verloren. »Ach, Mike«, sagte sie und warf sich in seine Arme. »Du bist einfach unverbesserlich.«
    Mike preßte den schlanken Mädchenkörper an sich. Er spürte unter dem Leinenstoff die nackte Haut. Sein Herz raste, und der Kloß im Hals nahm die doppelte Größe an.
    Cindy konnte einen Mann schon verrückt machen. Nicht nur Mike, auch andere waren hinter ihr her, aber er hatte es geschafft und sie zu seinem Girl gemacht. Seine Finger wühlten in ihrem rotblonden Haar. Es war lang und lockig. Die letzten Haarspitzen streichelten über die jetzt nackte Haut, da Mike ihr bereits die Träger des Kleides abgestreift hatte.
    Mikes Mund näherte sich ihrem Gesicht, suchten die vollen, naturroten Lippen, die so sanft und herrlich geschwungen waren.
    Cindy hatte nichts dagegen…
    Minutenlang standen die beiden jungen Menschen eng umschlungen zwischen den uralten Grabsteinen und waren nur mit sich selbst beschäftigt.
    Hin und wieder machten sie Pause, um Luft zu holen. »O Mike«, flüsterte Cindy. »Mike – Mike…« Die Welt versank um sie herum.
    Leer und verlassen lag der Friedhof. Der Nachtwind sang und wehte zwischen den Grabsteinen. Irgendwo raschelte es. Ein Tier, das in seinen Bau huschte. Das hohe Gras wurde vom Wind gekämmt. Ein paar Blätter flogen durch die Luft und wurden von einem dicken Eichenstamm aufgehalten. Aber war der Friedhof wirklich so leer und verlassen? Die Ruhe täuschte, denn das Grauen lauerte bereits. Doch niemand der beiden wußte, daß dieser Gottesacker verflucht war.
    »Komm«, keuchte Mike, »laß es uns machen…«
    »Mike – ich…«
    »Bitte, Cindy.«
    Langsam schmolz der Widerstand des Mädchens. Sie fühlte, wie sie schwach wurde. Dieser blonde Junge mit dem unbekümmerten Lächeln hatte ihr Herz buchstäblich in Brand gesteckt.
    Aber noch wehrte sie sich. Allerdings mehr zum Schein…
    ***
    »Mike, du bist verrückt – du bist wahnsinnig, du…«
    »Ja, Cindy, ich bin verrückt und wahnsinnig. Nach dir. Nur nach dir. Ich will…« Seine weiteren Worte gingen in einem unverständlichen Gestammel unter, aber Cindy wußte auch so, was gemeint war. Ihre Knie gaben nach.
    Langsam sank sie zu Boden. Es störte sie nicht, daß das neue Kleid schmutzig wurde, im Moment gab es nur noch Mike. Und das Grauen kam.
    Es war dunkler als die Nacht, die durch einen fahlen Mond erhellt wurde.
    Schatten huschten hinter den Grabsteinen hervor. Blitzschnell tauchten sie auf und waren im nächsten Moment wieder verschwunden. Aber sie hatten das Paar entdeckt. Umgekehrt war es nicht der Fall.
    Die beiden jungen Menschen lagen im Gras und hielten sich umarmt. Durch die wenigen belaubten Zweige einer fast abgestorbenen Buche sickerte fahles Mondlicht und goß einen silbernen Schleier auf die jungen Menschen. Ein fast romantisches Bild…
    Die Schatten begannen zu wispern. Sie flüsterten und huschten immer näher an die Liebenden heran. Aber nicht nur sie kamen. Auch die Weiße Frau…
    Sie hatte sich bisher
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