Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traumgirl auf Hawaii

Traumgirl auf Hawaii

Titel: Traumgirl auf Hawaii
Autoren: Kathleen Korbel
Vom Netzwerk:
waren himmlisch.
    “Ich glaube, ich bin verliebt”, brachte er mühsam hervor.
    Sie lachte. “Sie sind aber nicht sehr wählerisch.”
    Er erwiderte ihr Lächeln mit geschlossenen Augen. “Finden Sie?”
    Für einen Moment schwieg sie, offenbar schaute sie sich um. Er lag auf einem riesigen Doppelbett in einer Kabine, die mit ihrer dunklen Nussbaumtäfelung, dem dicken grünen Teppichboden, der dezenten Beleuchtung und der Stereoanlage und dem Fernsehgerät einem Zimmer in einem Landhaus ähnelte. Statt Bullaugen gab es Fenster, und sie sah Vasen mit Blumen, die vor ein paar Tagen noch frisch gewesen sein mussten. Jetzt ließen sie allerdings die welken Köpfe hängen. Das nahm er zumindest an. Da er so schlecht sehen konnte, war es auch möglich, dass es sich um eine Art Wandskulptur handelte.
    “Tja”, meinte Lilly seufzend, “wenn man schon gekidnappt wird, dann wenigstens stilvoll.”
    “Ganz meine Meinung.”
    “Sie klingen nicht allzu besorgt.”
    “Ich bin sicher, dass ich eine Heidenangst haben werde, sobald ich mich wieder an alles erinnere. Jetzt allerdings konzentriere ich mich mehr darauf, mir weitere Peinlichkeiten zu ersparen.”
    Wieder spürte er ihre zarten Finger an seiner Wange. Er fragte sich, ob sie sich dieser Berührungen überhaupt bewusst war. Offenbar war ihr der Tastsinn für die Kommunikation ebenso wichtig wie Worte und Mimik. Er war nicht sicher, aber er glaubte nicht, dass er viele Menschen kannte, die genügend Selbstsicherheit besaßen, um sich so zu verhalten – vor allen Dingen gegenüber jemandem, der angeblich ein weltberühmter Filmstar war.
    “Sie werden sich bald wieder besser fühlen”, murmelte sie.
    Er atmete den Duft ihrer Haut ein. “Ja, wenn Sie in Sicherheit sind. Ich habe das Gefühl, eigentlich wissen zu müssen, wie man sich in einer solchen Situation verhält.”
    “Zu schade, dass Ihr Gedächtnis nicht funktioniert.” Sie setzte sich auf das Bett, und er fühlte ihre Wärme an seiner Seite. “Das erinnert mich an einen anderen Film, von dem wir lernen könnten: 'Held wider Willen'.”
    “War das einer von meinen Filmen?”
    “Ja. Sie werden darin von Terroristen gekidnappt, die die von Ihnen entworfenen Computer brauchen, um die Welt zu beherrschen … oder so ähnlich.”
    “Ein denkwürdiger Film, was?”
    Sie klang amüsiert. “Das war er tatsächlich. Sie spielen darin einen Familienvater, der in Frieden in seinem Haus in Indianapolis leben will. An Bord einer Yacht werden Sie zusammen mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten gekidnappt. Schließlich retten Sie die Welt mit Ihrem Köpfchen statt mit Waffen.”
    “In einem Smoking?”
    Sie lachte. “Ich fürchte, ja.”
    Er runzelte die Stirn. “Ziemlich realistisch, die Handlung, was? Wie habe ich uns rausgeboxt?”
    “Indem Sie die Schiffscomputer vom Badezimmer aus umprogrammiert haben, nachdem Sie durch eine Kugel Ihr Augenlicht verloren hatten. Sie waren ziemlich beeindruckend.”
    Aus irgendeinem Grund frustrierte ihn das. “Das war ich nicht.”
    Sie legte ihm die Hand auf die Schulter. “Doch, ich weiß es. Es war natürlich nur eine Rolle. Aber Sie haben sich dafür entschieden. Das sagt etwas über Ihren Charakter.”
    “Es sagt offensichtlich, dass ich gern im Smoking herumlaufe.”
    Es folgte ein Moment des Schweigens. “Sie klingen nicht, als hätten Sie eine hohe Meinung von sich. Wissen Sie eigentlich, dass Sie einen Oscar bekommen haben?”
    Er antwortete instinktiv. “Der gehört mir nicht.” Er nahm den feuchten Lappen von seinen Augen, überzeugt, dass er das nicht nur aus falscher Bescheidenheit gesagt hatte. “Und ich bin auch nicht Cameron Ross.”
    Lilly betrachtete ihn. Ihr Gesicht war sanft und verschwommen im Licht der Nachmittagssonne, die durch die Fenster hereinfiel. Er konnte zwar nicht besonders gut sehen, aber er spürte ihre Besorgnis. Das machte ihm Angst.
    “Der Name gehört nicht zu mir”, beharrte er. “Ich weiß nicht, wieso. Aber so ist es. Ich bin jemand anders.”
    “Vielleicht haben Sie einen anderen Namen”, schlug sie vor. “Cameron Ross könnte ein Künstlername sein.”
    “Schon möglich. Aber es ist trotzdem nicht meiner.”
    Sie zuckte ehrlich besorgt die Schultern. “Ich habe keine Ahnung, wie ich Sie sonst nennen soll.”
    “Nennen Sie mich ruhig Cameron”, erwiderte er, da ihm das wiederum richtig vorkam. “Aber ich nenne mich nicht so. Er übrigens auch nicht.”
    “Wer?”
    Er machte den Mund auf, um etwas zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher