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Traumlawine

Traumlawine

Titel: Traumlawine
Autoren: Hubert Haensel
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Hilfesuchend schaute Gerrek in die Runde. Aber er sah nur spöttisch grinsende Gesichter. »Bei mir…«, begann er.
    »…ist das anders. Ich weiß, was du sagen willst. Diese Ausrede habe ich von den sogenannten Erwachsenen schon zu oft gehört.«
    Gerrek seufzte.
    »Es ehrt dich trotzdem, daß du mir die Flöte zurückgibst.«
    »Damit hat alles doch ein gutes Ende gefunden«, sagte Fronja. »Mythor ist nicht mehr durch den Liebeszauber an mich gebunden. Ich kann mir zwar nicht erklären, wie das geschehen ist, aber er ist nun frei, das spüre ich deutlich. Und er kann sich aus eigenen Stücken entscheiden – für mich oder für Glair.« Mit einem Augenaufschlag streifte sie die rotbemalte Wetterhexe.
    »Du würdest ihn mir überlassen?« staunte Glair.
    »Wenn es Mythors Wunsch ist. Wollte ich ihn mit Gewalt an mich binden, hätte ich nie versucht, den Zauber von ihm zu nehmen. – Was ist, was hast du?«
    Glair war bleich geworden, preßte ihre Lippen fest zusammen. Sie starrte auf den Boden und hob erst nach einer Weile wieder den Blick.
    »Dein Großmut beschämt mich, Fronja«, kam es stockend von ihr. »Ich stehe tief in deiner Schuld, denn ich habe versucht, Mythor für mich zu gewinnen. Ich muß aber auch eingestehen, daß ich mich von Shaya habe in Versuchung führen lassen.«
    »Shaya?« Die Erwähnung dieses Namens stimmte Mythor nachdenklich. Zum zweiten Mal hatte diese Geheimnisvolle von sich hören lassen. Und diesmal hatte sie für ihn Schicksal spielen wollen. War es wirklich ihr Wunsch gewesen, ihn in Glairs Abhängigkeit zu bringen? Oder verfolgte Shaya gänzlich andere Absichten, die niemand zu durchschauen vermochte?
    Diese und ähnliche Fragen beschäftigten ihn selbst dann noch, als er Fronja in die Arme nahm. Die Tochter des Kometen ließ es geschehen. Diesmal, das wußte sie, gehorchte Mythor seinen wahren Gefühlen. Eigentlich hatte sich nichts verändert – außer, daß sie endlich sicher sein konnte. Glair, die überaus bedrückt wirkte, tat ihr fast ein wenig leid.
    Trotzdem waren die bestehenden Probleme nicht vergessen.
    Ambe, die Erste Frau Vangas, träumte von bevorstehenden Schlachten. Wo würden sie stattfinden, und wer würde gegen wen kämpfen? War das, was man auf Sargoz erlebt hatte, nur ein Vorgeschmack des Kommenden gewesen?
    Und war die Auseinandersetzung Gorgan gegen Vanga, von der Zaubermutter Zaem angestrebt, noch zu verhindern?
    Möglicherweise spürte auch Caeryll einen Hauch des Künftigen, denn urplötzlich erscholl seine Stimme aus den Wänden:
    »Sind wir ALLUMEDDON näher?«
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