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Traumgirl auf Hawaii

Traumgirl auf Hawaii

Titel: Traumgirl auf Hawaii
Autoren: Kathleen Korbel
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schraubte die Flasche mit leicht zitternden Fingern zu. “Sonst wird Ihnen wieder übel.”
    “Verdanken Sie diese Erkenntnis auch der Forschung?” Er klang müde und erschöpft.
    “Nein. Ich habe mir mehrmals 'Ein Mann auf der Flucht' angesehen, den Film, in dem Sie in der Wüste verschollen sind.”
    Er hatte ein Auge geöffnet. “Aha.”
    “Da fällt mir ein, dass Sie in der Wüste auch einen Smoking getragen haben.”
    “Wahrscheinlich ist es meine Standard-Uniform für Katastrophen.”
    Lilly wollte gerade etwas erwidern, als ein Schiffshorn sie unterbrach. Sie drehte sich abrupt um und entdeckte eine Hochseeyacht, die aus westlicher Richtung auf ihr Boot zuhielt.
    “Wieso habe ich die nicht gesehen?”, überlegte sie laut und hob die Hand schützend über die Augen.
    Cameron versuchte an ihr vorbeizuspähen. “Ein Boot?”
    “Eher eine luxuriöse Yacht.”
    Lilly nahm eine Signallampe, schaltete sie an und winkte damit. Die Yacht tutete wieder und erhöhte ihre Geschwindigkeit, bis sie die Sunfish fast erreicht hatte. Lilly musste den Kopf in den Nacken legen, um zur Kajüte der Yacht aufzusehen.
    “Brauchen Sie Hilfe?”, rief eine raue Stimme durch ein Megafon.
    “Ich habe einen verletzten Mann hier!”, schrie Lilly durch ihre zu einem Trichter geformten Hände zurück. “Können Sie mir helfen, ihn zu einem Arzt zu bringen?”
    “Moment, warten Sie”, mischte sich Cameron ein und setzte sich auf.
    Sofort drückte Lilly ihn wieder herunter. “Schon gut. Die sind schneller als ich.”
    “Gern!”, kam die Antwort von dem anderen Boot. “Wir kommen längsseits.”
    Cameron ließ den Hut fallen und schaute blinzelnd zu der schnittigen weißen Yacht mit ihrem Antennenwald und der glänzenden Messingreling. “Da ist irgendetwas, das ich nicht …”
    “Bitte, Mr. Ross”, flehte Lilly und legte ihm die Hände auf die Schultern. “Sie bringen sich selbst in Gefahr.”
    “Nein”, widersprach er und schob sie mit plötzlicher Kraft von sich. “Die auf der Yacht tun es.”
    “Wie?”
    “Keine Bewegung!”, befahl die Stimme von der Yacht.
    Lilly wirbelte herum und starrte in den Doppellauf eines Gewehres. Neben dem Mann standen zwei weitere Gestalten mit Maschinenpistolen. Sie grinsten, als hätten sie gerade Gold gefunden.
    “Schön, Sie wiederzusehen, Mr. Ross”, begrüßte der Kerl mit dem Gewehr sie. “Ich wusste, dass Sie eine gekonnte Entführung nicht absichtlich verderben würden.”
    Lilly drehte sich zu Cameron um, der leichenblass geworden war.
    Er lächelte ihr halbherzig zu. “Ich glaube, jetzt erinnere ich mich wieder ein wenig.”

2. KAPITEL
    Lilly war verschwommen. Genauer gesagt war alles verschwommen. Er hatte keine Ahnung, wieso, aber das machte ihm nicht so viel Angst, wie es das tun sollte. Andererseits konnte dies daran liegen, dass ihm die Waffen viel mehr Angst einjagten als seine verminderte Sehkraft.
    “Ich wünschte, Sie wären nicht verschwunden und hätten noch jemanden in die Sache hineingezogen”, sagte der Mann, der ihn gefangen nahm, mit seltsamer Aufrichtigkeit. “Ich hasse unnötige Verluste.”
    Angesichts der Tatsache, dass sie gerade mit angesehen hatte, wie ihr kleines Segelboot versenkt worden war, zuckte Lilly sicher bei dieser Bemerkung zusammen.
    “Was für eine charmante Umschreibung”, bemerkte sie herausfordernd. “Sie waren beim Militär, nicht wahr?”
    Der Angesprochene grinste. “Ja, Ma’am, klar war ich das.”
    “Bis zu dem kleinen Missverständnis mit den Handgranaten und der Frau des Kommandeurs”, mischte sich einer der anderen ein.
    Der erste Mann drehte sich wütend um. “Das war nicht meine Schuld.”
    Sie standen alle an Deck der Yacht: drei Männer, Lilly und er, der sich nicht recht an den Namen Cameron Ross gewöhnen konnte, und es war wie in einer Filmszene. Lilly stützte ihn, da sein linkes Bein ständig nachzugeben drohte, sobald er das Gewicht darauf verlagerte. Die drei, die er aus irgendeinem Grund für sich nach den Donald-Duck-Neffen Tick, Trick und Track nannte, diskutierten die Feinheiten einer guten Entführung. Und dazu gehörten eben nicht, wie Tick hartnäckig betonte, “unnötige Verluste”.
    Tick war klein, stämmig, mit dem schlingernden Gang eines Seemannes und, seinem glänzenden Schädel nach zu urteilen, fast kahl. Er klang mehr wie ein großer Bruder als wie ein Gangster. Offenbar versuchte er verzweifelt, seine Komplizen zu disziplinieren.
    Ticks Gefährten unterschieden sich für
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